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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Zeug keine natürlichen Feinde?«, fragte Trout.
    »Der Verteidigungsmechanismus der Alge ist erstaunlich kompliziert. Die Alge enthält Gifte, die Pflanzenfresser abschrecken. Und sie bildet sich in der Wintersaison nicht zurück.«
    »Das klingt ja nach einem richtigen Monster«, stellte Trout fest.
    »Oh, genau das ist sie auch. Eine winzige Probe kann der Auslöser für eine ganze Kolonie sein. Ihre einzige Schwäche ist, dass sie sich nicht auf geschlechtlichem Weg vermehren kann, wie ihre wild lebenden Verwandten. Aber stellen Sie sich nur vor, was passieren könnte, wenn sie Eier über große Entfernungen verteilen würde.«
    »Das ist kein angenehmer Gedanke«, sagte Gamay. »Sie wäre am Ende überhaupt nicht mehr aufzuhalten.«
    Osborne wandte sich an Paul. »Als Meeresgeologe kennen Sie sicherlich die Region von Lost City, nicht wahr?«
    Trout war froh, den Bereich der Biologie verlassen und auf sein Wissens- und Arbeitsgebiet überwechseln zu können. »Es ist eine Region hydrothermaler Kamine am Rand des Atlantischen Massivs. Das Material, das vom Meeresgrund hochgedrückt wird, hat hohe Türme aus allen möglichen Mineralen entstehen lassen, die Wolkenkratzer ähneln, daher der Name Lost City. Ich habe einige Forschungsberichte darüber gelesen. Faszinierend. Irgendwann möchte ich mir diese verlorene Stadt mal mit eigenen Augen ansehen.«
    »Vielleicht haben Sie schon bald dazu Gelegenheit«, sagte Osborne.
    Paul und Gamay wechselten verwirrte Blicke.
    Osborne lachte leise, als er ihre ratlosen Mienen betrachtete.
    »Vielleicht sollten Sie mich lieber begleiten«, sagte er.
    Sie verließen das Büro und gingen in ein kleines Labor.
    Osborne trat zu einem mit einem Vorhängeschloss gesicherten stählernen Vorratsschrank. Er sperrte die Tür mit einem Schlüssel auf, den er an seinem Gürtel trug, und holte eine Glasröhre heraus, die etwa dreißig Zentimeter lang war und deren Durchmesser etwa fünfzehn Zentimeter betrug. Die Röhre war praktisch luftdicht verschlossen. Er legte die Röhre auf den Tisch und unter eine Lampe. Der Behälter schien von oben bis unten mit einer zähflüssigen, graugrünen Substanz gefüllt zu sein.
    Gamay beugte sich vor, um den Inhalt eingehend zu betrachten, und sagte: »Was für ein Zeug ist das?«
    »Ehe ich diese Frage beantworte, will ich Ihnen noch einige Informationen geben. Vor ein paar Monaten nahm das MBL zusammen mit dem Woods Hole Oceanographic an einer gemeinsamen Expedition zur Lost City teil. In der Region wimmelt es von ungewöhnlichen Mikroben und Substanzen, die sie produzieren.«
    »Diese Kombination von Hitze und Chemikalien wurde mit den Bedingungen verglichen, die auf der Erde herrschten, als dort die ersten Lebensformen entstanden«, sagte Gamay.
    Osborne nickte zustimmend. »Im Laufe dieser Expedition sammelte das Tauchboot
Alvin
Proben von verschiedenen Algen. Was Sie da vor sich sehen, ist ein abgestorbener Rest einer solchen Probe.«
    »Stiel und Blatt sehen entfernt aus wie
Caulerpa
, aber auch irgendwie anders«, sagte Gamay.
    »Sehr gut. Die Gattung besteht aus über siebzig
Caulerpa
-Arten, darunter auch die, welche man in Zoohandlungen antreffen kann. Aggressives Verhalten entwickeln nur fünf Arten, allerdings sind noch nicht viele Arten eingehend untersucht worden. Dies dort ist eine völlig unbekannte Art. Ich habe sie Caulerpa Gorgonosa genannt.«
    »Gorgonenalge. Das gefällt mir.«
    »Sie wird Ihnen ganz und gar nicht mehr gefallen, wenn Sie mit dieser teuflischen Algenart so vertraut geworden sind, wie ich es bin. Wissenschaftlich gesprochen haben wir eine mutierte Art der
Caulerpa
vor uns. Im Gegensatz zu ihren Verwandten kann diese Art sich jedoch geschlechtlich fortpflanzen.«
    »Wenn das zutrifft, dann kann diese Gorgonenalge tatsächlich Eier über große Entfernungen verteilen. Das könnte eine ernste Angelegenheit werden.«
    »Sie ist es bereits. Die Gorgonenalge hat sich mit
taxifolia
vermischt und verdrängt sie jetzt. Sie ist auf den Azoren gefunden worden, und wir stoßen vor der spanischen Küste auf sie. Ihre Wachstumsrate ist einfach phänomenal. Es hat geradezu eine Wachstumsorgie stattgefunden, die außergewöhnlich ist. Große Flächen dieser Alge treiben im Atlantik. Nicht mehr lange, und sie werden sich zu einer einzigen Masse verbinden.«
    Paul stieß einen leisen Pfiff aus. »Bei diesem Tempo könnte sie schon bald den gesamten Ozean für sich beanspruchen.«
    »Das ist aber noch nicht das Schlimmste. Taxifolia

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