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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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sitzen die U.S. Geological Survey und ein Dutzend Bildungsinstitute für Meereswissenschaften sowie private Firmen, die jene Hightech-Tauchgeräte herstellen, die auf der ganzen Welt von Meereswissenschaftlern benutzt werden.
    Eine Brise aus Richtung der Elizabeth Islands wehte vom Hafen landeinwärts. Trout blieb auf der winzigen Zugbrücke stehen, die Eel Pond und Great Harbor voneinander trennte, und füllte seine Lungen mit salzhaltiger Luft. Dabei dachte er, dass an der Geschichte mit den austrocknenden Kiemen etwas Wahres sein musste. Er konnte tatsächlich wieder atmen.
    Trout war der Sohn eines einheimischen Fischers und seiner Frau, und seiner Familie gehörte das geduckte Cape-Cod-Landhaus, wo er großgezogen worden war. Seine intellektuelle Heimat war die Oceanographic Institution. Als Kind machte er immer Besorgungen für einige der Wissenschaftler, die in der Einrichtung arbeiteten. Sie hatten ihn auch ermutigt, sich auf Tiefseegeologie zu spezialisieren, ein Schritt, der ihn am Ende mit der NUMA und ihrem Team für Sonderaufträge in Berührung brachte.
    Schon wenige Stunden nach ihrer Ankunft hatte Paul im Haus nach dem Rechten gesehen, sich bei verschiedenen Verwandten zurückgemeldet und zusammen mit Gamay ein schnelles Mittagessen in einem örtlichen Restaurant eingenommen, wo er jeden kannte, der an der Bar stand oder saß. Dann begann er damit, seine Runden zu machen. Er besuchte das Deep Submergence Lab der Institution, wo ein alter Studienkollege ihn hinsichtlich der neuesten autonomen Unterwasserfahrzeuge auf den aktuellen Wissensstand brachte, als das Telefon klingelte.
    »Es ist für Sie«, sagte sein Kollege und reichte Trout das Telefon.
    Eine Stimme dröhnte durch die Leitung. »Hallo, Trout. Hier ist Sam Osborne. Ich habe unten im Postbüro gehört, dass Sie wieder in der Stadt sind. Wie geht es Ihnen und Ihrer reizenden Frau?«
    Osborne war einer der führenden Experten in Algenkunde.
    Nach jahrelanger Lehrtätigkeit redete er immer noch mit einer Lautstärke, die um drei oder vier Dezibel über der eines normalen menschlichen Wesens lag.
    Trout schenkte sich die Frage, wie Osborne ihn aufgestöbert hatte. Es war unmöglich, in einem Dorf von der Größe Woods Holes irgendetwas geheim zu halten. »Uns geht es gut. Nett von Ihnen, sich bei mir zu melden, Dr. Osborne.«
    Osborne räusperte sich. »Nun, äh, eigentlich wollte ich gar nicht Sie anrufen. Ich wollte Ihre Frau sprechen.«
    Trout lächelte. »Das nehme ich Ihnen gar nicht übel.
    Schließlich ist Gamay viel hübscher als ich.«
    Er reichte das Telefon seiner Frau. Gamay Morgan-Trout war eine gut aussehende Frau, nicht atemberaubend oder übermäßig sexy, aber für die meisten Männer reizvoll. Sie hatte ein strahlendes Lächeln und eine kleine Lücke zwischen ihren oberen Schneidezähnen wie das Model Lauren Hutton. Sie war einen Meter fünfundsiebzig groß und mit 135 Pfund für ihre Größe ausgesprochen schlank. Ihr Haar, das lang war und gewöhnlich zerzaust, schimmerte dunkelrot und war der Grund, weshalb ihr Vater, ein Weinkenner, sie nach der Beaujolais-Rebe benannt hatte.
    Viel offener und lebhafter als ihr Mann, arbeitete sie sehr gut mit Männern zusammen, ein Talent, das zurückreichte bis in ihre Mädchenzeit in Wisconsin. Ihr Vater war ein erfolgreicher Stadtplaner, der sie immer ermutigt hatte, ihre Kräfte mit Männern zu messen, und ihr das Segeln und das Skeetschießen beigebracht hatte. Sie war eine hervorragende Taucherin und Schützin.
    Gamay lauschte ein paar Sekunden, dann sagte sie: »Wir kommen gleich rüber.« Während sie den Hörer auflegte, meinte sie: »Dr. Osborne hat uns gebeten, ins MBL zu kommen. Er sagt, es sei dringend.«
    »Für Sam ist alles dringend«, sagte Paul.
    »Aber, aber. Du brauchst nicht gleich so abfällig zu reagieren, nur weil er mich sprechen wollte.«
    »Ich habe nicht einen einzigen abfälligen Knochen in meinem Körper«, beteuerte Paul und hakte sich bei Gamay unter.
    Er verabschiedete sich bei seinem Kollegen im Submergence Lab, und machte sich mit Gamay auf den Weg. Ein paar Minuten später stiegen sie die breite Steintreppe des Lillie Research Building hinauf, wo sie durch einen Rundbogen in eine stille Eingangshalle gelangten.
    Dr. Osborne erwartete sie bereits. Er knetete Pauls Hand und umarmte Gamay, die in seinem Hörsaal gesessen hatte, als sie am Scripps Institute of Oceanography in Kalifornien Meeresbiologie studiert hatte. Osborne war Mitte fünfzig, und sein

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