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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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auf Türme, die herumlagen wie umgekippte Bowlingkegel. Andere Säulen waren von riesigen Tritten zu Staub zermahlen worden. Etwas sehr Großes und Mächtiges hatte seinen Weg quer durch die neue Lost City genommen.
    »Das sieht aus wie eine unterseeische Abholzaktion«, sagte Trout.
    Gamay und Paul betätigten die Video- und die Standbildkameras, um diese Szene der Vernichtung festzuhalten. Sie waren fast eine Meile in dieses neue Kaminfeld vorgedrungen. Einige der Türme waren so hoch, dass ihre Spitzen unsichtbar waren. Von Zeit zu Zeit mussten sie riesigen Algenkolonien ausweichen.
    »Gut, dass wir die Kameras haben«, sagte Sandy. »Die Leute oben würden niemals glauben, was wir hier sehen.«
    »Ich glaube es ja selbst nicht so richtig«, sagte Trout.
    »Ich … was war das?«
    »Ich habe es auch gesehen«, bestätigte Gamay. »Ein riesiger Schatten ist über uns hinweggeglitten.«
    »Ein Wal?«, fragte Trout.
    »Nicht in dieser Tiefe«, erwiderte Gamay.
    »Und wie wäre es mit einem Riesentintenfisch? Ich habe gehört, dass sie tiefer tauchen können als Wale.«
    »An einem Ort wie diesem ist alles möglich«, sagte Gamay.
    Trout bat Sandy, das Fahrzeug zu drehen.
    »Kein Problem«, sagte Sandy und betätigte die Steuerung. Das Fahrzeug begann langsam zu rotieren. Sie befanden sich inmitten einer dicht gestaffelten Gruppe von Türmen, die in jede Richtung die Sicht versperrten.
    Die Türme direkt vor der
Alvin
schienen zu vibrieren wie die Saiten eines Klaviers. Dann zerfielen zwei oder drei der Nadeln in Zeitlupe und brachen in einer rauchähnlichen Wolke zusammen. Trout hatte den vagen Eindruck, dass etwas Schwarzes und Monströses aus dem Rauchvorhang auftauchte und direkt auf sie zuhielt.
    Trout brüllte Sandy zu, sie solle mit der
Alvin
auf Rückwärtsfahrt gehen, wohl wissend, dass das Boot zu langsam war, um irgendeiner Gefahr zu entfliehen, die schneller war als eine wandernde Qualle. Doch die Pilotin war völlig gebannt von dem sich nähernden Ungetüm und reagierte nicht, bis es zu spät war.
    Das Fahrzeug erzitterte, und ein lautes metallisches Dröhnen schüttelte die Druckkapsel durch.
    Sandy versuchte, das Tauchboot rückwärts Fahrt aufnehmen zu lassen, doch es erfolgte keine Reaktion auf ihre Bemühungen.
    Trout blickte wieder durch seine Sichtscheibe.
    Dort, wo die Scheinwerfer vorher einen Wald aus weißen und beigen Türmen beleuchtet hatten, gähnte jetzt ein gigantisches Maul.
    Und unerbittlich wurde die
Alvin
in diesen riesigen, leuchtenden Schlund hineingezogen.

18
    Die Alvin hatte nicht auf den Ruf geantwortet, und obgleich es noch nicht Zeit zum Auftauchen war, nahm die Besorgnis auf der Atlantis mit jeder Sekunde zu. Anfangs hatte man dieser Tatsache keine Bedeutung beigemessen. Das Tauchboot hatte, was seine Sicherheit betraf, einen makellosen Rekord vorzuweisen. Außerdem verfügte es über zuverlässige Ersatzsysteme, falls einmal ein Notfall eintreten sollte. Die Anspannung war bereits beträchtlich, als das seltsame Schiff eintraf.
    Charlie Beck lehnte an der Reling und betrachtete das Schiff durch sein Fernglas. Es war ein kleiner Frachter, der deutlich seine beste Zeit hinter sich hatte. Der Rumpf war mit großen Rostflecken übersät und brauchte dringend einen neuen Farbanstrich. Das Schiff befand sich in einem verwahrlosten Zustand und fuhr offenbar unter Malteser Flagge.
    Beck wusste, dass dies wenig zu sagen hatte. Der Name des Schiffs konnte während des vergangenen Jahres fünfmal geändert worden sein. Seine Mannschaft bestand zweifellos aus schlecht bezahlten Matrosen aus Ländern der Dritten oder Vierten Welt. Es war das perfekte Beispiel für ein potenzielles Piraten- oder Terroristenschiff und gehörte möglicherweise zu dem, was in der Seefahrt als »Al Kaida Navy« bezeichnet wurde.
    Als professioneller Krieger lebte Charlie Beck in einer relativ unkomplizierten Welt. Klienten gaben ihm Aufträge, und er führte sie aus. In seinen nachdenklicheren Momenten kam Beck schon mal zu der Überlegung, dass er Blackbeard dem Piraten, eines Tages zum Dank ein Denkmal setzen müsste. Hätte es William Teach und die blutrünstigen Gesinnungsgenossen, die ihm nachfolgten, nicht gegeben, besäße er wohl kaum seinen Mercedes, sein Motorboot in der Chesapeake Bay oder sein mit Trophäen gefülltes Anwesen in Virginia, dem Mekka der Pferdezucht. Dann wäre er nämlich ein an Leib und Seele gebrochener Bürohengst und säße an irgendeinem Schreibtisch in den staubigen

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