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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Nachdenken und Zeit zum Handeln. Wenn der FDA-Mann und sein Sohn hinten auf einem der Wagen waren, dann musste er unbedingt verhindern, dass sie auch nur ein Wort mit jemand wechselten. Das Risiko, dass ihr seit langem geplantes großes Werk so kurz vor seiner Vollendung zunichtegemacht würde, durfte er nicht eingehen. Mit besorgter Miene sah Miller zu, wie der Fahrer die hintere Klappe des Lastwagens elektrisch nach oben fuhr, und legte sich seinen Plan zurecht. Wenn sich Maxwell und der Junge wirklich zwischen den Paletten versteckten, würde er mit der Glock rasch hintereinander mehrere
Schüsse auf jeden von beiden abgeben und dann in die Tunnel des Stadions flüchten.
    Der Samariter hatte ihn in Vorbereitung auf den heutigen Tag genauestens über die baulichen Gegebenheiten im Stadion informiert.
    Das futuristische Gebilde aus Glas, Stahl und Beton, in dem Papst Benedikt XVI. bei seinem USA-Besuch 2008 eine Messe vor 47.000 Gläubigen zelebriert hatte, galt allgemein als eines der umweltfreundlichsten Stadien der Welt, weshalb seine Erbauer es auch gerne als »das grüne Stadion« bezeichneten. In der Tat war es ein anerkanntes Vorzeigeobjekt für Ökologie und Energieeffizienz. Zum ökologischen Konzept des Stadions gehörte auch ein ausgeklügeltes System von Drainagetunnels unter dem Rasen, mit dem das Regenwasser aufgefangen und in den Fluss geleitet wurde. Wie ein gigantischer Maulwurfsbau durchzog es die gesamten 77 Hektar des Stadions und war mit ein Grund dafür, weshalb der Bau hundert Millionen Dollar mehr verschlungen hatte als ursprünglich veranschlagt. Durch diese Tunnel würde Miller sich in Sicherheit bringen, nachdem er Maxwell und seinen Jungen erschossen hatte. Er würde den Mann mit dem Klemmbrett als Schutzschild benutzen, sich ins Innere des Stadions vorkämpfen und dort in dem Tunnelsystem verschwinden, das ihn zum Fluss und zu einem dort wartenden Schlauchboot bringen würde. Bis die Polizei käme und mit der Durchsuchung des Tunnelsystems fertig wäre, würde Miller schon längst über alle Berge sein.
    Die Klappe des Lastwagens war jetzt fast völlig offen. Miller behielt den Mann mit dem Klemmbrett und den Polizisten im Auge und bereitete sich darauf vor, seine Pistole
zu ziehen, als aus der Dunkelheit des Laderaums etwas auf ihn zu flog, das mit einem lauten Knall vor seinen Füßen explodierte. Miller warf sich instinktiv zu Boden und suchte, wie alle anderen auch, nach Deckung, als noch eine zweite Kugel aus der Ladeluke geschleudert wurde. Es gab einen weiteren Feuerball und eine Explosion so nahe an Millers Kopf, dass ihm im linken Ohr das Trommelfell platzte. Eine Frau aus der Gruppe der freiwilligen Helfer fing hysterisch an zu schreien, und der Polizist, der sich bei der ersten Explosion ebenfalls zu Boden geworfen hatte, riss sein Funkgerät aus der Tasche, um Verstärkung anzufordern. In dem allgemeinen Chaos sprangen zwei Gestalten von dem Lastwagen und rannten ins Innere des Stadions. »Sind Sie verletzt?«, rief der Mann mit dem Klemmbrett Miller zu, als dieser mit blutender Nase aufstand.
    »Ich bringe die Schweine um!«, schrie Miller und rannte hinter den beiden her, ohne auf die aufgeregten Proteste des Mannes mit dem Klemmbrett zu achten. Der Samariter würde ihn sowieso umlegen, wenn er diese Geschichte vermasselte.

79
    16: 48 UHR
NATIONALS PARK STADION, WASHINGTON, DC
    Ben lief so schnell er konnte und es seine angeschlagene Gesundheit ihm gestattete, aber er konnte nicht mit Jack mithalten, der wieselflink einen fensterlosen Gang mit Wänden aus Beton entlanghastete. Der Gang führte in flachem Winkel nach unten in den Bauch des Stadions, in dem sich die vielen Versorgungseinrichtungen für die fast fünfzigtausend zahlenden Besucher befanden. Vor einer Tür, auf der ein großes Schild verkündete: »Nur für Personal« blieb Jack stehen und wartete bis sein laut schnaufender Vater ihn eingeholt hatte. In seinem Krankenhausschlafanzug sah er aus wie ein verwirrter älterer Patient, der soeben aus einer Nervenklinik geflohen war. Jack legte die Hand auf den Türknauf und stellte mit Erleichterung fest, dass er sich drehen ließ. Er öffnete die Tür und hielt sie seinem Vater auf. Kaum hatte der die Schwelle überschritten, schlug Jack die Tür wieder zu.
    »Dad, schnell, da hinein!«, sagte er und deutete auf eine Herrentoilette auf der anderen Seite eines mit Neonröhren beleuchteten Korridors. »Setz dich in eine Kabine und warte auf mich. Ich besorg dir was

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