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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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zum Anziehen.«
    Fünf Minuten später kam er mit einem blauen Overall zurück, den er in einem Aufenthaltsraum für Stadionpersonal
gefunden hatte. Ben zog ihn an und konnte nun bei nicht allzu genauem Hinsehen als einer der vielen guten Geister durchgehen, ohne deren Wirken im Hintergrund ein großes Baseballspiel überhaupt nicht stattfinden könnte.
    Als Ben und Jack wieder hinaus in den Gang traten, schlossen sie sich unauffällig einer bunt gemischten Gruppe von Reinigungspersonal, Platzanweisern und Imbissverkäufern an, die auf dem Weg zu einem der großen Aufzüge war. Als der Aufzug kam, waren Ben und Jack unter den letzten, die sich in die voll besetzte Kabine drängten, was bei Ben zwar eine gewisse Beklemmung auslöste, mit viel Überwindung aber auszuhalten war. Vielleicht sollte ich diese ganze Geschichte als eine Therapie gegen meine Platzangst verstehen, dachte er sarkastisch.
    Neben ihm redete ein Schwarzer in einem leichten Sommeranzug mit einer jungen, mexikanisch aussehenden Frau vom Sicherheitsdienst über das Spiel, das in wenigen Minuten beginnen würde.
    »Heute gewinnen die Nats, wollen wir wetten?«
    »Mit Ihnen wette ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Sie immer gewinnen. Haben Sie die Knallerei vorhin gehört?«
    »Ja. War aber nichts Schlimmes. Ein paar Kinder haben an der Laderampe ein paar selbst gebastelte Böller gezündet.«
    »Naja, schließlich haben wir den vierten Juli. Da wird es heute Abend noch viel mehr knallen.«
    »Ist anzunehmen.«
    »Machen Sie eigentlich nachher bei dieser Menschenkette mit?«

    »Nur wenn ich mit Ihnen Händchen halten darf, Süße.«
    »Das würde Ihnen so passen!«
    Ein sanfter elektronischer Klingelton verkündete, dass der Fahrstuhl auf der VIP-Ebene angelangt war. Ben und Jack folgten ein paar Leuten, die auf diesem Stockwerk ausstiegen und gingen hinter ihnen her einen mit rotem Teppichboden ausgelegten Gang entlang.
    »Hier, häng dir das hier um, Dad«, sagte Jack und gab ihm einen laminierten Ausweis mit einem Clip, um ihn an der Kleidung zu befestigen. »Genauer darf da zwar niemand hinsehen, aber zur Not wird es schon gehen.«
    Ben betrachtete seinen Ausweis, der das Bild einer jungen, mexikanisch aussehenden Frau mit hochgesteckter Frisur zeigte. Darunter stand in dicken, schwarzen Lettern »Isabelle Alvarez, Reinigungsdienst«.
    »Wo hast du das denn her?«, fragte Ben und sah sich das Namensschild an, das Jack gerade an seinem T-Shirt befestigte. Auf dem Foto war das breite Gesicht eines Schwarzen zu sehen, der Arnold Rich hieß.
    »Aus ihren Taschen, als sie neben mir im Aufzug standen«, antwortete Jack mit einem Grinsen. »Das ist fast so einfach, wie Daten von einem Regierungscomputer zu klauen.«
    »Und genau so illegal.«
    »Dad, ohne Ausweis kommst du hier auf der VIP-Ebene keine fünf Meter weit. Die meisten schauen zwar nicht richtig drauf, aber wenn du gar keinen hast, fällt das sofort auf.«
    »Ich frage mich immer wieder, woher du solche Weisheiten hast, Jack.«
    »Woher wohl? Aus dem Internet.«
    »Und wieso willst du unbedingt der dicke Schwarze sein und nicht das mexikanische Mädchen?«

    »Schau mal, was der von Beruf ist.«
    »Stellvertretender Systemadministrator«, las Ben. »Verstehe.«
    Die VIP-Ebene im Nationals Park war eine hufeisenförmige Empore, die sich durch das halbe Rund des Stadions zog und neben den ganzjährig an Firmen und zahlungskräftige Privatpersonen vermieteten Logen auch die Einrichtungen für die Presse und das Fernsehen enthielt, vom Reporterplatz bis zum komplett eingerichteten Fernsehstudio gleich vor Ort.
    Wer ein paar Tausend Dollar im Jahr übrig hatte, bekam hier eine kleine Luxussuite mit Kühlschrank und bequemen Sesseln sowie einer Art Balkon im Freien, von dem aus man hoch über der Masse der Normalsterblichen eine hervorragende Aussicht auf das Geschehen auf dem Spielfeld genoss.
    »Und was machen wir jetzt, Dad?«, fragte Jack, während eine locker plaudernde Gruppe gut gekleideter Männer und Frauen an ihnen vorbei auf eine der teuren Logen zusteuerte und die beiden dabei keines Blickes würdigte. »Hast du gesehen? Die Leute haben schon ihre Beutel für die Menschenkette. Wir müssen sie unbedingt warnen.«
    Jetzt sah auch Ben, dass viele der an ihnen vorbei eilenden Menschen durchsichtige Plastiktüten mit dem H.A.T.-Logo bei sich hatten. Manche trugen sie in der Hand, andere hatten sie sich an der daran befestigten Kordel um den Hals gehängt. Das mussten die Beutel aus den

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