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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Lastwagen sein, die jetzt an die Zuschauer verteilt wurden.
    Ben dachte nach. Natürlich konnten sie nicht zu jedem Einzelnen hinlaufen und ihn persönlich über den tödlichen Inhalt des Plastikbeutels aufklären. Sie mussten einen Weg finden, das ganze Stadion zu warnen.

    »Pass auf, Jack«, sagte er. »Ich habe eine Idee. Siehst du den Hot-Dog-Stand da drüben?«
    »Dad, wir haben jetzt keine Zeit zum Essen …«
    »Weiß ich«, entgegnete Ben, während er seinen Sohn durch die auf ihre Würste wartende Menge zur Hintertür des von hungrigen Menschen belagerten Standes bugsierte. Die Tür stand offen, wohl um etwas Luft in die stickige kleine Kabine zu lassen, in der zwei Männer in weißen T-Shirts beide Hände voll zu tun hatten.
    »Siehst du den Kittel und die Mütze da über dem Stuhl?«, fragte Ben. »Ich stelle mich vor dich und gebe dir Sichtschutz, und du greifst rein und schnappst dir die Sachen. Meinst du, du kriegst das hin?«
    »Wer von uns beiden hat eigentlich mehr kriminelle Energie? Du oder ich?«, erwiderte Jack und grinste. Jack ging in die Hocke, wartete einen günstigen Moment ab und schnappte sich die Klamotten, die er sofort unter seinem T-Shirt verbarg.
    »So, und jetzt sag ich dir, was du tun musst«, flüsterte Ben, als sie sich ein paar Meter von dem Hot-Dog-Stand entfernt hatten. »Du ziehst dir jetzt da drüben in der Toilette diese Sachen an …«

80
    1 6: 5 2 UHR
NATIONALS PARK STADION, WASHINGTON, DC
    In dem Gedränge Hunderter zu ihren Plätzen strebender Stadionbesucher fiel der junge Hot-Dog-Verkäufer in der Uniform von Willie’s Wieners, der sich mit zwei Pappbechern in Händen durch den belebten Gang hinter den VIP-Logen schlängelte, nicht weiter auf. Die Mieter der Logen waren es gewohnt, sich vom Personal der Imbissstände Essen und Getränke bringen zu lassen, und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, dass Jack etwas ganz anderes im Sinn hatte.
    Sein Vater hatte Recht: Zur Polizei zu gehen wäre der größte Fehler, den sie jetzt begehen konnten. Während Jack an zwei sich unterhaltenden Polizisten vorbeiging, die wohl im VIP-Bereich eine besonders starke Präsenz demonstrieren sollten, sah er vor seinem geistigen Auge, was in diesem Fall passieren würde. Er und sein Vater würden erst einmal in Gewahrsam genommen, damit sie den Ablauf des Spiels nicht störten, und dann würde man sie in die Stadt bringen, um sie ausführlich zu verhören. Und während das geschah, hätten bereits Tausende von Menschen ihre Probebeutel mit dem desinfizierenden Handgel aufgerissen und in dem Glauben, eine Infektion durch Viren und Bakterien zu verhindern, ihr eigenes Todesurteil sowie das von
Millionen ihrer Mitmenschen unterschrieben. Der Plan seines Vaters musste einfach funktionieren, er war ihre letzte Chance.
    Jack ging an den beiden Polizisten vorbei den Gang an den Eingängen zu den VIP-Logen entlang. Dabei las er die Schilder, die an den einzelnen Türen befestigt waren:
    King Enterprises
Oracle Corporation
Washington Redskins
Google
AOL
Lerner Suite 2
Lerner Suite 1
Cable News Broadcasting
    Bingo!
     
    Jack blieb vor der letzten Tür stehen. Er holte noch einmal tief Luft, klopfte kurz und trat ein.

81
    16:57 UHR
NATIONALS PARK STADION, WASHINGTON, DC
    Alex Warner stieß mit der Hüfte die Türe zur CNB-Kabine auf, in der Hand zwei Tabletts mit Pizza und Mineralwasser.
    »Hey, wo hast du denn das Bier her?«, fragte er und deutete auf zwei Pappbecher, die vor seinem Kollegen auf dem Tisch standen.
    »Das frage ich dich. Ich dachte, du hättest die geholt.«
    »Ich doch nicht«, gab Alex erstaunt zurück. »Sonst hätte ich jetzt ja kaum Mineralwasser mitgebracht, oder?«
    »Seltsam. Ich war vorhin kurz beim Pinkeln, und als ich wiederkam, standen auf einmal die zwei Becher da. Sieht ganz so aus, als hätten wir einen anonymen Wohltäter. Na dann mal Prost!«
    Er hob den Plastikbecher und trank einen Schluck. »Auf ein gutes Spiel.«
    Kaye und Warner hätten Zwillinge sein können. Beide waren groß und stämmig, mit ausgeprägten Bierbäuchen, und beide waren hellhäutige, dunkelhaarige irische Katholiken in den Fünfzigern. Schon seit Jahren kommentierten sie miteinander für den Rundfunk des CNB-Networks die Heimspiele der Nationals.
    Kaye griff nach der Pizza und biss ein Stück davon ab. »Kleine Stärkung, bevor die Übertragung beginnt«, sagte er.
»Das wird heute ein heißes Spiel. Hast du dein Handy schon ausgeschaltet?«
    Warner ging zu seinem Jackett, das er

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