Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
Vom Netzwerk:
dauernd in den Haaren gelegen.«
    Bei den Worten seines Sohnes kamen Ben die Tränen. »Ich hab dich auch lieb, Jack«, sagte er, »und ich weiß, dass ich dir ein viel besserer Vater sein könnte, wenn ich nicht so viel arbeiten würde. Verzeih mir, Jack, wenn ich mich nicht genügend um dich gekümmert habe. Es tut mir so leid.«
    »Ist schon okay, Dad«, sagte Jack und klang dabei viel erwachsener als seine siebzehn Jahre. Und dann spürte Ben noch einmal die Hand seines Sohnes, die ihm über den Oberarm strich, und dieses Mal sagte er nichts.

78
    16: 45 UHR
NATIONALS PARK, WASHINGTON, DC
    Als im März 2008 mit einer feierlichen Zeremonie das neue Baseballstadion in Washington DC eröffnet wurde, hatte man damit ein neues Kapitel in der wechselvollen Geschichte des Baseball in der amerikanischen Hauptstadt aufgeschlagen. Drei Jahre zuvor hatten die Stadtväter die kanadische Baseballmannschaft Montreal Expos dafür gewonnen, fortan als »Washington Nationals« in der amerikanischen Liga zu spielen, und damit hatte die amerikanische Hauptstadt zum ersten Mal seit 34 Jahren wieder ein Team in der Profiliga. Die Stadt Washington ließ sich den Spaß einiges kosten und stellte der Mannschaft gemeinsam mit dem Ligaverband für 611 Millionen Dollar ein futuristisch anmutendes Stadion im Südosten der Stadt hin, das zu den modernsten in Amerika, wenn nicht der ganzen Welt zählte.
    Als die beiden Lastwagen von Manassas Packaging auf die Laderampe neben Tor A an der Nordseite des Stadions zu fuhren, saß Irving Miller schwitzend im Fahrerhaus des ersten Fahrzeugs und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Auf den letzten Metern der Fahrt hatte er einen Anruf von seinen Männern bekommen, die er in der Fabrik zurückgelassen hatte. Sie hatten Maxwell und dessen Sohn
trotz intensiver Suche weder auf dem Firmengelände noch in dem angrenzenden Waldstück finden können, und auch eine neuerliche Durchsuchung der Fabrik hatte zu keinem Ergebnis geführt. Entweder hatten die beiden ein Auto aufgehalten oder Helfer gehabt, die ihnen eine rasche Flucht ermöglichten, oder sie hatten sich in einem der Lastwagen versteckt, deren Laderäume Miller in der Eile nur oberflächlich durchsucht hatte.
    Am liebsten wäre er an dem Stadion vorbeigefahren und hätte an einem ruhigen Ort noch einmal eine gründliche Durchsuchung der Fahrzeuge vorgenommen, aber das ging jetzt nicht mehr, denn er war ohnehin viel zu spät dran, und außerdem standen an der Laderampe des Stadions schon ein halbes Dutzend freiwillige Helfer von H.A.T., die ihm ungeduldig zuwinkten. Miller winkte zurück, dann griff er unter den Fahrersitz und fischte eine 45er Glock heraus, die er darunter versteckt hatte. Er lud sie durch und konnte sie gerade noch in eine Tasche seines Overalls stecken, als auch schon ein Mann im gelben H.A.T.-Shirt an das Beifahrerfenster klopfte.
    »Wo bleiben Sie denn?«, fragte der Mann ungehalten. »Sie sind über zwei Stunden zu spät, wissen Sie das? Die da drinnen warten händeringend auf Sie!«
    Miller kurbelte das Fenster herunter. »Immer mit der Ruhe, Kumpel«, sagte er. »Ihr seid nun mal die letzten auf unserer Route, und in der Stadt war der Teufel los. Ein blöder Feiertagsfahrer hinter dem anderen.«
    »Wem sagen Sie das«, erwiderte der Mann, während er ein Formular auf seinem Klemmbrett durchging. »Seit das Wetter besser geworden ist, hält es die Leute nicht mehr zu Hause. Alle wollen sie zu unserer Menschenkette. Im Radio
haben sie gerade gesagt, dass über zwanzig Millionen erwartet werden. Zwanzig Millionen! Das müssen Sie sich mal vorstellen!«
    »Wahnsinn«, sagte Miller.
    »Und wissen Sie was? Ich glaube, das werden sogar noch mehr. Das ganze verdammte Land scheint heute auf den Beinen zu sein.«
    »Und das für eine verdammt gute Sache«, sagte Miller und grinste breit. Er stieg aus und folgte dem Mann im gelben T-Shirt zum Heck des Lastwagens. Während der Fahrer die Verriegelung der Ladeluke löste, steckte Miller die rechte Hand in die Hosentasche seines Overalls und umklammerte den Griff der Pistole.
    Ein einzelner Polizist stand am hinteren Rand der Laderampe und diskutierte mit einem Gabelstapelfahrer eifrig über die Leistungen eines Spielers der Nationals.
    »Geht das nicht ein bisschen schneller?«, fragte der Mann mit dem Klemmbrett. »Das Spiel wird in ein paar Minuten angepfiffen. Das möchte ich nicht verpassen.«
    Aber Miller wollte sich nicht beeilen, er wollte Zeit gewinnen. Zeit zum

Weitere Kostenlose Bücher