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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Worte verstanden, wenn es hoch kommt. Hört mal, warum nehmen wir uns das Ganze nicht noch einmal vor, wenn wir mehr wissen? Wir haben zwar einen guten Überblick, aber um den Angriff richtig zu planen, brauchen wir Details.«
    Nach einem allgemeinen zustimmenden Kopfnicken wurde die Konferenz abgebrochen.
    Es dauerte bis nach dem Abendessen, dass Tiny endlich mit Philip Mercers Skizzen an Bord eintraf. Der größte Teil der Mannschaft hielt sich im Speisesaal auf, einige tranken Brandy, andere bedienten sich von der Käseplatte. Die entspannte Atmosphäre änderte sich schlagartig, als sie hörten, dass die Or Death an Bord gehievt wurde. Cabrillo, der mit Soleil zu Abend gegessen hatte, entschied, dass er ebenso gut dort einen ersten Blick auf die Pläne werfen könnte, und bat um mehr Licht. Der elegante Saal verlor einiges von seiner gemütlichen Clubatmosphäre, als die Halogenstrahler ihre volle Leistung entwickelten.
    Juan schlüpfte aus seinem Anzugjackett und lockerte die Krawatte. Er spielte mit einem Montblanc-Füllfederhalter, während er wartete.
    »Hey, Leute«, rief Tiny fröhlich, als er den Saal betrat. Er war keine regelmäßige Erscheinung auf der Oregon, daher wurde seine Ankunft besonders freudig begrüßt. Der hochgewachsene Pilot hatte noch nie so ramponiert ausgesehen. Sein blondes Haar war zerzaust und sein Uniformhemd völlig zerknittert. In den Händen hatte er einen Schreibblock und eine einzelne Rose.
    Er durchquerte den Speisesaal, schüttelte Hände und klopfte auf Schultern, bis er vor Juan stand. »Tadá!«, sagte er und legte den Schreibblock mit einer eleganten Geste auf den Tisch. Dann überreichte er Soleil die Rose. »Mercer sendet Ihnen seine herzlichsten Grüße.«
    Sie lächelte.
    Cabrillo drehte den Schreibblock herum, so dass er einen Blick darauf werfen konnte. Mercer hatte eine mehrseitige Beschreibung der Anlage und der Bodenverhältnisse geliefert. Er führte aus, dass sich die Bergleute im Laufe der Jahre zu nahe an das Flussbett herangegraben hätten und sich nun weigerten, in die tiefer gelegenen Stollen einzufahren. Roland Croissard hatte den Betrieb während eines, wie er annahm, regulären Arbeitskampfes erworben. Erst nachdem er Mercer engagiert und seinen Bericht sowie den Bericht eines weiteren Experten – nachdem ihm die Aussage des ersten Berichts nicht gefiel – gelesen hatte, erkannte er, dass er betrogen worden war.
    Er besuchte den Betrieb das erste Mal persönlich an dem Tag, an dem Mercer ihm seinen Bericht übergab. Soleil hatte ihn dabei begleitet.
    Die Versickerung ließ sich zwar unter Kontrolle halten, aber Mercer war der Meinung, dass die ständigen Sprengungen in den tiefer gelegenen Stollen zur Folge haben würden, dass die Gesteinsbarriere zwischen dem Bergwerk und dem Fluss irgendwann nachgab. Die daraus resultierende Überflutung würde rasend schnell erfolgen und alles vernichten.
    Zwischen all den technischen Informationen versteckte sich jedoch eine besondere Delikatesse, die Mercer Croissard vorenthalten hatte und an die sich, wie er vermutete, kaum einer der Bergleute erinnern würde.
    »Heiliger Bimbam«, platzte Juan plötzlich heraus, als er weiterlas.
    »Was hast du?«, fragte Max. Im Gegensatz zu Juan, der sich zum Abendessen in Schale geworfen hatte, trug Hanley Jeans und ein kariertes Hemd im Western-Stil, komplett mit Perlmuttdruckknöpfen.
    »Einer der oberen Stollen kreuzt sich mit einem Stück Geschichte.«
    »Lass hören.«
    »Die Bergleute arbeiteten sich in einen alten Stollen vor, der einst zur Maginot-Linie gehörte. Mercer schreibt, dass sie die Stelle mit Brettern versperrt hätten, er jedoch die Bretter entfernt und nachgeschaut habe.«
    Nach dem Ersten Weltkrieg als absolut sicheres Verteidigungssystem für ihre Heimat konzipiert, hatten die Franzosen einen nahezu lückenlosen Wall aus unterirdischen Bunkern und Forts entlang der Grenze zu Deutschland und, mit geringerem Aufwand, auch an der Grenze zu Italien erbaut. Die Forts verfügten über gepanzerte Türme, die wie tödliche Pilze aus dem Erdboden hochgefahren werden konnten, um ein mörderisches Kanonen- und Mörserfeuer zu entfesseln. Viele der Bauten waren miteinander verbunden, so dass Soldaten mit unterirdischen Eisenbahnzügen hin und her transportiert werden konnten. Einige dieser Forts waren sogar so groß, dass sie unterirdischen Städten glichen.
    Die Deutschen gestatteten den Franzosen niemals die ordnungsgemäße Benutzung ihrer riesigen

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