Killerwelle
Fetzen fliegen. Sie würden seinen Platz einnehmen.«
»Sind Sie vorwiegend in dieser Region tätig?«
»Nein. Tatsächlich sind wir sogar zum ersten Mal hier. In dieser Gegend wimmelt es von Unternehmen wie Ihrem und Blackwater oder wie immer sie sich heutzutage nennen. So schnell es geht überlassen wir das Feld wieder ihnen. Diese Rettungsaktion war eine einmalige Angelegenheit.«
»Mein Vertrag mit Fortran läuft noch einige Monate«, erklärte Lawless.
»Meinen Sie nicht, dass man Sie nach allem, was Ihnen zugestoßen ist, vorzeitig daraus entlässt?«
»Ja, wahrscheinlich«, meinte er gedehnt. »Hm, hören Sie, ich muss ein kleines Mädchen unterstützen.« Er hielt inne, schluckte und fuhr fort: »Meine Eltern ziehen sie auf und brauchen das zusätzliche Geld, das ich verdiene.«
»Was hat man Ihnen gezahlt?«, fragte Juan geradeheraus. MacD nannte ihm eine Summe, die angemessen klang.
»Okay, Sie verdienen das Gleiche während Ihrer Probezeit. Danach, wenn alles gut läuft, werden Sie vollwertiges Mitglied der Corporation und am Gewinn beteiligt.«
»Hm, wie profitabel ist denn Ihr Verein?«
Cabrillo antwortete mit einer Gegenfrage. »Was meinen Sie, was dieses Flugzeug wert ist?«
Lawless sah sich für einige Sekunden prüfend um. »Eine G-Five wie diese? Etwa fünfzig Millionen Dollar.«
»Vierundfünfzig, um genau zu sein«, sagte Juan. »Wir haben bar bezahlt.«
Auf dem Rollfeld zwischen der Maschine der Corporation und einer gecharterten Citation, die als fliegendes Krankenhaus ausgestattet war, legten sie einen immer noch schlafenden Setiawan seiner tränenüberströmten Mutter in den Arm. Die Großmutter weinte ebenfalls, während der Großvater die Übergabe mit stoischer Miene verfolgte. Dank entsprechender Arrangements, die vorher getroffen worden waren, kümmerten sich Zoll und Einreisebehörden nicht um das Intermezzo. Sie trugen den Jungen in den wartenden Jet, und sobald dessen Türen geschlossen waren, rollte er zum Start.
Juan hatte das Flugzeug eigentlich außer Landes schicken wollen, aber da möglicherweise schon ein neuer Job auf sie wartete, wies er den Piloten an, die Gulfstream zu parken und sich in der Stadt ein Hotelzimmer zu nehmen. Sie verstauten ihre Waffen und ihre Ausrüstung in neutralen Nylontaschen und gingen zu einer Reihe von Hubschraubern, die vor einem Zaun etwa fünfzig Meter vom Flughafengebäude entfernt abgestellt waren. Es handelte sich ausschließlich um Privatmaschinen. Die meisten waren weiß lackiert, mit einem Farbstreifen quer über die Nase und an der Seite.
Einer glänzte schwarz und wirkte so bedrohlich wie ein Kampfhubschrauber, obgleich er keine sichtbare Bewaffnung trug. Dies war der MD 520N der Corporation, ein hochmoderner Hubschrauber, bei dem die Abgase durch den Schwanz abgeleitet wurden, so dass auf einen sekundären Rotor verzichtet werden konnte. Dank dieses NOTAR-Systems war er der leiseste turbinenstrahlgetriebene Helikopter der Welt.
Der Pilot sah die vier Männer und die einzelne Frau auf sich zukommen und betätigte im Cockpit die Schalter zum Anlassen des Turbinentriebwerks.
Es würde eine ziemlich enge Angelegenheit werden, aber der 520 hatte genügend Leistungsreserven, um sie alle zur Oregon zu bringen.
»Sieht so aus, als sei alles glattgegangen«, stellte der Pilot fest, als Juan die Passagiertür öffnete und seine Ausrüstungstasche unter seinen Sitz schob.
»Es war nichts Besonderes«, meinte Cabrillo mit typischer Untertreibung.
George »Gomez« Adams wusste es allerdings besser. Der altgediente Pilot erkannte an der stolzen Haltung, mit der sie sich näherten, dass es Komplikationen gegeben hatte, die sie offenbar aber bravourös gemeistert hatten. »Wer ist der Neue?«
»MacD Lawless. Er ist Fortran-Agent, der außerhalb von Kabul gekidnappt wurde. Es wäre eine sträfliche Vergeudung gewesen zuzulassen, dass sie ihn köpfen.«
»Behalten wir ihn?«
»Schon möglich.«
»Ich mag keine Typen, die besser aussehen als ich«, sagte Gomez. Angesichts seines Revolverheld-Schnurrbarts und seiner filmstarmäßigen Erscheinung gab es nur wenige Männer, die neben ihm hätten bestehen können.
»Er kann keine Konkurrenz vertragen«, meinte Juan grinsend.
»Genau.« Adams blickte über die Schulter und streckte MacD eine Hand entgegen. »Solange Sie mich bei den Ladys nicht ausstechen, werden wir bestens miteinander auskommen.«
Es war offensichtlich, dass Lawless keine Ahnung hatte, wie er diese Bemerkung
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