Killerwelle
hieß, dass er am Tag nach dem Terroranschlag am 11. September in einem Rekrutierungsbüro der Army erschien und sich wie Tausende anderer tapferer Männer und Frauen als einfacher Soldat einschrieb.
»Er ging zu den Rangern und erhielt in jedem Bereich Bestnoten. Er verdiente sich bei Kampfeinsätzen einige Belobigungen und schied nach acht Jahren aus dem Dienst aus, um danach als privater Sicherheitsexperte für Fortran Security zu arbeiten.«
»Gefordert werden die gleichen Leistungen wie bei den Rangern«, sagte Max, »aber sie zahlen das Zehnfache.«
»Ich kenne Fortran«, erwiderte Cabrillo. »Ein großartiges Unternehmen, daher dürften sie sogar eher das Zwanzigfache zahlen.«
»Wie auch immer«, sagte Max auf seine gewohnte mürrische Art. »Er hat eine Frau und eine Tochter. Fast sein gesamtes Gehalt geht an eine Adresse in New Orleans, von der ich annehme, dass sie seiner Ex gehört.«
»Nur eine, hm?«, stichelte Juan. Max hatte drei, und er musste an alle Unterhaltszahlungen leisten.
»Wir stecken mitten in einer Rezession. Da draußen laufen Tausende von arbeitslosen Komikern herum, und du meinst, du wärest witzig? So was nennt man größenwahnsinnig. Aber egal. Wie ich schon sagte, das ist seine Papierform. Wie ist die echte Version?«
»Max, ich werde es dir sagen. Er wurde am Sonntag nach allen Regeln der Kunst verprügelt und sieht, während ich noch neugierig zuschaue, wie ein Kampfwagen in die Luft gesprengt wird, dass die Predator, die ich draußen gehört hatte, ihre Rakete abfeuert, und reagiert so schnell, wie ich es noch nie zuvor bei jemandem gesehen habe. Er hat uns das Leben gerettet. Anders kann man es nicht nennen.«
»Also?«, fragte Hanley.
»Da wir Jerry Pulaski in Argentinien verloren haben, fehlt uns ein fähiger Kämpfer. Ich will noch mit Eddie, als dem Chef für landgestützte Operationen, und Linc, als dem Anführer bei Kampfeinsätzen, darüber reden, aber ich glaube, dass wir möglicherweise einen Ersatz gefunden haben. Er war acht Jahre lang Army Ranger und hat dabei einige hässliche Erfahrungen gemacht. Abgesehen davon hat er es geschafft, mich schon in der ersten Stunde nach unserem Kennenlernen nachhaltig zu beeindrucken.«
»Was ist mit seinem Vertrag mit Fortran?«, fragte Max. »Außerdem würde ich gerne die Geschichte von seiner Gefangennahme überprüfen. Ich will ja nicht unken, aber vielleicht hat der Knabe seinen Biss verloren.«
»Ich spreche mit ihm, bevor ich irgendeine Entscheidung treffe«, versprach Cabrillo. »Gibt es eine Nachricht von Setiawans Dad?«
»Auf dem Flughafen von Karatschi steht ein Jet der Luftambulanz bereit. Der alte Herr ist nicht selbst gekommen, aber er hat seine Frau und die Großeltern des Jungen geschickt. Ich habe ihnen Bescheid gesagt, dass du die Straße nach Islamabad unter die Räder genommen hast und schon bald hier eintreffen würdest. Wann ist damit zu rechnen?«
»In knapp einer Dreiviertelstunde.«
»Okay. George sitzt schon auf dem Startfeld im Hubschrauber bereit, um euch zum Schiff zu bringen. Und – es gibt vielleicht schon einen weiteren Job, den wir übernehmen sollen.«
»Tatsächlich? Das ging aber schnell.«
»Er wurde wieder von L’Enfant vermittelt. Die Tochter irgendeines Schweizer Bankiers hat die Grenze von Bangladesh nach Birma überquert, und jetzt kann er sie plötzlich nicht mehr per Satellitentelefon erreichen. Er befürchtet, dass ihr irgendetwas zugestoßen ist, und möchte, dass wir sie herausholen.«
»Dazu zwei Fragen«, sagte Juan. »Was hat sie in dieser gottverdammten Gegend zu suchen? Und zweitens, hatte er mit der Regierung Kontakt aufgenommen?« Die erste Frage war rein rhetorischer Natur. Es tat eigentlich nichts zur Sache. Aber die zweite war von ganz entscheidender Bedeutung.
»Nein. Er ist clever. Er wusste, falls er sich an die herrschende Junta wendete, würde seine Tochter gesucht und entweder benutzt, um mit ihr als Pfand ein Lösegeld zu erpressen, oder sie käme lebenslang ins Gefängnis.«
»Das ist gut. Hör mal, wir reden darüber, wenn wir wieder auf dem Schiff sind. Unterdessen überprüf doch mal den Bankier und seine Tochter – und jeden, mit dem sie unterwegs war.«
»Eric und Mark befassen sich bereits damit.«
»Ach ja, noch was anderes. Wenn MacDougal mit uns zurückkommt, dann hat er erst mal nur begrenzten Zugang. Bestell Hux, sie soll ihren Arztkoffer mitbringen, wenn wir uns treffen. Ich möchte, dass sie sich vergewissert, dass es dem Burschen
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