Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
aber die birgt es in rauen Mengen.«
    »Welches denn, zum Beispiel? Dass es Teddy Roosevelts Truppentransporter war, als er Kurs auf Kuba nahm?«
    Juan lachte.
    Linc fügte hinzu: »Nein. Die Oregon war Noahs erster Versuch mit der Arche.«
    »Auch das würde ich Ihnen aufs Wort glauben.«
    Gomez steuerte das Heck des Schiffes an, die Stelle, wo auf der hintersten Ladeklappe ein Hubschrauberlandeplatz aufgemalt war. Ein Mitglied der Mannschaft stand bereit für den Fall, dass der Pilot bei der Landung Hilfe benötigte. Aber Adams brauchte keinerlei Einweisung. Er stoppte den Chopper in der Luft über dem H und setzte genau in der Mitte auf. Dann schaltete er den Motor aus, das aufdringliche Heulen verstummte, und die Rotorblätter stoppten nach einigen Umdrehungen.
    »Ladys und Gentlemen, herzlich willkommen auf der MS Oregon« ,verkündete Adams. »Die derzeitige Temperatur beträgt zwanzig Grad Celsius. Ortszeit ist elf Uhr achtzehn. Bitte denken Sie daran, dass sich Gegenstände im Gepäckfach über Ihren Sitzen während des Flugs möglicherweise verschoben haben können. Vielen Dank, dass Sie heute mit uns geflogen sind. Wir hoffen, Sie demnächst auch wieder in einer unserer Maschinen begrüßen zu dürfen.«
    »Vergiss es«, sagte Linda, während sie die hintere Tür öffnete. »Ihr Bonus-Meilen-Programm ist jämmerlich, und die Erdnüsse waren ranzig.«
    Juan musste wieder einmal über das Team staunen, das er sich da zusammengesucht hatte. Weniger als zwölf Stunden zuvor waren sie noch mit einer Hellfire-Rakete im Nacken einen Berghang hinuntergerast, und jetzt witzelten sie hier herum, als gebe es nichts auf der Welt, das sie aus der Ruhe bringen könnte. Er rief sich ins Gedächtnis, dass er darüber nicht übermäßig überrascht sein sollte. Sie hatten sich dieses Leben schließlich freiwillig ausgesucht. Wenn sie anschließend keine faulen Witze reißen konnten, würden sie es sicherlich keine fünf Minuten ertragen.
    Max Hanley tauchte aus dem Decksaufbau auf. Zum Schutz vor der Sonne trug er eine zerknitterte Dodgers-Mütze, die die wenigen roten Haare bedeckte, derer er sich noch erfreuen konnte. Was seine Körpergröße betraf, rangierte Hanley knapp über dem Durchschnitt. Sein Alter begann sich bereits in seiner Bauchregion und in den spinnennetzartigen Falten in seinen Augenwinkeln zu zeigen, aber seine Beweglichkeit hatte noch nicht gelitten, und mit seinen mächtigen Händen konnte er sich nach wie vor noch ganz gut schützen. Er trug einen hellbraunen Overall mit einem winzigen Ölfleck an einem Ellbogen, der verriet, dass er soeben aus dem revolutionären Maschinenraum der Oregon heraufgekommen war. In seiner Begleitung befand sich Dr. Julia Huxley. Hux war eine Ärztin, die bei der Navy ausgebildet worden war, und trug wie immer einen weißen Kittel über ihren üppigen Rundungen, solchen, wie man sie bei den Pin-up-Girls der 1950er Jahre in fast jedem Soldatenspind hatte bewundern können. Das Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengerafft. Kurz angebunden und fast schon barsch, wenn sie einen Patienten versorgte, war sie sonst stets freundlich und entgegenkommend. Sie war Juans Ärztin gewesen, als ihm Jahre zuvor während einer Mission der Corporation für die NUMA, die National Underwater and Marine Agency, von einem chinesischen Kanonenboot das linke Bein weggeschossen wurde.
    Sie hatte ihn während seines Reha-Trainigs betreut und war dann bei ihm geblieben, bis er sich von jemandem, der gar nicht mehr gehen konnte, zu einem Mann entwickelt hatte, der fähig war, meilenweit ohne den winzigsten Anflug eines Humpelns zu rennen. Sie und Max waren die einzigen Menschen auf der Welt, die wussten, dass Cabrillos fehlender Fuß und Knöchel ihm jeden Tag Schmerzen bereiteten.
    Man nannte es Phantomschmerz, eine alltägliche Erfahrung für jeden Amputierten. Für Juan war es allerdings nichts Phantomartiges. Dass er seinen Fuß nicht sehen oder berühren konnte, bedeutete nicht, dass das verdammte Ding ihn nicht die ganze Zeit quälte.
    »Ich habe Bahars Banküberweisung auf unser Konto überprüft«, sagte Max anstelle einer Begrüßung.
    »Uns geht es gut«, entgegnete Juan. »Danke der Nachfrage.«
    »Stell dich nicht so an«, sagte Max kühl. »Ich habe schließlich vor einer Stunde mit dir gesprochen. Ich weiß, dass es dir gut geht. Außerdem ist mir Geld wichtiger als deine Gesundheit.«
    »Du bist wirklich ein Schatz, Buddy«, sagte Juan und winkte MacD zu sich. »Max Hanley,

Weitere Kostenlose Bücher