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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht schlechter geht, als er uns unter Umständen weismachen will.«
    »Du meinst, er spielt den harten Ranger?«
    »Ausgeprägtes Machogehabe ist das Erste, was sie einem in Benning beibringen.« Danach trennte Juan die Verbindung.
    In der Hauptkabine des Privatjets beugte sich Linda über Seti und untersuchte ihn. Er fragte, wie es dem Jungen gehe.
    »Die Wirkung des Beruhigungsmittels lässt allmählich nach. Ich wage nicht, ihm noch mehr davon zu verpassen, aber ich möchte auch nicht, dass er das Bewusstsein wiedererlangt, ehe wir ihn abgeliefert haben.«
    »Sie haben ein vollständiges Rettungsteam mit Notarzt bereitgestellt. Wenn du ihm noch eine kleine Dosis gibst, werden sie sicherlich damit zurechtkommen.«
    »Okay.«
    Linc und MacD Lawless tauschten gerade afghanische Kriegsgeschichten aus. Lincs Stiefel hatten zu den ersten gehört, die afghanischen Boden berührten, während MacD erst ein paar Jahre später ins Land gekommen war. Sie kannten nicht dieselben Leute, aber die Situationen, die sie erlebt hatten, waren weitgehend die gleichen, vor allem was den Umgang mit den Einheimischen betraf.
    »Entschuldigt die Störung«, sagte Juan. »MacD, kann ich Sie mal kurz sprechen?«
    »Klar.« Er stellte die Wasserflasche beiseite, aus der er getrunken hatte, und folgte dem Chef der Corporation in den hinteren Teil des Flugzeugs. »Was gibt’s denn?«
    »Wie ist es passiert?«
    Lawless begriff sofort, was Cabrillo von ihm wissen wollte. »Wir waren zu dritt und sollten ein pakistanisches Fernseh-Team beschützen – ich und zwei Einheimische, mit denen wir vorher schon zusammengearbeitet hatten. Etwa eine Stunde von Kabul entfernt bittet der Kameramann, kurz anzuhalten. Ich erkläre ihm, dass das eine verdammt schlechte Idee sei, aber er meint, es sei dringend nötig. Die Gegend war übersichtlich und sauber, daher denke ich, was soll’s. Wir fahren an den Straßenrand, und kaum steht der Wagen, springen etwa ein Dutzend Taliban praktisch aus der Erde. Sie hatten sich unter Decken versteckt, die sie mit Sand bedeckt hatten. Es war ein perfekter Hinterhalt. Ich konnte nicht einen einzigen Schuss abfeuern.
    Das Fernseh-Team war falsch. Die beiden afghanischen Wächter töteten sie sofort, und mich verschnürten sie wie einen Thanksgiving-Truthahn. Sie schnappten sich unseren Wagen, und den Rest kennen Sie ja. Irgendwann musste ich in den Kofferraum umsteigen – ich vermute, ehe wir die Grenze nach Pakistan überquerten. Aber das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Immer wenn sie die Gelegenheit dazu bekamen, schlugen und traten sie auf mich ein und prahlten, dass ich schon bald als Hauptperson eines Videos auf der Al-Kaida-Version von YouTube zu sehen sei.«
    Er redete in einem Tonfall, als berichte er über Ereignisse aus dem Leben eines Fremden. Cabrillo vermutete, dass die Erinnerung noch zu frisch war. Was er jedoch deutlich erkennen konnte, war, dass Lawless das Schicksal der beiden getöteten Afghanen weitaus mehr bedauerte als seine eigene Gefangennahme.
    »Mittlerweile«, sagte Juan, »sind Sie sicherlich dahintergekommen, was wir tun, nicht wahr?«
    »Sie sind wohl ein privater Sicherheitsdienst wie Fortran.«
    »Es geht allerdings noch weit darüber hinaus. Wir sammeln außerdem Informationen. Wir beraten und führen Operationen für Uncle Sam durch, wenn seine Beteiligung verschleiert werden muss. Obgleich dieser Geschäftszweig – aus Gründen, die im Moment nicht so wichtig sind – einstweilen zum Erliegen gekommen ist. Wir überprüfen unsere Auftraggeber stets auf Herz und Nieren. Wir arbeiten nur für die Guten, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und wir arbeiten derart im Verborgenen, dass nur eine Handvoll Leute wissen, wer wir sind. Ihre Chefs bei Fortran, zum Beispiel, haben keine Ahnung. Über uns werden Sie nie etwas in den Medien finden, weil ich stets darauf achte, dass uns keine Fehler unterlaufen.«
    »Das klingt nach einer ziemlich guten Truppe«, sagte Lawless in neutralem Tonfall.
    »Es ist die beste Truppe in ihrem Tätigkeitsbereich. Jeder Angehörige ist handverlesen, und wenn jemand Neues an Bord kommen soll, wird von allen gleichberechtigt darüber abgestimmt.«
    »Bieten Sie mir einen Job an?«
    »Probeweise. Vor zwei Monaten haben wir einen Mann verloren. Jerry Pulaski lautete sein Name. Er war das, was wir intern als Jagdhund bezeichnen. Wir meinen damit einen abgehärteten Kampf-Veteranen, der vorwiegend dann zum Einsatz kommt, wenn damit zu rechnen ist, dass die

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