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Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition)

Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition)

Titel: Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mazzetti
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in Washington viele fürchteten, es könnte zu einem Terrorstaat der Art mutieren, wie es das Afghanistan vor dem 11. September 2001 gewesen war. Zweitens war die CIA voll und ganz mit ihrem Drohnenkrieg in Pakistan und den militärischen Operationen in Afghanistan und im Irak beschäftigt, was hieß, dass sie kaum über freie Ressourcen für Spionageeinsätze in Somalia verfügte. Drittens verspürte nach dem verheerenden Ausgang der verdeckten Aktion mit somalischen Warlords im Jahr 2006 kaum jemand in Langley sonderlich große Lust, ein weiteres Mal durch den somalischen Sumpf zu stapfen – ganz abgesehen davon, dass man sich bei der Agency gar nicht mehr so sicher war, ob sich das überhaupt lohnte: In seinem letzten Interview mit Journalisten nach der Abwahl der Regierung Bush tat der scheidende CIA -Direktor Michael Hayden al-Shabaab als unbedeutend ab.
    Auf der anderen Seite jedoch intensivierte das Pentagon seine verdeckten Operationen auf dem Kontinent: vom Horn von Afrika über die arabischen Staaten im Norden bis hinüber in westafrikanische Länder wie etwa Nigeria. Die Einrichtung des U.S. Africa Command (Africom) im Herbst 2008 , das erste ausschließlich mit Einsätzen in Afrika befasste Zentralkommando des Pentagons, war ein weiteres Indiz für die nach Jahren der relativen Vernachlässigung gestiegene Aufmerksamkeit für den zweitgrößten und zweitbevölkerungsreichsten Erdteil. Das Pentagon besaß nun zwar ein brandneues Militärkommando im süddeutschen Stuttgart, verfügte aber über keinerlei nachrichtendienstliche Einrichtungen zur Unterstützung von Operationen.
    Oder auch nur eine klare Vorstellung davon, wen es in Somalia unterstützen sollte. Nur ein paar Monate nach Obamas Amtsantritt kündigte die neue Regierung in Washington die Lieferung von vierzig Tonnen Waffen und Munition für die von den Vereinten Nationen gestützte und schwer bedrängte somalische Übergangsregierung an, die von der Mehrheit der Somalier als ebenso schwach wie korrupt erachtet wurde. In Frühjahr 2009 beschränkte sich der Machtbereich der Übergangsregierung größtenteils auf ein Areal von ein paar Quadratkilometern innerhalb Mogadischus, und in Präsident Obamas Team malte man sich entsetzt aus, was passieren würde, sollte al-Shabaab die Regierung mit einer Offensive aus der Hauptstadt hinausjagen. Allerdings hatten die Vereinten Nationen ein Embargo auf Waffenlieferung nach Somalia verhängt, und so musste Obama zuerst die Genehmigung der UN einholen. Die erste Ladung mit den US -finanzierten Waffen traf im Juni 2009 in Mogadischu ein, sehr zur Freude der somalischen Regierungstruppen, die sie postwendend auf den Waffenbasaren der Stadt zum Verkauf anboten. Das wiederum führte dazu, dass die Preise für Waffen auf dem Schwarzmarkt kollabierten und die Shabaab-Kämpfer sich billig mit neuem Kriegsgerät eindecken konnten. Gegen Ende des Sommers musste man auf den Basaren der somalischen Hauptstadt für ein M16-Sturmgewehr aus amerikanischer Fertigung gerade einmal 95 US -Dollar hinblättern, und für nur fünf Dollar mehr konnte man die noch beliebtere russische AK -47 mit nach Hause nehmen.
    Die Kampagne am Horn von Afrika, respektive der ausgelagerte Krieg, den die Vereinigten Staaten hier von Stellvertretertruppen und Warlords ausfechten ließen, wurde nach wie vor auf eine planlose und willkürliche Weise geführt. Washington sah in Somalia zwar eine Bedrohung, aber doch keine so große, als dass sie eine offene amerikanische Militärintervention gerechtfertigt hätte. Das bot ein Einfallstor für private Sicherheitsfirmen und Leute wie Ballarin, die sich andienten, die Geheimdienstlücke zu füllen, so wie Dewey Clarridge es in Pakistan vorexerziert hatte.
    Somalia verwandelte sich in eine Spielwiese für alle möglichen verdeckten Operationen: von den geheimen Antiterrormissionen westlicher Regierungen bis hin zu den abenteuerlichen Plänen privater Sicherheitsfirmen zur Bekämpfung der Piratenplage. Bei einem dieser Vorhaben hatte Erik Prince die Finger mit im Spiel, der Ex-Boss der schwer unter Beschuss geratenen privaten Sicherheitsfirma Blackwater Worldwide, der sich aus den USA in die Vereinigten Arabischen Emirate ( VAE ) abgesetzt hatte, um seinen Geschäften von dort aus weiter nachzugehen. Hier sei er, sagte er, besser geschützt vor den Schakalen – sprich amerikanischen Staatsanwälten und den Ermittlern des US -Kongresses – , die Jagd auf ihn und sein Geld machten. Neben einem streng

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