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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Mörder dieser armen Frau durch die Lappen geht.«

Montag, 24. Januar, 11:30 Uhr
     
     
     
    Als die Beweise und alles andere sicher in dem Tahoe verstaut waren, versammelte C.S.I.-Schichtleiter Gil Grissom sein Team – Sara Sidle, Greg Sanders und Sofia Curtis – auf dem Gehweg vor dem Salfer-Haus.
    Die Morgensonne verlor den Kampf gegen die dichte Wolkendecke, und der Himmel zeigte sich in einem trüben Silbergrau. Der Vormittag war hereingebrochen und von »Nachtschicht« konnte keine Rede mehr sein. Die Nachbarn lugten zwischen den Vorhängen hindurch, um sich einen Überblick über den Tumult vor Grace Salfers Haus zu verschaffen. Aber nur die wenigsten sahen lange genug zu den Ambulanzfahrzeugen, die eilends vorbeifuhren. In Gemeinden, deren Bewohner auf den Tod warteten, gehörte so etwas zum Alltag.
    Brass gesellte sich zu den Kriminalisten. Gemeinsam sahen sie zu, wie der Krankenwagen verschwand und Grace Salfer aus der Behaglichkeit ihres Anwesens in Las Colinas auf den stählernen Autopsietisch brachte, der im Hoheitsgebiet von Dr. Albert Robbins auf sie wartete.
    Grissom war sich durchaus bewusst, dass so mancher ihn für einen eiskalten Fisch hielt, einen Wissenschaftler, dessen Gefühle, so er überhaupt welche hatte, tief in seinem Inneren begraben waren. Doch die Wahrheit war, dass ihn bei jedem Mordopfer eine tief melancholische Stimmung überkam, die er mit der Kraft seines Willens in Entschlossenheit verwandelte – Entschlossenheit, die dafür sorgte, dass einer Frau, deren Leben durch sinnlose Gewalt endete, Gerechtigkeit widerfuhr.
    Greg Sanders, der beide Hände in die Hüften gestemmt hatte, riskierte ein nervöses Lächeln. »Und jetzt zurück ins Labor?«
    In der morgendlichen Kälte zitternd, hielt Sara angespannt die Arme vor der Brust verschränkt. Sofia tat es ihr gleich, sodass beide ganz unbeabsichtigt wie Zwillinge aussahen.
    Grissom reagierte nicht auf Gregs Worte. Seine Augen suchten die Umgebung nach dem Golfwagen der Home Sure Security ab. »Was ist aus unserer ›professionellen Gesetzeshüterin‹ geworden?«
    »Susan Gillette?« Plötzlich war Greg besorgt. Hatte er Mist gebaut? »Die Frau ist verschwunden, kaum dass ich ihr die Schuhe abgenommen hatte. Hätte ich …«
    »Alles in Ordnung, Greg.« Grissom schenkte seinem Schutzbefohlenen ein kurzes Lächeln, wohl wissend, wie nervös Greg in seiner Gegenwart an einem Tatort werden konnte, aber das würde sich bessern – es hatte sich sogar schon gebessert. »Es gab keinen Grund, sie festzuhalten.«
    »Ah, gut. Hervorragend.«
    »Ich wollte nur wissen, ob in der letzten Woche oder so ein Techniker von Home Sure hier gewesen ist, um die Alarmanlage zu überprüfen.«
    »Ich habe nicht daran gedacht, sie danach zu fragen.«
    »Tja, ich auch nicht, jedenfalls bis jetzt. Ich werde mir die Information im Büro geben lassen.«
    »Home Sures Büro?«
    »Ja. Inzwischen müssen wir einen unserer eigenen Techniker herholen, um die Alarmanlage zu untersuchen und festzustellen, ob jemand daran herumgespielt hat.«
    »Wie wäre es mit Hendricks?«, schlug Sara vor.
    »Ruf ihn an«, forderte Grissom sie auf. »Das ist der perfekte Mann für diesen Job.«
    Der Schichtleiter des C.S.I. schickte Greg, Sofia und Sara mit den wenigen Beweisen, die sie hatten sichern können, zurück ins Labor, während er gemeinsam mit Brass vor dem Salfer-Haus auf den Elektronikspezialisten wartete.
    Keine fünfzehn Minuten nach Saras Anruf parkte Hendricks seinen unansehnlichen, verbeulten grauen Van am Straßenrand. Neben dem Van des Elektronikspezialisten sah sogar Brass’ standardgemäßer Taurus aus wie ein getunter Rennwagen. Vom überwiegenden Teil des Departments falsch eingeschätzt, war Duane Hendricks doch ein erstklassiger Experte auf seinem Gebiet. Aber sogar Grissom musste zugeben, dass der Bursche ein komischer Vogel war, der endlos und obsessiv über so verschiedenartige Themen wie Kennedys Ermordung, Shecky Greene oder Britney Spears diskutieren konnte.
    Hendricks, der aus seinem Van stieg, schien rein äußerlich aus dem Obdachlosenmilieu zu kommen. Etwa einsfünfundneunzig groß, brachte er es lediglich auf ein Kampfgewicht von etwa hundertfünfzig Pfund. Zu seinem langen, strähnigen blonden Haar und der dunklen Brille, die zu groß für sein schaufelförmiges Gesicht war, trug Hendricks eine zerrissene Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit einem undefinierbaren Schädel-Logo. Er hätte ebenso gut ein Roadie bei einer Rockband sein

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