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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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belastete, ganz zu schweigen von dem kleinen Golfwagen. Der Wachmann hatte hellbraunes, auf der rechten Seite gescheiteltes Haar und einen Ziegenbart ohne passende Ergänzung auf der Oberlippe, der ihm das Aussehen eines Ringers verlieh. Die Namensplakette auf seinem Hemd wies den Wachmann als Mr GOFF aus.
    »Unser Techniker hat lediglich das Alarmsystem getestet«, erklärte Grissom.
    »Ja, na ja, wir wissen ja, dass Sie hier einen Tatort untersuchen. Aber wie wäre es mit ein bisschen kollegialer Rücksichtnahme?«
    Grissom stierte den Mann nur an. Und Brass ebenfalls.
    »Ich meine, falls ihr Jungs denkt, ich habe nichts anderes zu tun, als zu einem falschen Alarm zu rennen.«
    »Mir ist egal, was Sie zu tun haben, Mr Goff«, sagte Brass und trat näher an den deutlich größeren Mann heran. »Das ist eine Morduntersuchung – übrigens in einem Mordfall, der sich unter den wachsamen Augen Ihrer Firma ereignet hat – und wir werden tun, was wir tun müssen.«
    Die beiden Männer starrten einander in die Augen.
    Grissom beobachtete dieses wortlose Kräftemessen fasziniert. So wie ein Kaninchen instinktiv weiß, dass es sich nicht mit einem Hund anlegen sollte, so wusste dieses Kaninchen plötzlich ganz von selbst, dass es das Alpha-Kaninchen nicht länger reizen sollte, umso weniger, wenn dieses so viel Ähnlichkeit mit einem Pitbull aufwies wie Brass in diesem Moment.
    Der Kampf war folglich kurz, und bald grinste der Wachmann unbeholfen. »Na ja, wir wollen Sie natürlich unterstützen, so gut wir können.«
    Nun, da er seine Dominanz bewiesen hatte, fragte Brass nicht unfreundlich: »Sind Sie hergekommen, weil Sie den Alarm gehört haben?«
    »Nein – ich war einige Blocks entfernt.« Sein Daumen deutete über die Schulter. »Der Alarm ist im Büro registriert worden.«
    »Also«, fragte Grissom, »sendet diese Hausalarmanlage ein Signal an das Büro von Home Sure?«
    Goff nickte. »Und das wird dann per Funk an die Wagen und die Torwache weitergeleitet.«
    Mit gerunzelter Stirn sagte Grissom: »Trotzdem haben Sie gute drei Minuten gebraucht, um herzukommen.«
    Goff sah sich mit einem verschlagenen Lächeln zu dem Wagen um. »Diese Dinger sind nicht gerade für hohe Geschwindigkeiten gebaut worden. Wie ich schon sagte, ich war einige Blocks entfernt, und ich war nicht im Fahrzeug. Ich habe mich mit einem Bewohner unterhalten.«
    »Wie lange dauert das, wenn nur ein Wagen unterwegs ist wie in der letzten Nacht?«, erkundigte sich Grissom.
    Der Wachmann überlegte einen Moment. »Falls der Diensthabende auf der anderen Seite des Geländes ist? Könnte fünf Minuten dauern, vielleicht auch sechs. Mehr aber nicht. Warum fragen Sie? Ich dachte, der Alarm bei Mrs Salfer wäre letzte Nacht gar nicht losgegangen, weder der hörbare Alarm hier, noch der stumme Alarm im Büro.«
    »Das ist richtig«, sagte Brass. »Wir wollen nur nichts übersehen. Wie läuft das ab, wenn ein Alarm ausgelöst wird?«
    »Wenn der Ruf reinkommt, fahren wir zu dem Haus. Dann stellen wir fest, wodurch der Alarm ausgelöst wurde … und wenn nötig rufen wir Sie an.«
    »Aber es ist nicht immer nötig?«
    »Nein. Eigentlich ist es fast nie nötig. Sehen Sie, manchmal geht der Alarm … einfach so los.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, tatsächlich. Die Technik ist, offen gestanden, nicht vom Feinsten – da gibt es manchmal einen Kurzschluss. Außerdem fahren die Leute dann und wann in den Urlaub und lassen eine Tür versehentlich angelehnt oder so, und wenn der Wind weht, geht die Tür auf, und der Alarm wird ausgelöst. Oder einer dieser Leute steht mitten in der Nacht auf und spaziert in den Bereich der Bewegungsmelder. Es gibt massenhaft Gründe, warum so eine Anlage plötzlich losgehen kann. Hey, wir versuchen doch nur, euch Jungs nicht ohne Grund hierher zu rufen.«
    »Das wissen wir zu schätzen«, entgegnete Brass. »Wie sieht das weitere Vorgehen bei falschem Alarm aus?«
    »Viel ist da nicht mehr. Die Wachleute haben Schlüssel für alle Häuser und die Codes für die Anlagen. Wir müssen das System lediglich wieder zurücksetzen.«
    »Passiert das oft?«
    Goff zuckte mit einer fleischigen Schulter. »Ein paar Mal in der Woche. Diese Alarmanlagen sind nicht dazu gemacht worden, Fort Knox abzusichern, wissen Sie.«
    Hendricks trat auf die Veranda und sagte: »Da hat er allerdings Recht. Ich bin übrigens fertig.«
    »Danke für Ihre Hilfe, Mr Goff«, sagte Brass. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir noch einen kollegialen Gefallen zu

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