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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem nichts geschenkt.« Sie widmete sich wieder dem Teppich. »Und das bedeutet Beweise sammeln … Marty, könnten Sie das Licht mal ausschalten?«
    Der Detective legte den Schalter um, und es wurde beinahe vollkommen dunkel im Raum. Nur aus der Küche drang noch ein bisschen Licht herein. Catherine schaltete ihre Lampe wieder an, bückte sich und fuhr fort, den Teppich im UV-Licht abzusuchen.
    »Ich werde mich mal im Rest des Gebäudes umsehen«, sagte Larkin. »Vielleicht haben wir Glück und finden einen Zeugen, der gesehen hat, wie Travis dieses Appartement verlassen hat.«
    Sie blickte zu Larkin auf und zitierte ihn: »›Nur, weil er Frauen schlägt, muss er nicht unser Täter sein.‹«
    Sie grinsten einander an, dann war Larkin fort.
    Catherine hörte Warrick im Schlafzimmer stöbern, während Nick in der Küche Fotos machte. Nach einem langen, tiefen Atemzug blickte sie durch den Orangefilter, der an der stiftgroßen Lampe befestigt war.
    Der Teppich war hellblau mit Spuren von Seegrün und Purpur, Farben, die zusammen ein Muster ergaben, das sowohl Abnutzungsspuren als auch Schmutz verdecken sollte. Wenn von Ersterem trotzdem recht viel zu erkennen war, zeigte sich von Letzterem doch so gut wie gar nichts. Angela Dearborn war eine ordentliche Hausfrau gewesen. So viel war offensichtlich, sogar in dem Chaos, das allem Anschein nach von einem entsetzlichen Kampf zurückgeblieben war.
    Auf dem Teppich fanden sich Flecken, die dunkler waren als die purpurnen Abschnitte – Flecken, die im UV-Licht fluoreszierten, Blutstropfen, die an mehreren Stellen sichtbar wurden, kleine scharlachrote Abschnitte, die von der Gewalttat zeugten, die hier verübt worden war. Catherine dokumentierte ihre Funde, indem sie jede einzelne Stelle mit einem nummerierten Plastikschild markierte. An einer Stelle entdeckte sie ein einzelnes langes dunkles Haar, das definitiv eine andere Farbe hatte als Angies Haare. Sie fotografierte es, nahm es mit einer Pinzette auf und verstaute es – nach einer kurzen, aber eingehenden Betrachtung – in einem Beweismittelbeutel aus Zellophan, den sie anschließend versiegelte.
    Manche Tatorte mussten die Kriminalisten stundenlang untersuchen, um auch nur einen winzigen Beweis zu finden. Im Appartement der Dearborn fiel Catherine, wohin sie auch blickte, ein potentielles Beweisstück ins Auge. Vielleicht behielt Larkin Recht, vielleicht war das tatsächlich ein einfacher Fall. Die Laborergebnisse würden es ihr verraten. Inzwischen würde sie den Beweisen folgen, wohin sie auch führen mochten. Derzeit deuteten sie auf Travis Dearborn, und angesichts seiner gewalttätigen Vorgeschichte würde sie sich ein gewisses Gefühl innerer Befriedigung gönnen, sollte sie Gelegenheit bekommen, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.
    Die brutale Schlägerei hatte sich durch das ganze Appartement gezogen, und die drei Kriminalisten verbrachten beinahe vier Stunden damit, alles zu durchsuchen. Catherine sprach ein stilles Dankgebet dafür, dass das Appartement nicht größer war, anderenfalls hätten sie Überstunden machen müssen, und jetzt, da sie Schichtleiterin war, hatte sie ein Budget zu beachten.
    Man brauchte Geduld für diesen Job, das wusste sie. Zum Glück hatte sie einen ganzen Haufen Geduld – welche allein erziehende Mutter war ohne Geduld auch schon überlebensfähig? Dennoch, in einer Stadt, die so groß war wie Las Vegas, ereigneten sich, noch während sie den einen Tatort untersuchten, sechs weitere Verbrechen. Eine scheußliche Tatsache, die sie nicht vergessen durfte – nicht in ihrer neuen Position.
    Kaum waren sie fertig, packten sie zusammen, schleppten ihre Ausrüstung die drei Treppenfluchten hinunter zu dem SUV und luden alles in den Wagen. Larkin kam hinzu, als sie gerade die hintere Tür des Fahrzeugs schließen wollten.
    »Irgendwelche guten Neuigkeiten?«, fragte er.
    »Na ja, Nissen hatte Recht«, sagte Catherine. »Keine Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen. Vermutlich hat sie den Mörder selbst reingelassen.«
    »Dann kannte sie ihn vermutlich auch«, entgegnete Larkin. »Sonst noch Hinweise?«
    Catherine sah Nick an, aber Warrick war derjenige, der das Wort ergriff: »Praktisch überall … vielleicht mit Ausnahme der Küchenspüle.«
    »Einschließlich der Küchenspüle«, widersprach ihm Nick frustriert. »Ich habe sogar in der Spüle und im Siphon Blutstropfen gefunden. Das sind fast zu viele Spuren.«
    Warrick nahm einen Beweismittelbeutel aus dem Kofferraum des Tahoe. In

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