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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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säumten die Straße in beide Richtungen. Kleinere Seitenstraßen zogen sich wie feine Aderchen in sämtliche Himmelsrichtungen. »In welcher Richtung liegt Arroyo Court?«, fragte sie Grissom.
    Sofia beugte sich vor. »Hier links, dann die erste Möglichkeit rechts und dann wieder links.«
    »Waren Sie früher schon mal hier?«, fragte Grissom, ohne sich zu ihr umzusehen.
    »Ist ein paar Monate her«, erklärte Sofia. »Ich habe für die Bewohner ein Seminar über Diebstahl gehalten. Das war im Hauptverwaltungsgebäude. Das liegt in der anderen Richtung, rechts herum, aber sie haben mich hier herumgeführt.«
    »Sie sind gut«, gestand ihr Sara lächelnd zu.
    »Nennen wir es eine Begabung für Straßennamen«, entgegnete Sofia.
    Die fraglichen Straßen schlängelten sich durch die Reihen der verputzten, ein- oder zweigeschossigen Häuser, alle sahen neu aus und waren mit einem üppigen grünen Rasen vor der Tür ausgestattet.
    Sofias Wegbeschreibung passte, wie erwartet, bis aufs i-Tüpfelchen, und bald parkten sie vor einem großen, zweigeschossigen Putzbau mit Ziegeldach und einer Doppelgarage an der linken Seite. Der Rasen sah genauso gepflegt aus wie die anderen in der Gegend.
    Vor ihnen waren schon zwei weitere Fahrzeuge eingetroffen: ein Streifenwagen des LVPD und Brass’ vertrauter Taurus, der in Gegenrichtung auf der anderen Straßenseite parkte. Außerdem blockierte ein blau-weißer Golfkarren mit einem Regenschutz aus durchsichtigem Kunststoff und einem Logo von Home Sure Security auf der Vorderseite die Einfahrt, die bereits von einem Ambulanzfahrzeug eingenommen war. Die Rettungssanitäter waren gerade dabei, ihre Sachen zusammenzupacken und wieder in das Fahrzeug zu laden – offensichtlich ohne jede Eile.
    Sara hasste es, die Niederlage in ihren Gesichtern zu sehen. Über die Jahre hatte sie oft genug mit diesen Männern und Frauen gesprochen, um zu wissen, wie sehr sich jeder Einzelne von ihnen der Tatsache bewusst war, nicht jeden retten zu können. Dennoch versuchten sie es immer wieder und fühlten sich miserabel, wenn trotz aller Bemühungen der Tod wieder gesiegt hatte.
    Grissom, schon jetzt voll und ganz auf die vor ihm liegende Aufgabe konzentriert, sagte: »Großes Haus.«
    »Offensichtlich führt ›Ruhestand‹ nicht zwingend dazu, sich zu verkleinern«, entgegnete Sara.
    »Jedenfalls nicht in Las Colinas«, stimmte ihr Sofia zu.
    Grissom und Sara stierten sie an.
    Lächelnd zuckte sie mit den Schultern. »Die Bewohner dieser Siedlung decken die Skala vollständig ab – von reich bis sehr reich.«
    »Was, wenn man noch ein bisschen reicher ist?«, fragte Greg, ohne den Blick von dem eindrucksvollen Eigenheim zu lösen. »Sagen wir, stinkreich.«
    »Dann lebt man in Lake Las Vegas«, antworteten die beiden Frauen im Chor.
    Sie lachten, und Sara genoss die kurze freundschaftliche Annäherung, während Grissom beide betrachtete, als wären sie zumindest ein bisschen übergeschnappt.
    Dann, wieder ganz bei Sinnen, fragte Sara: »Was wissen wir über diese Sache?«
    »Vier-neunzehn«, sagte Grissom. »Vermutlich vier-zwanzig, wenn die Rettungssanitäter Recht haben.«
    Vier-neunzehn stand für eine Leiche, vier-zwanzig für Mord. Dem Opfer dürfte das jedoch ziemlich egal sein.
    »Laut Brass«, sagte Grissom, »sind die Sanitäter der Meinung, dass sie möglicherweise erdrosselt wurde.«
    »Sie?«, fragte Sofia.
    »Mrs Grace Salfer«, erklärte Grissom, ohne auch nur einen Blick auf seine Notizen zu werfen. »Die Eigentümerin des Hauses.«
    Sara wusste, dass Sofia sich fragte, warum Grissom gewartet hatte, bis sie hier waren, ehe er diese Information weitergegeben hatte. Sie selbst war bereits daran gewöhnt, dass Grissom es vorzog, Hintergrundinformationen erst im Zusammenhang mit dem jeweiligen Tatort zu nennen.
    Gerade, als sie aus dem Tahoe kletterten, verließ Captain Jim Brass – wolkengrauer Anzug, düstere Miene – das Haus und kam die Auffahrt herunter. Eine zierliche Frau in einer Uniform von Home Sure Security lief aufgeregt hinterher.
    Sara nahm ihren Ausrüstungskoffer aus dem Kofferraum des Geländewagens, ging wieder um den Wagen herum und sah, dass Brass auf sie zukam. Als der Detective dann abrupt stehen blieb, stieß die Frau fast mit ihm zusammen.
    Grissom und Sara gingen, dicht gefolgt von Sofia, auf Brass zu.
    »Was wissen wir?«, fragte Grissom.
    Die Augenbrauen in dem recht ausdruckslosen Antlitz hoben sich. »Nur, was ich Ihnen schon am Telefon erzählt habe – eine

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