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Kind der Sünde (German Edition)

Kind der Sünde (German Edition)

Titel: Kind der Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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war sicher, dass er Amber damit nichts Neues erzählte, obwohl sie so tat, als hörte sie den Namen zum ersten Mal. „Er betreibt illegale Geschäfte aller Art in der Oberwelt. Drogen, Prostitution … Wenn wir davon ausgehen, dass die Typen, die wir eben erledigt haben, seine Leute waren, komme ich zu dem Schluss, dass du bei Asmodeus mit der Gegenleistung in Verzug bist, für die er dir deine ewige Jugend geschenkt hat. Und nun ist er hinter dir her, um sich zu holen, was du ihm schuldest.“
    In Kai arbeitete es. Angenommen, Asmodeus hatte es schon die ganze Zeit auf Amber abgesehen. Dann lag die Vermutung nahe, dass sie ihn damals in Pfeiffer Beach in die Falle gelockt hatte, um ihre Schulden zu begleichen. Sein Leben für ihres. Wenn er es sich recht überlegte, konnten die Männer, denen er damals am Strand zum Opfer gefallen war, sehr gut Asmodeus’ Killer gewesen sein.
    Fünfzig Jahre lang hatte Kai sich mit der Frage herumgeschlagen, warum Amber das getan hatte. Sollte die Antwort darauf wirklich so billig sein, wie es jetzt den Anschein hatte? Konnte es sein, dass Amber ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, geopfert und Asmodeus ausgeliefert hatte?
    Er blickte ihr in die Augen und war für Momente von den Bildern seiner Erinnerung überwältigt. Wie eine Springflut brachen sie über ihn herein. Amber war so schön. Ihre Augenbrauen beschrieben einen feinen Bogen, der nach außen hin leicht nach oben schwang. Ihre Augen waren hellbraun mit winzigen goldenen Punkten in der Iris. Er konnte nicht widerstehen, ihr eine der lockigen Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Er hatte von ihrem Haar geträumt, davon, wie es sich anfühlte, wie es roch. Er rückte näher an sie heran. Unwillkürlich öffnete sich ihr Mund ein wenig. Und auch an diese Lippen erinnerte er sich genau, an den unvergleichlichen Geschmack ihrer Küsse.
    „Ich habe dir da drinnen das Leben gerettet“, erklärte er in ruhigem Ton. „Das Wenigste, was ich dafür erwarten kann, ist eine ehrliche Antwort von dir. Was schuldest du Asmodeus? Und erzähl mir bitte nicht, du wüsstest nicht, wovon ich rede.“
    Kais Fingerspitzen ruhten noch immer auf ihrer Wange. Eine ganze Weile standen sie einander schweigend gegenüber. Eine ungeheure Spannung lag in der Luft, die sich durch all die Erinnerungen aufgebaut hatte.
    Dann drehte sich Amber mit einem Ruck weg. „Ich habe mich selbst gerettet“, entgegnete sie. Ihr Blick fiel auf seine blutverschmierte Hand.
    Erst jetzt fiel Kai auf, dass er auf ihrer Wange eine rote Spur hinterlassen hatte. Er hielt es aber für besser, ihr nichts davon zu sagen.
    Es nützte nichts. Angewidert fuhr sich Amber mit dem Handballen über die Stelle des Gesichts, wo er sie berührt hatte, und sah darauf das Blut an ihrer Hand. „Ich weiß wirklich nicht, wovon du redest. Und der Name Asmodeus sagt mir auch nichts.“
    „Glaubst du im Ernst, dass ich dir das abnehme? Meinst du, ich habe vergessen, was passiert ist?“ Er lachte bitter. „Du warst schon immer sehr verschlossen. Ich habe dir das nachgesehen. Ich war überzeugt, dass es seine Zeit braucht und du irgendwann offener zu mir sein könntest. Heute frage ich mich, ob von all dem, was du mir erzählt hast, überhaupt ein einziges Wort der Wahrheit entsprach.“
    Amber schwieg.
    Kai sah ein Flackern in ihrem Blick. War es Schuldbewusstsein? Reue? „Ich fand den Tod …“, sagte er, „… durch dich.“
    „Durch mich?“ Sie presste die Lippen zusammen und stieß verächtlich die Luft durch die Nase. „Wie ich sehe, lebst du noch.“
    „Und du bist um keinen Tag gealtert. Möchtest du mir das nicht erklären?“
    Amber zögerte. Sie wich Kais Blick aus. „Erst erklärst du mir, wie du dazu kommst, mich zu beschuldigen.“
    Sie schien nicht einmal zu erwarten, dass er sich auf eine Diskussion einließ. Aber Kai wollte vor allem endlich wissen, woran er war. „Meinetwegen. Aber nicht hier.“ Wieder umfasste er mit eisernem Griff ihr Handgelenk, als er merkte, wie sie die Muskeln anspannte. Sie war auf dem Sprung. Sie wartete nur auf die Gelegenheit, ihm zu entwischen.
    Ohne Zweifel taten ihr die Handgelenke weh, und sie funkelte ihn böse an. Kai gefiel dieser Blick nicht. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt. Als wäre er hier der bad guy ! Gut, streng genommen war das auch nicht ganz verkehrt. Früher, bevor Amber ihm die Falle gestellt hatte, war er jedenfalls einer der Guten gewesen.
    Amber fing sich erstaunlich schnell wieder und fragte in

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