Kind des Glücks
geliebt hatte.
Als wir schließlich auf der Samtwiese unter dem tiefblauen Himmel ruhten, blickte ich fragend zu Guy, um Anerkennung für das wu des von mir ausgewählten Ortes heischend.
Guy ließ die Augen langsam über die blühenden Bäume auf dem Hügel über uns wandern, über den klaren Teich, an dessen Ufer wir lagen, über den Wald, der den Horizont begrenzte, und betrachtete endlich mich, als wollte er mein Verhältnis zu diesem Paradiesgarten abschätzen.
»Nun?« fragte ich schließlich.
»Seltsam«, sagte er in seinem überheblichen Tonfall, an den ich mich so langsam gewöhnt hatte. »Wirklich, alles in allem recht hübsch.« Als er die Entrüstung in meinem Gesicht bemerkte, die er mit seiner scherzenden Bemerkung ja hatte hervorrufen wollen, lachte er gutmütig und heiser los.
»Was bist du für ein Biest, Guy Vlad Boca!« rief ich in genau demselben Geist. »Und wie dringend du einen fähigen Dompteur brauchst!«
Mit diesen Worten rollte ich mich auf ihn, drückte meine Lippen auf seine und ließ die Hände, sowohl natürlich als auch elektronisch verstärkt, über seine intimsten Körperteile gleiten.
Wie unähnlich seine Reaktion der von Pater Pan bei einer ganz ähnlichen Beschäftigung in derselben Umgebung war – wie unähnlich jeder männlichen Reaktion, die ich bisher erlebt hatte! Statt die Herausforderung an seine Männlichkeit mit dem Versuch zu beantworten, mich mit derselben zu überwältigen, statt sich im Vertrauen auf seine eigene Kraft auf einen Liebeswettstreit in erotischer Willenskraft einzulassen, gab er sich sofort dem zügellosen, völlig hemmungslosen Genuß meiner Zuwendungen hin. Er umarmte mich sanft, doch kraftvoll, setzte kleine, weiche Küsse auf meinen Nacken, als ich sein Lingam packte; er stöhnte und seufzte, schnurrte wohlig, als ich ihn umschlang, warf den Kopf mit halb geschlossenen Augen hin und her, als er weich unter mir strömte wie die Wogen eines tropischen Meeres.
Seltsam, seine offene Hingabe an seine eigene Lust, seine hingegebene Passivität machten mich nicht etwa wütend, sondern ließen meine Lust zu einem sonderbaren, geheimnisvollen Fieber aufflammen. Als wir unsere Umarmung auflösten, um uns auszukleiden, war ich es, die in reizloser Hast ihr Gewand abstreifte, und er war es, der langsam und neckend seine Kleider ablegte, als wollte er mich aufstacheln, während er mich verschlagen anlächelte.
Als unsere nackten Körper zusammenfanden, vraiment, da nahm er die überlegene Position ein und stieß sein männliches Ungarn mit einem Rhythmus, der an Energie nichts zu wünschen übrig ließ, doch es hatte nichts vom rammelnden Tier oder einem egoistischen Liebhaber.
Wirklich, als ich ihn mit dem Fühler tief an seiner Wurzel anstachelte, gab er sich einer langsamen, dunstigen Ekstase hin, als erführe er meine Freude wie seine eigene, und warf irgendwie seine eigene, unbeherrschte Freude über meine übernatürlichen Kräfte auf mich zurück, so daß ich, je mehr ich sein gedankenloses und bewußtloses Genießen des Augenblicks zu schätzen lernte, von der Lust überwältigt wurde, ihn zu immer wilderen, unbeherrschteren Höhen zu treiben.
Unsere passage d’amour ging auf diese Weise weiter und weiter, endlos oder zumindest unschätzbar lange Zeit, und obwohl wir einige tantrische Figuren versuchten, veränderte sich die innere Figur nie. Vraiment, ich hatte wissendere Liebhaber besessen, und certainement welche mit größerer tantrischer Kraft, doch noch nie hatte ich eine so selbstlose Hingabe an die Ekstase erlebt, wie sie mein Fühler bei Guy Vlad Boca hervorbrachte, und noch nie hatte ich mich deshalb bei einem Mann stärker als Meisterin der tantrischen Künste empfunden.
Guy für seinen Teil lag auf dem Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, die vollen Lippen zu einem sinnlichen, erfreuten Lächeln geöffnet, der Atem ging tief und langsam, und die Augen blieben lange Zeit vor der Welt verschlossen, bis er die Fassung zurückgewann, um zu sprechen.
»Nun«, sagte er endlich, »das war aber amüsant.«
»Amüsant!« kreischte ich. »Ist das alles, was du zu sagen hast, Guy? Amüsant?«
Guy setzte sich gegen den Abhang der Mulde auf und dämpfte meinen Zorn mit einem leisen Lachen. »Au contraire«, sagte er. »Es erfordert wirklich etwas, mich zu amüsieren. Wenn du mich besser kennen würdest, wüßtest du, was ich zu tun bereit bin, um amüsiert zu werden, und daß ich dir sogar das höchste Kompliment gemacht habe,
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