Kinder des Holocaust
mancherlei Hinsicht geirrt haben, doch als ich den Roman kürzlich wieder las, habe ich darin eine grundlegende Richtigkeit gespürt – eine Richtigkeit bezüglich der Menschen und ihrer Fähigkeit zum Überleben. Nicht zum Überleben als Bestien, sondern als wirkliche Menschen, die wirklich menschliche Dinge tun. Übermenschen kommen keine in dem Roman vor. Heroische Taten werden keine getan. Das Buch enthält zugegebenermaßen einige recht mißlungene Voraussagen meinerseits; aber was die Menschen betrifft, ihre Kraft, ihre Zähigkeit, ihre Lebenstüchtigkeit – in dieser Beziehung, glaube ich, war meine Voraussage richtig. Denn natürlich war es gar keine Voraussage; ich habe lediglich das beschrieben, was ich selbst ringsherum sehen konnte: Männer, Frauen und Kinder und Tiere, das Leben auf diesem Planeten, wie es war, es ist und – was auch geschehen mag – sein wird.
Ich bin stolz auf die Menschen in diesem Roman. Und ich möchte mich, wie bereits angedeutet, gerne zu ihnen zählen. Ich habe einmal in Berkeley auf dem Gehweg in der Shattuck Avenue einen Besen geschwungen und diese Art von freudigem Gespür für die geschäftige Betriebsamkeit und den Fleiß empfunden, wie Stuart es empfindet, das Erregende, das Gefühl der Zukunft.
Und trotz des Krieges – jenes Krieges, der in der Wirklichkeit noch nicht stattgefunden hat – schildert der Roman eine positive Zukunft. Mir hätte es gefallen, mit diesen Menschen dort in dem Mikrokosmos zu leben, in ihrer Nachkriegswelt von West Marin.
Philip K. Dick
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