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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Bastardkinder herumlaufen zu lassen - Kinder, die Kräfte besaßen, von denen die Skaa nicht einmal wissen durften, dass sie überhaupt existierten.
    Die Schreie verblassten, doch Kelsiers Wut nahm beständig zu. Sie erinnerten ihn an andere Schreie. An die Schreie einer Frau aus seiner Vergangenheit. Ruckartig stand er auf; der Schemel fiel hinter ihm um.
    »Vorsichtig, Junge«, sagte Mennis besorgt. »Erinnere dich an das, was ich dir über das Verschwenden von Energie gesagt habe. Du wirst niemals eine Rebellion anführen, wenn du heute Nacht getötet wirst.«
    Kelsier warf dem alten Mann einen raschen Blick zu. Dann zwang er sich trotz der Schreie und Schmerzen zu einem Lächeln. »Ich bin nicht hier, um euch zur Rebellion anzustacheln, Hausvater Mennis. Ich will nur Schwierigkeiten machen.«
    »Wozu sollte das gut sein?«
    Kelsiers Lächeln wurde breiter. »Eine neue Zeit bricht an. Wenn du noch ein wenig weiterlebst, wirst du sehen, dass sich im Letzten Reich große Dinge ereignen. Ich danke euch allen für eure Gastfreundschaft.«
    Mit diesen Worten zog er die Tür auf und schritt hinaus in den Nebel.
    *
    In den frühen Morgenstunden war Mennis noch immer wach. Je älter er wurde, desto schwieriger schlief er ein. Das war besonders dann so, wenn er sich wegen etwas Sorgen machte, zum Beispiel wegen der Tatsache, dass der Reisende nicht in die Hütte zurückgekehrt war.
    Mennis hoffte, dass Kelsier zur Vernunft gekommen und weitergereist war. Doch das war unwahrscheinlich, denn Mennis hatte das Feuer in Kelsiers Augen gesehen. Es war eine Schande, dass ein Mann, der die Gruben überlebt hatte, hier auf einer abgelegenen Plantage den Tod finden würde, indem er ein Mädchen zu schützen versuchte, das alle längst aufgegeben hatten.
    Wie würde Graf Tresting reagieren? Es hieß, er sei außerordentlich grob zu allen, die es wagten, ihn bei seinen nächtlichen Vergnügungen zu stören. Falls Kelsier es wirklich gelang, die Freuden des Meisters zu unterbrechen, könnte Tresting durchaus auf den Gedanken kommen, in diesem Zusammenhang all seine Skaa zu bestrafen.
    Allmählich erwachten auch die anderen Skaa. Mennis lag auf der harten Erde - seine Knochen schmerzten, der Rücken beschwerte sich, die Muskeln waren erschöpft - und versuchte herauszufinden, ob es sinnvoll war, überhaupt aufzustehen. Jeden Tag gab er den Kampf beinahe auf. Jeden Tag wurde es ein wenig schwieriger. Irgendwann würde er einfach in der Hütte bleiben und warten, bis die Zuchtmeister kamen und all jene töteten, die entweder zu krank oder zu alt für die Arbeit waren.
    Aber nicht heute. Er sah zu viel Angst in den Augen der Skaa - sie wussten, dass Kelsiers nächtliche Taten ihnen Schwierigkeiten bringen würden. Sie brauchten Mennis; sie zählten auf ihn. Er musste aufstehen.
    Also tat er es. Sobald er sich bewegte, ließen die Schmerzen des Alters ein wenig nach, und es gelang ihm, sich aus der Hütte und auf die Felder zu schleppen, wobei er sich auf einen jüngeren Mann stützte.
    Nun fiel ihm ein Geruch in der Luft auf. »Was ist das?«, fragte er. »Riechst du auch den Rauch?«
    Schum - der junge Mann, auf den Mennis sich stützte - blieb stehen. Die letzten Überreste des Nachtnebels waren zerstoben, und die rote Sonne stieg hinter dem üblichen Schleier aus schwarzen Wolken am Horizont auf.
    »In letzter Zeit rieche ich andauernd Rauch«, sagte Schum. »Die Ascheberge sind in diesem Jahr sehr ungestüm.«
    »Nein«, sagte Mennis, der immer besorgter wurde. »Dieser Geruch ist anders.« Er drehte sich nach Norden, wo sich mehrere Skaa versammelten. Er ließ Schum los, watschelte auf die Gruppe zu und wirbelte dabei Staub und Asche auf.
    Inmitten der Skaa entdeckte er Jessi. Ihre Tochter, von der alle angenommen hatten, Graf Tresting habe sie genommen, stand neben ihr. Die Augen des jungen Mädchens waren rot vor Schlafmangel, doch sie schien unverletzt zu sein.
    »Sie ist zurückgekehrt, nicht lange nachdem man sie geholt hat«, erklärte die Frau soeben. »Sie ist heimgekommen und hat an die Tür geklopft und im Nebel geweint. Flen war sicher, dass es nur ein Nebelgeist ist, der ihre Gestalt angenommen hat, aber ich habe dafür gesorgt, dass sie trotzdem hereingelassen wird! Mir war egal, was er sagt, denn ich hatte sie noch nicht aufgegeben. Ich habe sie heute Morgen hinaus ins Sonnenlicht geführt, und sie ist nicht verschwunden. Das beweist, dass sie kein Nebelgeist ist!«
    Mennis taumelte vor der rasch anwachsenden Menge

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