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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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etwas für sie empfand.
    Liebe machen. Träumerisch fuhr sie mit der Seife über ihre nasse Haut, während der heiße Dampf des Wassers sie einhüllte. Sie hatte die wahre Bedeutung des Ausdrucks erst durch Trevor verstehen gelernt. Hatte, bevor sie ihn getroffen hatte, nicht gewusst, dass er Verletzlichkeit beinhaltete. Und dass es derart schön sein konnte, verletzlich zu sein. Sicher, warm und herrlich. Und letzte Nacht war er während einiger kurzer Stunden, eingehüllt in eine völlig neue, weiche Welt, ebenso verletzlich gewesen wie sie selbst.
    Endlich hatte sie einen Mann getroffen, dem sie sich vollkommen öffnen, dem sie vollkommen vertrauen, den sie von ganzem Herzen lieben und wertschätzen konnte. Sie würden ihr Leben miteinander verbringen, würden dorthin gehen, wohin das Schicksal sie verschlug, würden mit beiden Händen packen, was das Leben ihnen bot, und diesen Reichtum mehren. An hektischen Tagen und in ruhigen Nächten, in Gesellschaft anderer oder auch allein. Würden Kinder zeugen und ein Heim gründen.
    Auch an seiner Seite wäre sie ein eigenständiger Mensch und würde sich sämtliche Türen öffnen, durch die sie jemals hatte gehen wollen.
    Es war doch möglich, alles zu bekommen, dachte sie. Alles, was man dazu brauchte, war tiefe, wahre Liebe.

    Er hörte sie von Liebe und von Sehnsucht singen, als er das Schlafzimmer betrat. Mit wehem Herzen blieb er stehen und lauschte der Stimme, die durch die angelehnte Tür drang und ihn wie ein weiches Seil umschlang. Er wartete, bis das Lied vorbei war und bis er durch den schmalen Spalt sah, dass sie aus der Dusche vor den Spiegel trat.
    Er hatte einen Teil der durchwachten Nacht damit zugebracht, zu überlegen, was er am besten mit ihr täte.
    Jetzt klopfte er eilig mit den Knöcheln an die Tür und schob sie weiter auf. Sie hatte sich bereits ein Handtuch umgeschlungen und verstrich die Creme aus dem kleinen weißen Topf sanft auf ihren Wangen. Sie roch nach warmen Aprikosen und wie immer, wenn sie diesen Duft verströmte, bekam er Appetit.
    Ihre nassen gelockten Haare sahen aus wie auf dem Bild in ihrer Wohnung, und voller Unbehagen dachte er an seinen Traum.
    »Ich habe eine Tasse Tee für dich mit heraufgebracht.«
    »Das ist wirklich nett. Danke.« Sie nahm ihm die Tasse ab und sah ihn lächelnd an. Wie zuvor ihre Stimme war auch ihr Blick eigenartig verträumt. »Ich dachte, du wärst vielleicht schon bei der Arbeit. Schön, dass du noch da bist.«
    Sie trat auf ihn zu und legte ihre Lippen weich auf seinen Mund. Vielleicht trüge er sie ja zurück ins Bett und liebte sie noch einmal wie während der Nacht?
    »Ich wollte gerade kommen und dich wecken.« Wie der heiße Wasserdampf das Bad vernebelte sein Verlangen nach Darcy ihm das Hirn. Ohne die Badezimmertür zu schließen, trat er einen Schritt zurück. »Aber du bist mit zuvorgekommen.«
    Sie nippte an dem heißen Tee. »Und was hattest du nach dem Wecken mit mir machen wollen?«
    Selbst ein Mann mit einem einstelligen IQ und ohne jede Libido hätte die Einladung verstanden. Lass dich bloß nicht ablenken, warnte sich Trevor. »Einen Spaziergang.«

    »Einen Spaziergang?«
    »Ja, genau.« Er ging quer durch das Zimmer und setzte sich auf den Rand des Bettes. Er hatte nicht die Absicht, Darcy zu berühren und sich von seinem Vorhaben wieder abbringen zu lassen, aber das hieß schließlich nicht, dass er sich nicht ein bisschen quälen konnte, indem er zusah, wie sie sich langsam anzog. »Schließlich gehst du normalerweise sowieso immer zu Fuß zurück ins Dorf. Also machen wir stattdessen einfach einen Spaziergang, und ich fahre dich anschließend mit dem Wagen runter in den Pub.«
    Sie war warm, rosig und duftend von der Dusche, abgesehen von dem kleinen Handtuch splitternackt, und der Kerl stapfte, statt sie ins Bett zu zerren, lieber mit ihr durch den Nebel. Eine weniger selbstbewusste Frau, dachte Darcy, hätte sich sicherlich gefragt, ob ihr Sexappeal während der Nacht verloren gegangen war.
    Wenn auch nicht getroffen, war sie doch gekränkt.
    »Musst du denn nicht arbeiten?« Schmollend trat sie vor den Schrank.
    »Ich kann den Morgen freimachen. Mick kommt vorbei, um ein Auge auf alles zu haben, und wenn er und Brenna die Sache in die Hand nehmen, fällt mein Fehlen sicher nicht weiter auf.«
    Tatsache war, er hätte Tage oder auch Wochen freimachen können. Es wäre vernünftiger gewesen, nach New York zurückzukehren und seine dortigen Geschäfte persönlich statt per

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