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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sicher gewesen, einfach keine derartigen Gefühle für eine Frau entwickeln zu können.
    Er war besorgt gewesen, zornig und enttäuscht. Dann jedoch hatte er beschlossen, es positiv zu sehen. Wenn einem Mann irgendetwas fehlte, war es wohl nur logisch und sogar effizient, wenn er diesen Mangel auf anderen Gebieten kompensierte. Bei der Arbeit, gegenüber seinen Eltern, seiner Schwester. Beim Bau seines Theaters.
    Es hatte ihm genügt, es hatte ihm beinahe genügt. Davon hatte er sich überzeugt. Ebenso wie er sich eingeredet hatte, dass er Darcy begehren, besitzen und auch gerne haben könnte, ohne dass es jemals zu etwas Größerem käme.
    Doch urplötzlich, ohne dass er es geplant oder sich auch nur darum bemüht hätte, war es ... war sie ganz einfach alles.
    Ein Teil von ihm war überglücklich. Er war also doch nicht unfähig zu lieben. Gleichzeitig jedoch verspürte er gerade genug Angst, um nicht zu vergessen, vorsichtig zu sein.
    Er öffnete die Hintertür, um sich im feuchten Nebel etwas
abzukühlen. Wenn er mit Darcy fertig werden wollte, brauchte er einen klaren Kopf.
    Magie, hatte sie gesagt. Heute Nacht herrschte die Magie. Das glaubte er auch, und allmählich begann er zu akzeptieren, dass dies von Anfang an der Fall gewesen war. Magie in Gestalt dieser Frau. Magie in Gestalt dieses abgelegenen Ortes. Vielleicht war es Schicksal, vielleicht ganz einfach Glück. Nur war er sich noch nicht ganz sicher, ob es wirklich Glück oder vielleicht doch eher ein Unglück war. Darcy zu lieben würde ganz sicher nicht leicht werden. Aber er hatte es sich in seinem ganzen Leben niemals leicht gemacht.
    Er wollte nicht, was seine Großeltern gehabt hatten – eine kühle, förmliche Beziehung ohne jede Leidenschaft, jeden Humor, jede echte Zuneigung. Eine Liaison mit einer Frau wie Darcy wäre jedoch sicher niemals förmlich oder kühl.
    Er wollte sie und fände einen Weg, um sie zu bekommen. Da war er sich ganz sicher. Es ging einfach nur noch darum, genau zu überlegen, was er ihr wie und wann zu bieten hätte, welche Offerte derart reizvoll wäre, dass sie sie einfach nicht mehr ausschlagen könnte.
    Erneut hallten ihm die letzten Worte seines Traumes durch den Kopf. Du solltest ihr geben, was nur du allein ihr zu geben hast .
    Er verdrängte die Worte und schloss abrupt die Tür. Inzwischen hatte er wahrlich genug Magie für eine Nacht erlebt.

17
    Am Morgen herrschte Nebel. Als Darcy erwachte, drang durch das Fenster trübes Licht, und sie war allein. Was beides nichts Neues für sie war. Der Nebel würde sich wahrscheinlich früher oder später lichten, und Trevor stand, so weit sie wusste, immer vor Tagesanbruch auf.
    Der Mann war der reinste Roboter, sagte sie sich.
    Sie rollte sich auf die Seite, wünschte sich, sie könnte sich gemütlich an ihn schmiegen, und wusste, sie würde sowieso nicht weiterschlafen, weil sie sich fragte, was er schon wieder trieb. Seit sie beide eine Beziehung hatten, hatte keiner von ihnen beiden auch nur eine Nacht lang genügend Schlaf bekommen. Doch die Energie, die der Sex ihnen verlieh, reichte im Moment anscheinend völlig aus.
    Sie fühlte sich fantastisch.
    Sie stand auf und nahm ihren Morgenmantel aus dem schmalen Schrank. Inzwischen hatte sie einen Teil ihrer Garderobe und andere grundlegende Dinge im Cottage verteilt. Seit Beginn des Sommers war es, als lebten sie zusammen. Auch wenn keiner von ihnen je darüber sprach. Tatsächlich gaben sie sich die allergrößte Mühe, dem Thema auszuweichen, als handelte es sich um Politik oder Religion.
    Auch er hatte ein paar Sachen in ihrer Wohnung über dem Pub, für die Male, wenn er bei ihr blieb. Und obgleich es ein Novum für sie war, dass ihre eigenen Dinge in der Wohnung eines Mannes lagen und die Dinge eines Mannes in ihren eigenen Räumen, war dieses allmähliche Verschmelzen ihrer Heime und ihrer Lebensstile ohne großes Aufhebens geschehen.
Ebenso beiläufig, dachte sie, als sie ins Bad ging, um die Dusche anzudrehen, wie sie mit ihrer Beziehung als solcher umgingen.
    Doch an dem, was in der letzten Nacht vorgefallen war, war nichts beiläufig gewesen. Es war ... sie stellte sich unter das Wasser, schloss die Augen und legte den Kopf zurück. Es war mehr als alles, was sie je zuvor erlebt hatte, mehr, als sie sich auch nur hätte vorstellen können.
    Auch für ihn musste es das gewesen sein. Er hätte sie unmöglich derart tief berühren und sich derart tief von ihr berühren lassen können, wenn er nicht wirklich

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