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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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großzügige Hand sie wie Brotkrumen verstreut.
    Ein silberner, blumenumrankter Palast mit glitzernden Türmen erhob sich majestätisch in dem strahlend blauen Licht. Die Musik schwoll an, wurde verführerisch und weiblich.
Eine Frauenstimme sang ein wunderbares Lied. Der Gesang einer Sirene, dem ganz sicher kein Mann jemals widerstand.
    Er fand sie neben dem Palast. Sie saß auf einem leuchtend blauen Hügel, der pulsierte wie ein Herz. Sie saß da und sang und bedachte ihn mit einem einladenden Lächeln.
    Ihre rabenschwarzen Haare flossen seidig über die milchweißen Brüste, und ihre leuchtend blauen Augen blitzten ihn fröhlich an.
    Er begehrte sie stärker als sein Leben. Dieses Verlangen gab ihm ein Gefühl der Schwäche, was ihn zornig werden ließ. Trotzdem ging er immer weiter auf sie zu.
    »Darcy.«
    »Bist du meinetwegen gekommen, Trevor?« Ihre Stimme zog ihn in ihren Bann. »Was wirst du mir geben?«
    »Was willst du denn haben?«
    Lachend schüttelte sie ihren hübschen Kopf. »Das musst du schon selbst herausfinden.« Sie streckte eine Hand aus. Juwelen funkelten an ihrem Arm, kleine Punkte strahlend hellen Feuers. »Was wirst du mir geben?«
    Er runzelte die Stirn. »Mehr davon«, sagte er und legte einen Finger auf die glitzernden Steine. »So viel du möchtest, falls es das ist, was du willst.«
    Sie drehte ihren Arm, sodass die Steine blitzten. »Nun, ich kann nicht behaupten, dass ich etwas dagegen hätte, solche Dinge zu besitzen, aber es ist nicht genug. Was wirst du mir sonst noch geben?«
    »Ich werde mit dir an alle Orte reisen, die du sehen möchtest.«
    Sie zog einen Schmollmund und kämmte sich mit einem hell glitzernden Kamm das weich fließende Haar. »Ist das alles?«
    Er begann vor Zorn zu krächzen. »Ich werde dich reich und berühmt machen, werde dafür sorgen, dass dir die verdammte Welt zu Füßen liegt.«

    Woraufhin sie gelangweilt gähnte.
    »Kleider«, schnauzte er sie an. »Dienstboten, Häuser. Den Neid und die Bewunderung aller, die dich sehen. Alles, was du willst.«
    »Das ist nicht genug.«
    Jetzt hatte sie Tränen in den Augen.
    »Kannst du denn nicht sehen, dass das nicht genug ist?«
    »Was willst du denn noch?« Er streckte die Arme aus, um sie auf die Füße zu ziehen und zu zwingen, etwas zu erwidern, doch ehe seine Hände sie auch nur berührten, geriet er ins Stolpern und begann zu fallen.
    Die Stimme, die ihm folgte, war nicht länger die von Darcy, sondern die von Lady Gwen. »Solange du es nicht selbst weißt und es nicht von selbst gibst, wirst du sie nicht bekommen. Solange bleibt euch euer Glück verwehrt.«
    Mit wild klopfendem Herzen und entsetztem Keuchen riss er die Augen auf. Doch selbst jetzt, in wachem Zustand, hörte er noch die leise Frauenstimme, die warnend zu ihm sprach.
    »Sieh, was du bereits von ihr bekommen hast. Du solltest ihr dafür geben, was nur du allein ihr zu geben hast.«
    »Himmel.« Erschüttert stand er auf. Darcy schob sich dichter an die warme Stelle, die er hinterlassen hatte, und schlief selig weiter.
    Er ging in Richtung Bad, um einen Schluck Wasser zu trinken, dann jedoch zog er stattdessen seine Jeans an und ging hinunter in die Küche. Drei Uhr, dachte er, als er auf die Uhr sah. Die perfekte Zeit. Er nahm die Whiskeyflasche aus dem Schrank und schenkte sich großzügig drei Finger hoch ein.
    Was, zum Teufel, war nur mit ihm los?
    Doch er wusste genau, was mit ihm los war, weshalb er den Whiskey gnadenlos hinunterkippte, wegen des Brennens in seiner Kehle stöhnte und das Glas krachend zurück auf den Tisch stellte. Er war in das Weib verliebt. Mit einem halben
Lachen presste er die Finger auf die Augen. Hatte sich wegen eines Dutzends Doughnuts in das Weib verliebt.
    Bis dahin hatte er sich durchaus tapfer gehalten, eine gewisse Zuneigung zu einer interessanten Frau entwickelt und Sex mit ihr gehabt. Alles völlig sicher, alles völlig vernünftig, alles kontrollierbar.
    Dann bringt sie ihm eine Tüte Doughnuts, und es ist um ihn geschehen. Haha, Magee, sagte er sich. Du warst bereits in dem Moment, in dem du sie zum ersten Mal erblickt hast, rettungslos verloren. Der letzte Schritt kam einfach etwas früher als gedacht.
    Ein unglaublicher, erstaunlicher Schritt.
    Er hatte nicht gedacht, dass er zu derartigen Emotionen überhaupt jemals fähig wäre. Nach der Sache mit Sylvia, als er alles getan hatte, um sie wirklich zu lieben, und er mit seinem Vorhaben trotz sorgfältigster Planung elendig gescheitert war, war er

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