Kinder des Sturms
begeistert sein. Es ist wunderschön, Darcy.«
»Ich werde es für dich aufheben, bis du dich gesäubert hast und nach Hause gehst.«
»Danke.« Vorsichtig, um sie nicht zu beschmutzen, küsste Brenna Darcy auf die Wange. »Obwohl ich, wenn ich das Ding trage, sicher nicht an dich denken werde.«
»Das habe ich auch nicht erwartet.«
»Bitte versteck das Teil vor Shawn«, fügte Brenna, als sie sich zum Gehen wandte, noch eilig hinzu. »Ich möchte ihn damit überraschen.«
Beinahe allzu problemlos verfiel sie wieder in den alten Trott. Abgesehen davon, dass Shawn sich, da sie in Paris ein schickes französisches Kochbuch für ihn erstanden hatte, beharrlich dagegen wehrte, sofort mit ihr zu streiten, war alles genau wie immer.
Es war, als wäre sie nie fort gewesen, doch beim besten Willen hätte sie nicht sagen können, ob sie darüber froh oder verärgert war.
Während ihrer Mittagsschicht hatte sie alle Hände voll zu tun. Neben vielen Stammgästen und Horden von Touristen drängten auch die Männer, die das Theater bauten, hungrig durch die Tür.
Es war erst halb eins, dachte Darcy, und trotzdem gab es nicht einen freien Tisch mehr. Zum Glück hatte Aidan Sinead als zusätzliche Bedienung angeheuert. Aber Himmel, das Mädchen hätte selbst beim Wettrennen mit einer lahmen Schnecke nur den zweiten Platz belegt.
»Fräulein, wir warten immer noch darauf, dass jemand unsere Bestellung entgegennimmt«, erklärte einer der Gäste im arroganten Tonfall der britischen Oberklasse, und Darcy setzte ihr schönstes Lächeln auf. Für diesen Teil des Raums war Sinead eingeteilt, aber das Mädchen war wie vom Erdboden verschluckt. »Tut mir Leid. Was hätten Sie denn gern?«
»Wir nehmen zweimal das Tagesmenü und zwei Gläser Smithwick’s.«
»Die Getränke kommen sofort.« Sie schob sich durch das Gedränge zurück an die Theke, nahm unterwegs noch drei Bestellungen entgegen, bückte sich geschmeidig unter der Schranke neben dem Tresen hindurch, gab die Getränke bei Aidan in Auftrag und schwebte weiter in die Küche.
Die Grazie hatte wirklich Schwung, stellte Trevor fest. Er hatte sich zu zweien von seinen Männern an einen Tisch im hinteren Teil des Schankraumes gesellt. Der perfekte Platz, um dem äußerst attraktiven Fräulein Gallagher bei der Arbeit zuzusehen.
Als sie aus der Küche zurückkam, lag in ihren Augen ein kampflustiges Blitzen. Während sie Speisen und Getränke an die Tische brachte und sich freundlich mit den Gästen unterhielt, wanderten ihre wachen blauen Augen unauffällig suchend
durch den Raum, fielen schließlich auf Sinead, die durch die Toilettentür geschlendert kam, und schossen todbringende Pfeile in ihre Richtung ab.
Arme Kleine, dachte Trevor, du bist so gut wie tot. Sie wird dich bei lebendigem Leib verschlingen, auf dir herumkauen und die Reste ausspucken.
Und genau dasselbe, sagte er sich, hätte er mit einem faulen Arbeiter getan.
Er gab Darcy die volle Punktzahl dafür, dass sie sich beherrschte und die neue Hilfskraft, statt sie lautstark anzubrüllen, lediglich mit einem kühlen Blick bedachte und sie anwies, schleunigst nachzusehen, ob an einem ihrer Tische irgendetwas fehlte. Der mittägliche Hochbetrieb bot kaum den rechten Rahmen für einen ernsten Streit. Doch am Ende der Schicht bekäme die arme Sinead sicher einen Satz heißer Ohren von Darcy verpasst.
Anscheinend war heute sein Glückstag, denn Darcy kämpfte sich mit einem Lächeln zurück an seinen Tisch.
»Und, was kann ich heute Mittag für euch hübsche Burschen tun?« Sie zog ihren Block hervor und richtete den Blick aus ihren wundervollen Augen unmittelbar auf Trevor. »Sie wirken ziemlich hungrig.«
»Ich hätte gern das Tagesmenü. Damit kann man hier im Gallagher’s keinen Fehler machen.«
»Da haben Sie Recht. Und dazu ein Bier?«
»Lieber ein Glas kalten Tee. Mit jeder Menge Eis.«
Sie rollte mit den Augen. »Das ist die Art der Yankees, jedem noch so guten Tee das Aroma zu entziehen. Aber bitte. Und die anderen Herren?«
»Ich hätte gerne eine Portion von Ihren tollen Fish and Chips.«
Darcy bedachte den mageren Mann mit dem freundlichen Gesicht mit einem warmen Lächeln. »Mein Bruder wird sich freuen, dass es Ihnen bei ihm schmeckt. Ich hoffe, Sie haben
nichts dagegen, wenn ich frage, woher Sie kommen. Sie haben einen so netten Akzent.«
»Georgia, Ma’am. Donny Brime aus Macon, Georgia. Aber ich habe noch nie einen hübscheren Akzent als den Ihren gehört. Und genau wie unser
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