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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sich. »Himmel, Brenna, du hast mindestens ebenso viel Mörtel auf deinen Klamotten wie auf den Backsteinen verteilt.«
    »Du meinst auf den Mauersteinen. Die haben viel mehr abbekommen. Trotzdem keine Angst, ich werde dich schon nicht umarmen.«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Aber ich habe dich vermisst.«
    Trotz ihrer Rührung stieß Darcy ein leises Schnauben aus. »Du warst sicher viel zu sehr mit deinem Bräutigam beschäftigt, um mich zu vermissen.«
    »Ich habe beides miteinander verbunden. Hast du vielleicht eine Tasse für mich übrig? Ich habe zehn Minuten Pause.«
    »Also gut, aber leg, ehe du dich hinsetzt, eine alte Zeitung auf den Stuhl. Du hast mir ebenfalls gefehlt«, gab Darcy, während sie einen neuen Becher holte, beinahe widerstrebend zu.
    »Das habe ich mir schon gedacht. Ich bin immer noch der Ansicht, dass es ganz schön abenteuerlustig von dir war, ganz allein nach Paris zu fahren. Und, hat es dir gefallen?«, fragte Brenna, während sie gehorsam eine Zeitung auseinander faltete. »War alles so, wie du es dir erträumt hast?«
    »Und ob. Es war einfach herrlich: die Geräusche, die Gerüche, die Gebäude, die Geschäfte und vor allem die Cafés. Ich hätte einen Monat damit verbringen können, mir einfach alles anzusehen. Sie müssten bloß noch lernen, wie man anständigen Tee kocht.« Genüsslich hob sie ihren Becher an die Lippen. »Da sie davon keine Ahnung haben, habe ich stattdessen einfach Wein getrunken., was auch nicht gerade schlecht war. Und außerdem habe ich ein paar fantastische Kleider mitgebracht. Die Verkäufer und Verkäuferinnen dort sind ziemlich arrogant. Sie tun so, als täten sie dir einen riesigen Gefallen, wenn sie deine Kohle nehmen. Aber statt mich darüber aufzuregen, habe ich mir gesagt, dass das zum Pariser Flair wohl einfach dazugehört.«

    »Freut mich, dass du einen schönen Urlaub hattest. Du wirkst richtig erholt.«
    »Erholt? Ich habe während der gesamten Woche kaum ein Auge zubekommen. Ich bin nicht erholt, sondern habe einfach... neue Energie«, beschloss Darcy nach kurzem Überlegen. »Natürlich hatte ich die Absicht, heute richtig auszuschlafen, aber von dem Lärm auf eurer Baustelle würden sicher selbst die Toten aufgeweckt.«
    »Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Aber wir kommen wirklich gut voran.«
    »Von meinem Fenster aus betrachtet sieht es nicht so aus. Das Ganze wirkt vielmehr wie ein von Gräben durchzogener Steinbruch.«
    »Bis Ende der Woche sind das Fundament und die Installationsarbeiten weitestgehend geschafft. Wir haben gute Leute. Die New Yorker sind allesamt gut ausgebildet, und die Einheimischen haben Dad und ich persönlich ausgewählt. Wenn irgendjemand trödelt, kann dieser Magee ganz schön ungeduldig werden. Und er weiß ganz genau, wie man Häuser baut, sodass man besser zusieht, dass man keine Fehler macht.«
    »Was mir sagt, dass dir die Arbeit einen Riesenspass macht.«
    »Allerdings. Weshalb ich am besten auch wieder auf die Baustelle zurückkehre.«
    »Warte. Ich habe dir was mitgebracht.«
    »Das hatte ich nicht anders erwartet.«
    »Ich laufe schnell nach oben und hole es herunter. Ich will nicht, dass du in deinen dreckigen Klamotten über die Teppiche in meiner Wohnung trampelst.«
    »Auch das hatte ich nicht anders erwartet«, kommentierte Brenna, als Darcy eilig über die Treppe in ihre Wohnung lief.
    »Es ist nicht extra eingepackt«, rief Darcy von oben in die Küche. »Es war praktischer, es einfach in der Tüte zu lassen.
Jude war so vernünftig, mir zu raten, einen Extrakoffer mitzunehmen. Aber dein Geschenk hätte problemlos sogar in meine Handtasche gepasst.«
    Sie kam mit einer kleinen Einkaufstasche in die Küche, bedachte Brennas schwarze Hände mit einem argwöhnischen Blick – »am besten packe ich es für dich aus« –, zog ein dünnes, in Seidenpapier eingehülltes Bündel aus der Tasche, faltete es auseinander und hielt es in die Luft.
    Brenna klappte die Kinnlade herunter.
    »Shawn wird ganz sicher begeistert davon sein«, erklärte Darcy im Brustton femininer Überzeugung.
    In ihren Händen hielt sie ein kurzes, schimmernd grünes Neglige aus hauchdünner, beinahe durchsichtiger Seide. »Er müsste völlig blind sein, um nicht begeistert zu sein«, pflichtete ihr Brenna, nachdem sie ihre Stimme wieder gefunden hatte, mit einem leichten Krächzen bei. »Ich versuche gerade, mir vorzustellen, so ein Ding zu tragen.« Ihre Augen begannen zu blitzen. »Ich glaube, ich werde ebenfalls total

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