Kinder des Sturms
Boss hätte ich ebenfalls gern ein Glas Eistee.«
»Und das, obwohl ich dachte, in Ihren Adern flösse vielleicht tatsächlich etwas irisches Blut. Und was nehmen Sie, Sir?«
»Ich nehme eine Fleischpastete mit Pommes frites und« – der kräftige Mann mit dem zerzausten dunklen Bart blickte Trevor traurig von der Seite an – »auch einen Eistee.«
»Ich bringe Ihnen die Getränke so schnell wie möglich an den Tisch.«
»Tja«, erklärte Donny, nachdem Darcy sie verlassen hatte, mit einem langen Seufzer. »Das ist eindeutig das schönste weibliche Wesen, das ich in meinem ganzen Leben je gesehen habe. Macht einen froh, ein Mann zu sein, findest du nicht auch, Lou?«
Lou strich sich über den Bart. »Ich habe eine fünfzehnjährige Tochter, und wenn ich jemals einen Mann dabei erwischen würde, dass er sie so ansieht, wie ich wahrscheinlich dieses hübsche Weibsbild angesehen habe, müsste ich ihn umbringen.«
»Haben Ihre Frau und Tochter immer noch die Absicht, ebenfalls hierher zu kommen?«, fragte Trevor.
»Sobald Josie Schulferien bekommt. Das ist in ein paar Wochen.«
Trevor lehnte sich zurück, während sich seine beiden Männer über die Familien unterhielten. Es gab niemanden, der zu Hause auf ihn wartete oder sich auf den Tag freute, an dem er zu ihm fliegen könnte. Doch das war nichts, was ihn besonders störte. Es war einfacher, allein zu leben, als einen Fehler zu machen, wie er ihm beinahe unterlaufen wäre.
Allein leben hieß, zu Kommen und zu Gehen, wie es ihm gefiel oder wie die Geschäfte es verlangten. Ohne die Schuldgefühle und die Spannungen, von denen eine feste Beziehung durch regelmäßige Reisen sicher unweigerlich geprägt wurde. Egal, wie sehr seine Mutter darauf hoffte, dass er eine Frau fand und ihr Enkelkinder schenkte, war es einfach so, dass sich ein Leben als Single glatter, problemloser und effizienter führen ließ.
Er blickte in Richtung des Nachbartisches, an dem eine junge Familie saß. Die Frau tat ihr Bestes, um einen weinenden Säugling zu beruhigen, während der Mann hektisch die Limonade aufzuwischen versuchte, die von einem quengeligen Kleinkind auf dem ganzen Tisch verschüttet worden war.
Nein, das Leben mit einer Familie war einfach niemals effizient.
Vollkommen unbelastet von der Tatsache, dass sich das Jammern des kleinen Jungen inzwischen zu einem lautstarken Heulen verstärkt hatte, brachte Darcy den Männern ihren Tee. »Das Essen kommt sofort, und falls Sie noch mehr Tee möchten, brauchen Sie mir nur zu winken.« Immer noch lächelnd, trat sie an den Nachbartisch, reichte dem entnervten jungen Vater einen Stapel trockener Servietten und winkte seine verlegenen Entschuldigungen ab.
»Das ist doch nicht weiter schlimm, oder, kleiner Mann?« Sie ging neben dem kleinen Jungen in die Hocke. »Das kann man doch einfach aufwischen. Aber durch dein lautes Weinen verschreckst du die Feen. Vielleicht könntest du sie anlocken, wenn sie keine Angst haben müssten, dass sie von deinen Tränen wieder fortgespült werden.«
»Wo sind die Feen?«, fragte der Kleine mit der Nörgelstimme eines Kindes, das dringend ein Mittagsschläfchen brauchte.
»Oh, sie haben sich versteckt, aber wenn sie sicher sind, dass du ihnen nichts tust, kommen sie ganz bestimmt zurück.
Vielleicht tanzen sie, wenn du das nächste Mal in deinem Bett liegst, fröhlich drum herum. Ich wette, dass deine kleine Schwester sie jetzt gerade sieht.« Darcy nickte in Richtung des Säuglings, der inzwischen friedlich schlummernd im Arm der Mutter lag. »Das ist der Grund, warum sie lächelt.«
Das Heulen des Jungen wurde leiser, und er bedachte seine kleine Schwester mit einem gleichermaßen argwöhnischen wie interessierten Blick.
Die gute Darcy Gallagher, sagte sich Trevor, als sie an den nächsten Tisch trat, war eine nicht nur attraktive, sondern offenbar auch äußerst effiziente Frau.
3
»Also, Sinead, können wir vielleicht noch mal die Dinge durchgehen, über die wir bei deiner Einstellung gesprochen haben?«
Am Ende der Schicht hatte Darcy ihre beiden Brüder aus dem Haus befohlen und setzte sich nun in dem leeren Pub gegenüber ihrer neuen Hilfskraft an den Tisch. Es stimmte, Aidan leitete den Pub, und Shawn regierte in der Küche, doch war schon immer sie diejenige gewesen, die das Personal unter sich hatte.
Sinead rutschte auf dem Stuhl herum und versuchte, sich zu konzentrieren. »Nun, du hast gesagt, dass ich die Bestellungen freundlich entgegennehmen soll.«
»Ja, das
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