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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Faulbehälters kontrolliert. Wenn alles in Ordnung ist, werden wir sie bis heute Abend unter der Erde haben.«
    Sie ging über die Baustelle, um Trevor die Fortschritte zu zeigen. Der Boden war schlammig vom Regen, der am Vorabend eingesetzt und immer noch nicht nachgelassen hatte. Als sich Brenna neben einen Graben hockte, lief das Wasser über den Rand ihrer Kappe und legte sich glitzernd auf die kleine Silberelfe, die sie stets dort trug.
    Der Geruch von Schlamm, von Männern und von Diesel war etwas, das ihr ungemein gefiel.
    »Wie Sie sehen, haben wir das von Ihnen gewünschte Material verwendet, und ich muss sagen, es ist wirklich toll. Dad und ich hatten während der Überschwemmung letzten Winter mit einer geborstenen Abwasserleitung zu tun, und das ist nichts, was ich in nächster Zeit noch mal erleben will.«

    »Das Ding wird halten.« Er hockte sich ebenfalls über die Leitung und blickte sich um. Er sah es bereits vor sich – das längliche, niedrige, leicht geschwungene Theater, dessen steinerne Fassade mit der dunklen Holzumrandung sich hervorragend an den Pub anpassen würde. Äußerlich von reizvoller Schlichtheit, doch aus den besten Materialien, die die Technik den Menschen heute bot.
    Schließlich bedeutete dies hier die Erfüllung eines Traums. Eines Traums, in dem es darum ging, das, was war, zu respektieren und sogar zu betonen, während man zugleich moderne Stoffe und den Erfindungsgeist der Menschen nutzte. Deshalb war er hier. Er hatte das Ziel, dem Ort, aus dem seine Familie stammte, den Magee’schen Stempel aufzudrücken. Mit alten Legenden und, wenn auch liebreizenden, Geistern hatte das alles nicht das Mindeste zu tun.
    Er lenkte seine Gedanken in die Gegenwart zurück, hob den Kopf und merkte, dass Brenna ihn ungeduldig ansah. »Tut mir Leid, meine Gedanken sind ein wenig abgeschweift.«
    Er wirkte verärgert, und sie zögerte ein wenig. Schließlich kannten sie einander erst seit ein paar Tagen. »Falls Ihnen etwas auf der Baustelle nicht passt, hoffe ich, dass Sie es mir sagen, damit ich alles in meiner Macht Stehende unternehmen kann, um den Schaden zu beheben. Schließlich werde ich dafür von Ihnen bezahlt. Und falls es um etwas Persönliches geht und Sie darüber reden möchten, höre ich Ihnen gerne zu.«
    »Ich nehme an, es ist eine Mischung aus den beiden Dingen. Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, aber ich denke, am besten grübele ich selbst erst noch ein wenig über die Sache nach.«
    »Ich für meinen Teil grüble am besten, wenn ich beschäftigt bin.«
    »So geht es mir auch.« Er richtete sich wieder auf. »Also, machen wir uns an die Arbeit.«

     
    Die Arbeit war anstrengend und schmutzig und hätte den meisten Menschen sicher nicht unbedingt gefallen. Trevor jedoch erledigte sie gern. Er legte riesige Holzplanken quer über den Schlamm, damit keiner der Männer während des Materialtransports mit seiner Schubkarre und seinen Stiefeln irgendwo stecken blieb. Dann schleppte er Holz für Stützstreben und Deckenträger durch die Gegend, stellte sich unter die Plane zu den Klempnern, lauschte dem Prasseln des Regens, trank ungefähr vier Liter Kaffee und fühlte sich allmählich wieder halbwegs wie ein Mensch.
    Brenna hatte Recht gehabt. Arbeit lenkte ab, sodass die Dinge, die einen beschäftigten, eine Zeit lang in einer Ecke des Gehirns vor sich hin köcheln konnten. Wenn er ausreichend beschäftigt wäre, käme er sicher früher oder später von ganz allein darauf, was er in Bezug auf das, was ihm passiert war, am besten unternehmen könnte.
    Auf alle Fälle war ein solches Vorgehen, dachte er belustigt, wesentlich effizienter als bloße Grübelei.
    Tropfnass, schlammverkrustet und wesentlich besser gelaunt, wuchtete er sich eine neue Planke auf die Schulter, als urplötzlich Schmetterlinge in seinem Bauch und in seinem Nacken zu flattern begannen. Wie am Vorabend nach seiner Heimkehr hob er auch jetzt langsam den Kopf.
    Darcy stand am Fenster und sah durch den Regen reglos in seine Richtung.
    Keiner von ihnen verzog das Gesicht. Die bloße Begegnung ihrer Blicke war ebenso primitiv, sinnlich und erotisch wie die Berührung zweier nackter Körper. Dies war etwas völlig anderes als der beiläufige Flirt vom ersten Morgen. Etwas völlig anderes als das von ihnen beiden begonnene clevere, verführerische Spiel.
    Dies war brennendes Verlangen. Ja, das verstand er ganz genau, als er im kalten Regen stand und die Frau anstarrte, die beinahe eine Fremde für ihn

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