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Kinder des Wassermanns

Titel: Kinder des Wassermanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Brunnen. Speisekammer, Kornkammer, Kühe, Schweine. Wir ... sind den Besitzern an Zahl überlegen ... jagen ihnen Angst ein ... nehmen uns, was wir brauchen, und kehren schnell zur Küste zurück ...«
    »Aye!« erklang Meiivas Stimme. »Denkt nach, ihr alle. Wenn wir keine Häuser gesehen haben, dann gehören diese Felder zu einem großen Haushalt, reich, gut genährt. Er kann nicht mehr weit weg sein.« Sie führte sie am Rand des Waldes entlang.
    Nach zwei Stunden rochen sie Wasser in der Nähe, dazu Menschen und Vieh. Sie hatten den See umgangen und erreichten den Fluß oberhalb seiner Mündung in den See. Tatsächlich flossen hier zwei Wasserläufe zusammen, und eine Siedlung befand sich nahe diesem Punkt. Das Seevolk fiel mit seinen wackeligen Beinen in Laufschritt. Im Osten färbte die falsche Morgenröte den Himmel.
    Wieder verdarben sie sich alles durch ihre Unkenntnis. Sie wußten so wenig von der Menschheit, und das nur über jenen Teil, der eine Ecke des Nordens bewohnte. Sie setzten voraus, im Mittelpunkt der bebauten Felder liege ein einziger Herrensitz oder höchstens ein Dörfchen – nicht eine ansehnliche Siedlung von Leibeigenen, bewacht von einer ganzen Burg voller Bewaffneter. Einige von ihnen bemerkten es, fanden aber keine Gelegenheit, eine Warnung auszusprechen, bevor alle übrigen vom Wahnsinn befallen wurden. Wie Lemminge rannten die Liri-Leute zum Wasser und warfen sich hinein.
    Die Hunde bellten nicht, verrieten aber ihre Furcht. Soldaten, die gähnend auf das Ende der Nachtwache warteten, wurden munter. Sie riefen nach ihren Kameraden, und diese fingen an, sich brummend aus den Decken zu wickeln. Auch wenn es noch vor Sonnenaufgang war, konnte man erkennen, welch eine wilde Bande sich an der Furt tummelte – aber sie waren unbekleidet und die meisten unbewaffnet. Iwan Subitsch, Zhupan auf Skradin, hielt seine Streitmacht immer einsatzbereit. In Minuten war sie aus den Toren. Pulsschläge später hatten Reiter die Brücke überquert, die Fremden eingekreist und diejenigen, die versucht hatten zu fliehen, mit den Spitzen ihrer Lanzen zurückgetrieben. Der Reiter waren nicht viele, aber die Fußtruppen waren schon unterwegs.
    Vanimen hob beide Hände. »Macht es ebenso«, riet er seinem Volk mit den letzten Überresten an Intelligenz, die er zusammenraffen konnte. »Ergebt euch. Sie haben uns.«
     

5
    Nicht weit nordwärts von Alsen ging der Wald in Sumpfland über. Dies erstreckte sich zwei oder drei Meilen hinter einem Weg, der nichts als ein Fußpfad entlang dem Strand war und wenig benutzt wurde, teils aus Furcht vor Geschöpfen der Halbwelt, teils aus dem Grund, daß die Besiedlung zwischen hier und Kap Skagen spärlich war. Erzdiakon Magnus hatte sich nicht gefürchtet, mit seiner Begleitung hier zu reiten, aber er war ein Kreuzzügler, den Gott für die Dämonen unbesiegbar gemacht hatte. Das gewöhnliche Volk hatte solche Zuversicht nicht.
    Dort warf die
Herning
an einem kalten Abend Anker. Im Osten schimmerte das Kattegat, bis es sich im Dunkel verlor. Im Westen erstreckte sich das dämmerige Ufer. Ein letzter Schein des Sonnenuntergangs warf einen roten Streifen über das Wasser, gebrochen von Binsen, kleinen Hügeln, knorrigen Weiden. Die Landbrise roch nach Schlamm und Feuchtigkeit. Eine Rohrdommel rief, ein Kiebitz schrillte, eine Eule schrie – vereinzelte Geräusche in der Stille.
    »Seltsam, daß wir unsere Unternehmung hier beenden«, murmelte Ingeborg.
    »Nein, das tun wir nicht«, widersprach Eyjan. »Hier beginnen wir.«
    Niels bekreuzigte sich, denn der Ort war wirklich unheimlich, und wie jeder Bewohner dieser Gegend hatte er Geschichten gehört ... Moorgeister, Elfen? ... Sah er dort nicht ein blaues Irrlicht tanzen, das Menschen in ihr Verderben locken wollte? Er fragte sich, ob das heilige Zeichen ihn schützen würde, nach all seinen heidnischen Taten. Seine Hand tastete nach der Eyjans, aber sie stand nicht mehr da. Sie hatte schon mit der Arbeit angefangen.
    Zuerst halfen Eyjan, Tauno und Hauau ihren Schiffsgefährten an Land. Dann verbrachten sie Stunden damit, das Gold aus Averorn vom Deck, wo sie es in den letzten Tagen aufgestapelt hatten, an den Strand zu bringen. Niels und Ingeborg hielten Wache, wenn es Umich unwahrscheinlich war, daß Menschen – obwohl ein oder zwei Gesetz lose in der Nähe lagern mochten – oder noch weniger willkommene Besucher auftauchten. Nichts geschah. Sie teilten sich einen Mantel und hatten sich bald gegen die Kälte fest

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