Kinderkrankheiten von A–Z

fettreiche Nasensalben entgegen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es sich möglichst den ganzen Tag nicht mehr die Nase schnäuzen sollte, da die Reparaturmechanismen der verletzten Blutgefäße einige Zeit brauchen. Achtung : Suchen Sie einen HNO-Arzt auf, wenn die Blutung nicht innerhalb einer Viertelstunde aufhört, sehr stark, spritzend oder durch eine Verletzung bedingt ist.

Insektenstiche
    Sommer und Sonne, aber auch Schattenseiten: Zahlreiche Insekten sind unterwegs und vermiesen das Barfußlaufen im Gras und Safttrinken auf der Terrasse.
    Zwar sind Insektenstiche meist harmlos, aber oft unangenehm. Der meist folgende Juckreiz führt zum Kratzen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Keime in die Wunde gelangen und diese sich entzündet. Bei manchen Menschen lösen Stiche auch schwere allergische Reaktionen aus; Bienen- oder Wespenstiche können im Mund zu starken Schwellungen bis hin zur Atemnot führen. Zeckenstiche tun zwar nicht weh, aber durch sie können Krankheiten übertragen werden.
Bienen, Wespen, Mücken
    Wurde Ihr Kind von einer Biene oder Wespe gestochen, prüfen Sie, ob der Stachel noch steckt. Falls ja, ziehen Sie ihn vorsichtig mit einer Pinzette oder langen Fingernägeln heraus oder schaben ihn mit einer im 45#x00B0;-Winkel aufgesetzten Messerklinge vorsichtig von der Wunde weg. Wenn Sie ihn einfach mit den Fingern herausziehen, besteht die Gefahr, dass Sie aus der daran hängenden Giftblase weiteres Gift in die Wunde drücken.
Was tun?
    Gegen die Schwellung, Schmerzen und den Juckreiz helfen folgende Alternativen – nehmen Sie einfach das, was Sie vorrätig haben:
Zur Kühlung (etwa 5 Minuten) reichen zunächst ein feuchtkalter Waschlappen, eine Kühl-Kompresse oder ein in ein Tuch eingeschlagener Eiswürfel bzw. – als »feinere « Variante – Speisequark aus dem Kühlschrank.
Anschließend gegen die Schwellung und den Juckreiz eine Zwiebelhälfte, ein zerriebenes Blatt von Gänseblümchen, frischer Pfefferminze, Spitzwegerich oder Bärlauch auflegen bzw. Heilerde mit Ringelblumentee zur Paste verrührt in ein Geschirrhandtuch einschlagen und auflegen. Alternativ Combudoron®-Gel oder ein Antihistaminikum (z. B. Fenistil®-Gel) gegen den Juckreiz und die Schwellung (besonders bei Mückenstichen).
Zusätzlich Apis D12 einmalig, bei Stichen im Mund auch häufiger, lindert den Schmerz und verringert die Schwellung.
    Ist Ihr Kind von einer Biene, Wespe oder Hornisse in den Mund-Rachen-Raum gestochen worden, rufen Sie den Notarzt! Geben Sie Ihrem Kind bis zu dessen Eintreffen Apis D12 alle 10 Minuten sowie Eiswürfel oder Speiseeis zu lutschen.
Zeckenstich
    Suchen Sie Ihr Kind nach jedem Aufenthalt in der Natur abends nach Zecken ab, v. a. in warmen, feuchten Körperregionen wie Achselhöhlen, Leistenbeugen und Kniekehlen, aber auch Hals, Ohren und Gesäßfalte. Je zügiger Sie die saugende Zecke entfernen, desto leichter gelingt dies und desto geringer scheint die Wahrscheinlichkeit zu sein, dass sich Ihr Kind mit einer Borreliose (→  S. 104 ) oder FSME (→  S. 147 ) infiziert. Wichtig ist, auch die Kleidungsstücke abzusuchen – Zecken überleben auch einen heißen Waschgang, manchmal sogar einen Durchgang im heißen Trockner. [ 208 ] Weitere Tipps, wie Sie Zeckenstiche vermeiden können, finden Sie unter Borreliose.
Was tun?
    Folgende Tipps helfen Ihnen, wenn Sie eine Zecke entdeckt haben:
Zecke entfernen
Im Fachhandel werden spezielle Zeckenzangen meist aus Kunststoff angeboten. Weil sehr kleine Zecken damit eher zerquetscht werden, wird häufig davon abgeraten, sie zu benutzen. Besser ist eine feine, spitze Splitterpinzette (gerade oder L-förmig gebogen). Fassen Sie die Zecke möglichst dicht über der Haut (Pinzette flach, fast parallel zur Haut aufsetzen) und ziehen Sie diese langsam gerade nach oben heraus. Leichte Rüttelbewegungen oder Hin- und Herdrehen lockern zwar den mit Widerhaken besetzten Saugrüssel und erleichtern so das Herausziehen, erhöhen aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Stechrüssel abreißt. Vielleicht hat Ihr Kind auf den Ausflug eine Becherlupe mitgenommen? Nehmen Sie diese doch einfach zu Hilfe!
Mit einer Zeckenkarte , die wie eine Kreditkarte mit Aussparung aussieht, kann eine Zecke ab Stecknadelkopfgröße ausgehebelt werden. Ganz kleine Zecken können Sie auch mit einer normalen Scheckkarte einfach abkratzen.
Oder legen Sie einen feinen Faden als Schlinge um die Zecke, ziehen diese Schlaufe zu und die Zecke an beiden Fadenenden heraus. Alternative ist eine