Kinderkrankheiten von A–Z
Knochenbruchzeichen, aber nicht immer vorhanden. Schmerzen, Schwellung, Blutergüsse und eingeschränkte Beweglichkeit treten dagegen fast immer, aber auch bei anderen stumpfen Verletzungen auf. Sicherheit gibt dann meist eine Röntgenaufnahme.
DAS TUT IHREM KIND GUT
Unfall-Check von Kopf bis Fuß
Ihr Kind hatte einen Unfall? Es ist bei Bewusstsein, atmet und hat keine sichtbaren Wunden? Mit folgenden Handgriffen können Sie überprüfen, ob alles »Im Lot« ist:
Kopf abtasten: Beule, Vertiefung, Wunde?
Von der Seite gegen die Schultern drücken: Schmerzen?
Von oben auf Schultern und Schlüssel beine drücken: Schmerzen?
Arme von oben nach unten abtasten und bewegen lassen: Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit?
Brustkorb umfassen und leicht zusammendrücken: Schmerzen?
Beine von oben nach unten abtasten und bewegen lassen: Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit?
In beide großen Zehen zwicken: Gefühl vorhanden?
Was tun?
Falls Ihr Kind bewusstlos ist, ergreifen Sie zunächst lebensrettende Sofortmaßnahmen (→ S. 403 ). Sonst führen Sie zunächst den Unfall- Check durch. Entdecken Sie dabei krankhafte Zeichen, gehen Sie weiter vor wie folgt, bei offenen Wunden wie auf S. 407 .
Suchen Sie den Arzt auf, wenn ein Gelenk stark anschwillt, sich ein großer Bluterguss bildet oder sich das Gelenk nicht mehr bewegen lässt bzw. Ihr Kind nicht auftreten kann; ebenso wenn die Schmerzen nach etwa einer Stunde nicht zurückgehen oder stärker werden. Ein sofortiger Arztbesuch ist auch bei Deformierungen (z. B. ein abgeflachter Finger nach einer Quetschung) angezeigt oder wenn Sie den Verdacht auf einen Knochenbruch haben. Stellen Sie das betroffene Gelenk oder Körperteil ruhig. Ein Bruch lässt sich auch behelfsmäßig z. B. mit einem Kochlöffel oder mittels einer gebogenen Zeitung und einem großen Tuch schienen.
Ist der Knochenbruch mit einem bunten Gips versehen, können die meisten Kinder schon wieder lachen
Pech-Schema Gehen Sie ansonsten nach dem folgenden Prinzip vor – je früher, desto geringer sind die Auswirkungen und desto schneller wird die Heilung voranschreiten:
Pause: Spiel bzw. sportliche Tätigkeit unterbrechen.
Eis: Kühlen, kühlen, kühlen. Legen Sie die Eiswürfel, das Gel-Pack (oder auch das Tiefkühlgemüse) allerdings nicht direkt auf die Haut, sondern umwickeln Sie diese mit einem Handtuch. Alternativ können Sie einfach kühles Wasser über das Gelenk laufen lassen oder legen Quark aus dem Kühlschrank auf.
Compression: betroffenes Gelenk mit elastischer Binde umwickeln, darüber dann eine Lösung mit Retterspitz®, Arnika- Tinktur (Arnika mit kühlem Wasser im Verhältnis 1:9) oder auch Essig mit Wasser (im Verhältnis 1 : 3) gießen bzw. die Kältepacks drauflegen.
Hochlagern und Ruhigstellen des betroffenen Arms oder Beins.
Und sonst Geben Sie einmalig Rescue-Remedy (um den Schreck abzumildern) und zusätzlich Arnica D12 3- bis 5-mal alle 10 Minuten, dann stündlich. Weitere Homöopathika zusätzlich je nach Verletzung (alle D12):
Verstauchung: Rhus tox (alle 2 Stunden, ab Tag 2, 3-mal tgl.)
Verrenkung: Ruta (ab Tag 2, 3-mal tgl.)
Blaues Auge: Ledum (alle 2 Stunden, ab Tag 2, 3-mal tgl.)
Wenn Finger oder Zehen betroffen sind, bei Quetschungen: Hypericum (im Wechsel mit Arnica).
(Beinahe-)Ertrinken
Kleine Kinder mit ihrem vergleichsweise schweren Kopf können bereits in flachen Gewässern ertrinken. Lassen Sie Ihr Kind deshalb nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser spielen. Bedenken Sie: Ertrinken passiert fast lautlos! Bringen Sie sich bei der Rettung nicht selbst in Gefahr: Versuchen Sie, das Kind von einem festen Standort aus dem Wasser zu ziehen, nehmen Sie ansonsten ein Schwimmbrett oder Schwimmring mit, an dem es sich festhalten kann.
Ist Ihr Kind bewusstlos, beginnen Sie direkt mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen (→ S. 403 ), und zwar ohne wertvolle Zeit damit zu verschwenden, Wasser aus der Lunge zu entfernen! Lassen Sie allenfalls das Wasser aus dem Mund durch Seitdrehung des Kopfes herauslaufen. Atmet das Kind, decken Sie es warm zu, ist es bei Bewusstsein, ziehen Sie ihm die nassen Kleider aus und wickeln Sie es warm ein. Ihr Kind muss auf jeden Fall zur Beobachtung ins Krankenhaus, denn durch einge at metes Wasser kann in den nächsten Stunden noch eine Verschlechterung der Atmung auftreten!
Elektrounfälle
Beim Ein- und Austritt von Strom durch den Körper entstehen Verbrennungen, Hauptgefahr sind jedoch lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen .
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