Kinderkrankheiten von A–Z
Kinderarzt mit einem Silbernitratstift. Wölbt sich der gesamte Nabel vor, spricht das für einen Nabelbruch (→ S. 275 ).
Nagelveränderungen
Die Nägel an Fingern und Zehen dienen beim Tasten als Widerlager, erleichtern das Greifen und schützen Finger- und Zehenenden vor Verletzungen. Störungen im Bereich von Nagel und Nagelbett sind schmerzhaft und können auf ernste Erkrankungen hinweisen.
Veränderungen von Farbe, Form oder Beschaffenheit des Nagels entstehen auf dem Boden einer Entzündung, Hautkrankheit, Allgemeinerkrankung oder Verletzung (z. B. »Nägelkauen«, eingewächsener Nagel). Besonders häufig sind Veränderungen infolge eines Nagelpilzes (→ S. 304 ) und die eitrige Entzündung des Nagelfalzes (Paronychie) bzw. Nagelbettes (Onychitis) infolge einer bakteriellen Infektion.
Eine teilweise oder vollständige Weißfärbung der Nägel (Leukonychie) hat viele Ursachen - weiße Flecken sollten jedoch immer den Verdacht auf eine Kryptopyrrolurie (→ S. 113 ) lenken. Auch kann sich die Nagelplatte teilweise oder vollständig vom Nagelbett ablösen (Onycholysis).
Nagelfalzentzündung und Nagelumlauf
Durch kleine Verletzungen am Nagelfalz, z. B. durch ständiges »Knibbeln«, dringen Bakterien (meist Staphylokokken) ein und verursachen eine Entzündung – meist an einem Finger, seltener am Zeh. Manchmal breitet sich die Entzündung um die Fingerkuppe hinten herum bis hin zum anderen Rand das Nagels aus – daher der Name Nagelumlauf.
Auch unter dem Nagel kann sich Eiter ansammeln, was durch den Druck sehr schmerzhaft ist (Nagelbettentzündung). Dann kommen starke pochende Schmerzen hinzu und das Kind mag den betroffenen Finger oder Zeh nicht bewegen. Später löst sich evtl. der Nagel vom Nagelbett ab. Eine eitrige Entzündung am Finger kann sich sogar in tiefere Hautschichten bis hin zu Sehnen und Knochen ausbreiten.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Ist mehr als nur die Hautfalte am Nagelrand betroffen, nehmen die Beschwerden nicht ab bzw. sogar zu oder entwickelt Ihr Kind Fieber, suchen Sie einen Arzt auf. Meist reichen äußerliche Maßnahmen mit desinfizierenden Mitteln und möglichst Ruhigstellen der Gliedmaßen.Nur in ausgeprägteren Fällen ist ein Antibiotikum oder ein kleiner chirurgischer Eingriff zum Eröffnen des Eiterherdes nötig.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
Bewährt sind Kern- oder Schmierseifebäder. Lösen Sie dazu 2 EL Seife in 250 ml heißem Wasser auf und lassen Sie Ihr Kind 2- bis 3-mal täglich Hand oder Fuß für 10–15 Minuten so heiß wie möglich einweichen. Die Wirkung lässt sich verstärken, wenn Sie statt des Wassers Tee aus Arnika, Ringelblume, Ackerschachtelhalm oder Kamille nehmen. Wenn die Entzündung zurückgeht, lassen Sie die Bäder weg und tragen Ringelblumensalbe dünn auf die Wundränder auf.
Homöopathie
Versuchen Sie zusätzlich Silicea D6 bei dem Gefühl »stechend, wie ein Fremdkörper« oder Hepar sulfuris D12, vor allem wenn Wärme die Beschwerden bessert.
Nasennebenhöhlenentzündung
Andere Bezeichnung: Sinusitis
Alle Nasennebenhöhlen münden in die Nasenhöhle – kein Wunder also, dass sich ein einfacher Schnupfen manchmal in einer oder mehreren dieser Höhlen im Schädelknochen festsetzt.
Die Nasennebenhöhlen sind wie die Nase mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die bei einer Erkältung mitreagiert, anschwillt und Sekret absondert. Diese Reizung ist normalerweise harmlos und klingt mit allen anderen Entzündungszeichen ab.
Problematisch wird es, wenn die Verbindungsgänge zwischen Nebenhöhlen und Nase zuschwellen. Dann fließt das Sekret nicht mehr aus der Nasennebenhöhle ab – optimale Voraussetzung für Bakterien, sich ungestört zu vermehren. Dadurch bilden sich noch mehr Sekret und Eiter, stauen sich, verursachen erhöhten Druck innerhalb der Nebenhöhlen und damit Beschwerden. Übrigens können nicht nur akute Atemwegsinfekte zu einer Sinusitis führen, sondern auch Allergien. Oft sind dann die Beschwerden milder, der Verlauf dafür lang andauernd oder immer wiederkehrend. Bei Kindern eher seltene Auslöser sind Entzündungen der Zahnwurzeln, die sich in die Kieferhöhlen ausbreiten. Da sich die verschiedenen Nasennebenhöhlen erst nacheinander entwickeln, hängt es vom Alter des Kindes ab, welche betroffen sein können: die Siebbeinzellen bereits beim Neugeborenen, die Kieferhöhlen ab dem Vorschulalter, die Stirn- und Keilbeinhöhlen ab dem 10. Lebensjahr.
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