Kinderkrankheiten von A–Z
Ihr Kind tun können
Suchen Sie Ihren Kinderarzt auf - er schließt andere Ursachen für die Bauchschmerzen wie eine Verstopfung (→ S. 367 ) oder Blinddarmentzündung (→ S. 98 ) aus.
Geben Sie keine gängigen Schmerzmittel wie Paracetamol - bis diese wirken, sind die Beschwerden bereits wieder abgeklungen! Stattdessen lindert z. B. eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn (wenn man von vorn auf den Bauch schaut) mit warmen Händen die Beschwerden. Anis, Kümmel, Fenchel oder Kamille sind krampflösend, können zusätzlich als Öl einmassiert oder als feuchtwarmer Bauchwickel aufgelegt werden. Die meisten Kinder empfinden auch eine Wärmflasche als angenehm.
Als homöopathische Mittel eignen sich besonders Colocynthis D6 und Magnesium phosphoricum D6 alle 10 Minuten im Wechsel. Alternativ bieten sich die Schüßler-Salze Nr. 2 Calcium phosphoricum und Nr. 6 Kalium sulfuricum an (alle 5 Minuten im Wechsel).
Nabelprobleme
Noch ein bis zwei Wochen zeugt der Nabelstumpf beim Neugeborenen von der gekappten körperlichen Verbindung zur Mutter, dann fällt er ab.
Fragen Sie Mütter verschiedenen Alters, mehrere Hebammen und Kinderärzte, so werden Sie sicher unterschiedliche Meinungen hören, was dem Nabel guttut. Ziel der Nabelpflege ist allerdings immer, den Nabelstumpf und die Umgebung trocken zu halten, damit alles abheilt und sich nichts entzündet.
Nabelpflege Vermutlich ist auch bei der Nabelpflege - wie so häufig - weniger mehr. Deshalb: Schlagen Sie den Nabelstumpf nur locker in einen Mulltupfer ein (1-mal täglich wechseln) und »befestigen« sie ihn einfachmit dem Body. Vermeiden Sie das Reiben des Windelrandes am Stumpf. Pflaster und Nabelbinden produzieren eine feuchte Kammer, in der Keime gedeihen, Puder hat den gleichen Effekt und gelangt zudem beim Einatmen in die empfindlichen Babylungen, Alkohol verzögert die Wundheilung. Sobald der Nabelstumpf trocken ist, nehmen Sie die Klemme ab. Übrigens: Selbst Baden ist erlaubt; tupfen Sie danach den Nabel wieder trocken. Der Nabelrest fällt meist nach einer guten Woche von alleine ab. Helfen Sie nicht durch Ziehen o. ä. nach, das verzögert nur die Heilung. Das Gleiche gilt für Schorf - nicht beim Ablösen nachhelfen!
Reinigen (durch vorsichtiges Abtupfen!) ist bei einem trockenen Nabelstumpf nur einmal täglich und sonst dann nötig, wenn er durch Urin oder Stuhl verschmutzt ist. Nehmen Sie dafür einfach warmes Wasser, evtl. zusätzlich Muttermilch. Allgemein anerkannt ist, dass Luft die Heilung beschleunigt, lassen Sie Ihr Kind also häufig nackt strampeln. Auch Hautkontakt zur Mutter tut der Heilung gut - die Bakterien der mütterlichen Haut siedeln sich auf dem kindlichen Nabel an und bieten so einen natürlichen Schutz vor anderen Keimen. [ 143 ] Ob eine zusätzliche Desinfektion nötig ist, darüber streiten sich die Fachleute - sie vernichtet auch die nützlichen Bakterien. Beim Benutzen flüssiger Antiseptika dauert es länger, bis die Nabelschnur abfällt, während die Zeit durch Puder verkürzt wird - was häufiger zu Nachblutungen führt.
Übrigens: Eine leichte, kurz andauernde Blutung nach dem Abfallen ist normal und kommt häufig vor. Erschrecken Sie also nicht, wenn auf einmal der Tupfer oder Windelrand etwas blutig ist.
Mit guter Nabelpflege heilt alles schnell und ohne Entzündung ab
Der Nabel nässt Einen nässenden oder schmierigen Nabel reinigen Sie mehrmals am Tag mit warmem Wasser und etwas Babyseife und tupfen ihn danach trocken. Sie können dem Wasser auch einen Spritzer Calendulaessenz zugeben - die Ringelblume wirkt der Entzündung entgegen. Hört das Nässen nicht nach einigen Tagen auf und der Belag wird eitrig, evtl. mit kleinen Pickelchen, sprechen Sie mit der Hebamme oder Ihrem Kinderarzt. Das Gleiche gilt, wenn sich eine Rötung um den Nabel herum zeigt, die sich evtl. ausbreitet, und der Nabel unangenehm riecht. Manchmal entwickelt sich eine eitrige Nabelentzündung (Omphalitis), gegen die der Arzt Antibiotika verschreibt. Eine seltene Ursache für anhaltendes Nässen ist eine Verbindung zwischen dem Nabel und der Harnblase (Urachusfistel), ein vorgeburtlicher Gang, der normalerweise verkümmert. Dieser wird dann operativ verschlossen.
Nabelknötchen und Vorwölbungen Manchmal wuchert nach dem Abfallen des Nabelstumpfes Restgewebe am Nabelgrund weiter und wird zu einem kleinen, hellroten Knötchen, das nässt (Nabelgranulom). Bildet sich dieses »wilde Fleisch« nicht von selbst zurück, ätzt es der
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