Kinderkrankheiten von A–Z
auf; er entscheidet über eine Antibiotikatherapie. In leichten Fällen reicht eine Behandlung mit schleimlösenden Substanzen und abschwellenden Nasentropfen aus. Liegen z. B. eine Allergie oder Polypen vor, hilft deren Therapie auch gegen die Nasennebenhöhlenentzündung. Ihr Kind bekommt besonders häufig nach dem Schwimmen eine Sinusitis? Dann sollte es während einer Erkältung auf den Schwimmbadbesuch verzichten!
Für den Sekretabfluss und das Abheilen der akuten Entzündung helfen die Maßnahmen, die auch Schnupfen (→ S. 333 ) und Erkältungsbeschwerden (→ S. 135 ) lindern. Bei chronischen Verläufen ist zusätzlich eine Stärkung des Immunsystems (→ S. 56 ) sinnvoll, z. B. mit ansteigenden Fußbädern (→ S. 380 ) und Vitamin-C-reicher Ernährung.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
Besonders empfehlenswert sind – neben feuchter, kühler Luft im Schlafraum und reichlicher Flüssigkeitsaufnahme – Spülungen mit lauwarmen Salzlösungen, z. B. mit einer Nasendusche aus der Apotheke, sowie Dampfinhalationen.
Auch eine Reihe von Heilpflanzen wie Holunder, Lindenblüten, Schlüsselblume, Kamille und Thymian lösen Schleim und hemmen Keime und können 3-mal täglich als Teemischung zum Trinken oder Inhalieren zubereitet werden (je 20 g mischen, 2 Teelöffel mit 1/2 Liter Wasser übergießen, nach 10 Minuten abseihen). In der Apotheke erhalten Sie pflanzliche Kombinationspräparate wie Sinupret®.
Bei älteren Kindern probieren Sie vor dem Schlafengehen eine feuchtwarme Breiauflagemit Leinsamen: 3 Teile Leinsamen (ganz oder geschrotet) mit 4 Teilen Wasser unter Rühren kochen lassen, bis ein sehr zäher Brei entstanden ist. Den körperwarmen Brei esslöffelweise in Teefilterbeutel oder zusammengefaltete Küchenrolle füllen. Je ein Päckchen links und rechts neben der Nase auf die Wangen sowie zwei auf die Stirn legen, bis sie abgekühlt sind; dies 2- bis 3-mal wiederholen.
Ihr Kind mag keine Auflagen im Gesicht? Versuchen Sie doch stattdessen Senfmehlkompressen unter den Fußsohlen: zweimal 2 EL Senfmehl aus der Apotheke in je ein dünnes Baumwolltuch einschlagen, diese Päckchen mit lauwarmem Wasser durchfeuchten, ausdrücken und mit Socken unter den Fußsohlen fixieren. Nach spätestens 10 Minuten abnehmen und die Haut dick eincremen.
HAUPTSYMPTOME
Verstopfte Nase und Kopfschmerzen
Typisch ist eine Erkältung, bei der auch nach mehreren Tagen die verstopfte Nase dickes gelb-grünliches Sekret absondert oder bei der sich das Allgemeinbefinden wieder verschlechtert und die Temperatur erneut ansteigt.
Es kommt zu Kopfschmerzen, die sich beim Schnäuzen, Hüpfen und anderen Erschütterungen verstärken: bei der Siebbeinhöhlenentzündung im Bereich von Nasenwurzel, Stirn und um die Augen, bei der Stirnhöhlenentzündung in der Stirn (schlimmer beim Bücken), bei der Kieferhöhlenentzündung in der Stirn und am Oberkiefer oder im ganzen Kopf. Durch die geschwollenen Schleimhäute sind vorübergehend Nasenatmung, Geruchs- und Hörvermögen beeinträchtigt.
Läuft immer wieder Entzündungssekret aus den Nebenhöhlen durch den Rachen ab, begünstigt dies zusätzlich eine Bronchitis (→ S. 106 ) mit Räusperzwang und Reizhusten. Dies nennt man sinubronchiales Syndrom .
Üblicherweise heilt eine akute Sinusitis in etwa 2 Wochen aus. Selten greift sie auf das umliegende Gewebe oder sogar die Hirnhäute und das Gehirn über (→ S. 186 , 152 ). Warnsignale sind Schwellungen und Rötungen, sehr starke Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Schläfrigkeit.
Homöopathie
Eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen als Begleiterscheinung des Schnupfens wird durch dessen Behandlung besser. Zusätzlich können folgende Mittel helfen:
Kalium bichromicum D4 hilft häufig bei akuter Sinusitis, besonders bei Schmerzen im Bereich der Nasenwurzel, zähem Sekret, länger verstopfter Nase und sinubronchialem Syndrom. Die Beschwerden bessern sich durch Wärme.
Werden die Symptome durch Wärme eher schlimmer und sind vor allem die Stirnhöhlen (mit Schmerzen an der Nasenwurzel und den Augenbrauen) betroffen, versuchen Sie Pulsatilla D6 (wenn das nicht wirkt, Kalium sulfuricum D6) oder – wenn die Beschwerden vor allem nachts zunehmen und die Wangen sich heiß anfühlen – Cinnabaris D4.
Will die Entzündung einfach nicht weichen, kann Silicea D12 angezeigt sein, insbesondere bei zarten, kälteempfindlichen Kindern, die zu Infektionen und zu Nasenbluten neigen.
Gerade bei immer wiederkehrenden Infekten und
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