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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Ursachenforschung ist unnötig. Nimmt Ihr Kind gerade Medikamente ein, muss es evtl. auf andere Präparate umsteigen. Weiterführende Tests z. B. nach Allergienwerden erst dann gemacht, wenn die Urtikaria häufiger auftritt oder nicht wieder nachlässt. Bei der einfachen Nesselsucht wird nur der Juckreiz behandelt: meist mit Antihistaminika (z. B. Fenistil®, Zyrtec®), die die Wirkung des Histamins unterbinden. Zusätzlich können Sie noch die unter Juckreiz (→  S. 205 ) beschriebenen Möglichkeiten ausprobieren.
Homöopathie
    Bei häufig wiederkehrenden Verläufen kann ein klassischer Homöopath helfen.

Neurodermitis
    Andere Bezeichnungen: atopische Dermatitis, endogenes Ekzem
    Starker Juckreiz, Schuppen, wunde Stellen – Neurodermitis ist eine Erkrankung mit überempfindlicher Haut. Allein in Deutschland sind vermutlich 6 Millionen Menschen betroffen.
    Die Krankheit hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, mittlerweile zeigt fast jedes zehnte Kind entsprechende Symptome. Noch immer wird nach Ursachen und dem Zusammenspiel der Auslöser geforscht. Erwiesen ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit: Das, was gesunde Haut kalt lässt, führt bei Neurodermitikern zu verschiedenen Reizungen. Ihre Haut ist trockener und damit durchlässiger für schädigende Substanzen und anfälliger für Irritationen, denn sie kann weniger Wasser binden und es mangelt ihr an verschiedenen Fetten.
    Häufige Auslöser der Krankheitsschübe mit Hautausschlägen sind Nahrungsmittel (z. B. Kuhmilch, Nüsse, Hühnerei), Hausstaubmilben, Tierhaare und Blütenpollen, verschlimmert wird die Erkrankung oft durch z. B. Abgase, verrauchte Räume oder trockene Heizungsluft, aber auch Stress und andere psychische Belastungen. Der oft quälende Juckreiz kann durch scheuernde Kleidung verstärkt werden. Zwischen den akuten Schüben ist die Haut häufig blass und trocken.
    HAUPTSYMPTOME
    Am liebsten würde ich aus der Haut fahren
    Je nach Lebensalter variieren die Formen der Hautveränderungen und die betroffenen Körperpartien.
Säuglinge und Kleinkinder: Typisch sind zunachst trockene Haut und fleckige, meist stark juckende Stellen, die durch Kratzen Krusten haben können oder zu feuchten hochroten oder blutenden Wunden werden. Betroffen sind vor allem Kopf (Wangen, Augenbrauen, hinter den Ohren), Hals und Schultern. Säuglinge, die unter Milchschorf (→  S. 263 ) leiden, entwickeln häufiger eine Neurodermitis.
Ältere Kinder und Jugendliche: Der Ausschlag ist weniger nässend, sondern eher schuppig und trocken, die Haut zeigt Kratzspuren. Besteht die Erkrankung länger, wird die Haut gröber und dicker, die Veränderungen bleiben auch zwischen den akuten Schüben bestehen. Sie wandern zum Körperstamm und zu Armen und Beinen und finden sich später meist in den Beugen großer Gelenke und auf den Innenseiten der Handgelenke. In der Pubertät wändert der Ausschlag wieder zu anderen Stellen, z. B. Hals oder Gesicht.
    Ein ganzheitliches Therapiekonzept kann die Neurodermitis positiv beeinflussen
    Meist zeigen sich Symptome bereits im ersten Lebenshalbjahr, bei manchen aber auch erst in der Schulzeit oder später. Nicht selten wechseln sich Phasen mit vielen und schweren Schüben mit solchen ab, in denen die Haut fast normal erscheint. Ernährungsbedingte Beschwerdeverschlimmerungen geben sich häufig, aber nicht zwingend nach dem 2. Lebensjahr. Bei vielen Neurodermitikern enden die akuten Schübe im Erwächsenenalter, die empfindliche Haut bleibt meist erhalten.
Neurodermitis und Psyche
    Haut und Psyche hängen eng zusammen. [ 144–146 ] Egal, ob Stress und psychische Probleme nun Auslöser oder Folge der Neurodermitis sind. gerade bei Kindern jenseits des 2. Geburtstages gilt: Nur wenn Sie die psychische Komponente beim Kind, aber auch bei sich selber berücksichtigen, bessern sich die Beschwerden Ihres Kindes langfristig. Dabei bieten sich Verhaltenstherapie und Entspannungstechniken, evtl. auch Hypnose an. Die Neurodermitis eines Kindes ist häufig eine Belastungsprobe für die gesamte Familie. Es ist für Sie als Eltern schwer, unbefangen mit körperlicher Nähe umzugehen, wenn Berührungen der Haut Unbehagen oder gar Schmerzen verursachen. Bereits kleinere Kinder erleben Zärtlichkeiten ambivalent. Ältere Kinder leiden unter ihrem Aussehen, müssen oft Hänseleien und Ausgrenzungen bewältigen, was eine Verschlimmerung des Hautbilds bewirken kann. Nicht zuletzt treiben der quälende Juckreiz und das Sich-blutig-Kratzen Kind und

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