Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind
die Natur aus. Ist zum Beispiel das Sperma eines Mannes nur eingeschränkt zeugungsfähig, kann es trotzdem zu einer Schwangerschaft kommen, nämlich dann, wenn die Frau sehr regelmäßige Zyklen hat und ihren Eisprung genau spürt. Gerade über viele Zyklen gesehen hat ein Paar mit »kleinen Handicaps« ähnlich gute Aussichten auf eine natürliche Schwangerschaft wie jedes andere Paar. Deshalb sollten Sie sich unbedingt immer genügend Zeit geben, um schwanger zu werden. Als Faustregel gilt: Frauen unter 30 mindestens ein Jahr, zwischen 30 und 35 höchstens ein Jahr. Viele Fachleute empfehlen heute eine Kinderwunschberatung und – je nach Diagnose – auch eine entsprechende Behandlung bereits nach einem halben Jahr.
Das bedeutet aber keineswegs, dass Grund zur Panik besteht.
MEDIZINER-LATEIN
Fertilität: Fruchtbarkeit
Infertilität/Sterilität: Unfruchtbarkeit, es kommt zu keiner Schwangerschaft innerhalb eines Jahres trotz ungeschützten regelmäßigen Geschlechtsverkehrs
Subfertilität: eingeschränkte Fruchtbarkeit
idiopathische Sterilität: ungewollte Kinderlosigkeit ohne feststellbare Ursache
Der diagnostische Zyklus
Wenn Sie Ihren Zyklus über mehrere Monate hinweg beobachtet und die Ergebnisse in die Zyklusblätter eingetragen haben (ab > ), haben Sie eine gute Gesprächsgrundlage für Ihren Besuch beim Gynäkologen. Ihm ist es möglich, Ihren Aufzeichnungen noch zusätzliche wichtige Informationen zu entnehmen, die sich Ihnen als Laie nicht erschließen. Damit kann er Sie bestens beraten und über die weiteren Möglichkeiten und Testverfahren eingehend informieren.
Ganz genaue Ergebnisse gewinnt man in einem so genannten diagnostischen Zyklus. Dabei führt der Arzt während eines Zyklus verschiedene Untersuchungen durch. So kann am dritten bis fünften Blutungstag der Hormonspiegel über eine Blutuntersuchung erstellt werden. Mit diesem Verfahren können die Steuerhormone FSH und LH, das AMH (Anti-Müller-Hormon, das die Menge der verbliebenen Eianlagen erkennen lässt), die Schilddrüsenhormone, das Prolaktin, das weibliche Geschlechtshormon Östradiol und die männlichen Hormone Informationen über die hormonelle Ausgangssituation liefern. Die Erkenntnisse, die der Arzt beim diagnostischen Zyklus gewinnt, erlauben ihm unter anderem einen Blick auf Ihre »biologische Uhr«.
WICHTIG
Beginnen Sie keine Therapie ohne vorherige Diagnostik! Und holen Sie Informationen ein, bis alle Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet sind – vielleicht sogar bei verschiedenen Zentren.
Der Ultraschall
Ein genauer Ultraschall zum Zeitpunkt glasigen Zervixschleims zeigt, ob sich ein ausreichend großes, sprungreifes Eibläschen entwickelt hat und ob sich synchron die Gebärmutterschleimhaut hoch aufgebaut hat. In derselben Untersuchung kann mit Hilfe eines speziellen Kontrastmittels der Innenraum der Gebärmutter und der Eileiter per Ultraschall untersucht werden. Dabei kann der Arzt erkennen, ob die Eileiter durchgängig (also nicht verklebt) sind. Bei diesem Ultraschall können auch organische Veränderungen an den Eierstöcken und der Gebärmutter (Endometriose, Myome, Polypen, > ) ausgeschlossen werden.
Dank moderner 3D-Ultraschalllgeräte kann heute eine sehr genaue Diagnostik erfolgen, da sie eine räumliche Darstellung einzelner Organe ermöglichen.
Der Verträglichkeitstest
Sind die Bedingungen ideal, kann einen oder zwei Tage später ein Verträglichkeitstest (Postcoitaltest, PCT) eine Verträglichkeitsstörung ausschließen oder auch auf ein nur bedingt zeugungsfähiges Sperma hinweisen. Die »Qualität« des Eisprungs kann durch zwei weitere Hormonbestimmungen (Östradiol und Progesteron) etwa sechs und acht Tage nach dem Eisprung bestimmt werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte – nach einer drei- bis fünftägigen Enthaltsamkeit – eine Samenprobe eingehend analysiert werden (ab > ). Schon mit diesen wenigen Untersuchungen kann der Arzt erkennen, ob für eine Spontanschwangerschaft eine gute oder schlechte Prognose besteht.
Nur selten sind weitere Hormonbestimmungen und eine Gebärmutterspiegelung oder gar Bauchspiegelung nötig.
REGELMÄSSIGE AUFZEICHNUNGEN
Auffällige Testergebnisse sind manchmal auf den falschen Zeitpunkt einer Untersuchung zurückzuführen. Diesen Risikofaktor können Sie selbst minimieren, indem Sie Ihren Zyklus regelmäßig aufzeichnen.
Alternative: der Schnelltest für Eilige
Die wichtigsten Untersuchungen können zuverlässig auch
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