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King Stephen

King Stephen

Titel: King Stephen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riding the Bullet
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den ich roch vom alten Mann stammte
oder ob er vielleicht einen Hund besaß, den er
öfters mal mitnahm. Ich fragte mich, ob er sich
angegriffen fühlen könnte, wenn ich das Fenster
etwas öffnete. Irgendwann tat ich es dann endlich.
Er schien es nicht wahrzunehmen, ebenso wenig
wie die uns entgegenkommenden Fahrzeuge, die ihr
Fernlicht aufblendeten.
Etwa gegen sieben Uhr kamen wir zu einem Hügel
und mein Fahrer schrie heraus, “Sieh es Dir an,
Sohn! Der Mond! Ist das nicht der Hammer?”
Der Mond war wirklich umwerfend - ein riesiger
orangefarbener Ball, der über dem Horizont
schwebte. Dennoch dachte ich, daß er irgend etwas
Schreckliches an sich hatte. Er sah sowohl
schwanger als auch infiziert aus. Während ich den
aufgehenden Mond betrachtete, schoß mir plötzlich
ein schrecklicher Gedanke in den Kopf: was ist,
wenn ich zum Krankenhaus komme und meine Ma
erkennt mich nicht? Was, wenn alle Ihre
Erinnerungen weg sind, vollständig verschlossen
und sie weiß es einfach nicht, weder ja, noch nein,
noch vielleicht. Was, wenn der Arzt mir mitteilt,
daß sie für den Rest ihres Lebens jemanden
benötigt, der sich um sie kümmert? Das wird etwas
mit mir zu tun haben, denn sonst hat sie niemanden.
Und tschüß, Universität. Und was ist mit Freunden
und Nachbarn?
“Du hast einen Wunsch frei, Sohn!” rief der alte
Mann. In seiner Aufregung wurde seine Stimme
scharf und unfreundlich - es hörte sich an, als ob dir
jemand Glasscherben ins Ohr stopft. Er rupfte sich
heftig zwischen den Beinen. Irgendwas da drin
machte ein schnappendes Geräusch. Ich habe noch
niemals gesehen, wie man sich derart am Schwanz
kratzen kann, ohne sich die Eier abzureißen.
“Wünsche unterm Halbmond erfüllen sich immer,
sagte mein Vater immer!”
So wünschte ich, meine Mutter würde mich
erkennen, wenn ich in ihr Zimmer trat, daß ihre
Augen sich öffneten und sie meinen Namen
ausspräche. Ich wünschte es und unmittelbar
danach wäre es besser, ich könnte den Wunsch
zurücknehmen; ich dachte, daß kein Wunsch, der in
diesem feurigroten Orange getätigt wurde zu irgend
etwas Gutem führen konnte.
“Ach Sohn” seufzte der alte Mann. “Ich wünschte,
meine Frau könnte hier sein! Ich würde sie um
Verzeihung bitten für jedes harte und unfreundliche
Wort, das ich zu ihr gesagt habe!”
Zwanzig Minuten später, das letzte Licht des Tages
war noch gerade so zu erkennen und der Mond hing
immer noch tief und aufgedunsen im Himmel,
kamen wir in Gatten Falls an. An der Kreuzung von
Route 68 und der Pleasant Street war ein gelber
Reflektor zu sehen. Kurz bevor er ihn erreichte,
kurvte der alte Mann zur Straßenseite, knallte mit
dem rechten Vorderrad des Dodge über die
Bordsteinkante und dann wieder runter. Meine
Zähne wurden durchgerüttelt. Der alte Mann sah zu
mir rüber, irgendwie wild und mit herausfordernder
Aufregung - alles an ihm war wild, auch wenn ich
das nicht sofort beim ersten Anblick erkannt hatte;
alles an ihm hatte dieses gebrochene-Glas-Gefühl.
Und alles was aus seinem Mund kam, erschien wie
ein Ausruf.
“Ich werde Dich da hoch bringen!. Ja, Ich tue es,
Sir! Vergessen wir Ralph! Zur Hölle mit ihm! Sag
einfach ein Wort!”
Ich wollte zu meiner Mutter, aber der Gedanke
noch weitere zwanzig Meilen mit dem Gestank von
Pisse in der Luft und aufblendende Autos zu
ertragen, war nicht gerade angenehm.
Genausowenig der Anblick des alten Typen, wie er
quer über die vier Fahrspuren der Lisbon Street hinund her pendelt. Im Grunde genommen war er es.
Ich konnte keine weiteren zwanzig Meilen
aushalten mit Sack-Kratzen und kreischender
Bruch-Glas-Stimme.
“Hey, nein,” sagte ich, “ist schon okay. Fahren Sie
weiter und kümmern Sie sich um ihren Bruder.” Ich
öffnete die Tür und es passierte das, was ich
befürchtet hatte - er streckte sich und ergriff meinen
Arm mit seiner verschrumpelten Hand eines alten
Mannes. Es war genau die Hand, mit der er sich die
ganze Zeit am Schwanz gekratzt hat.
“Sag das Wort!” befahl er mir. Seine Stimme klang
heiser, geheimniskrämerisch. Seine Finger preßten
sich tief in das Fleisch unter meiner Armbeuge.
“Ich bringe Dich bis direkt vor die Krankenhaustür!
Genau! Es spielt überhaupt keine Rolle, daß ich
Dich im Leben vorher noch nie gesehen habe oder
Du mich! Macht gar nichts, weder ja noch nein
noch vielleicht! Ich bringe Dich genau … dahin! ”
“Es ist okay,” wiederholte ich und verspürte den
heftigen Drang aus dem Auto zu hechten, mein
Hemd in seiner Hand zurückzulassen,

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