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Kinsey Millhone 07 - Hoher Einsatz - G wie Galgenfrist

Kinsey Millhone 07 - Hoher Einsatz - G wie Galgenfrist

Titel: Kinsey Millhone 07 - Hoher Einsatz - G wie Galgenfrist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Kontrolle zu halten. Kinseys Lage ist ein bisschen prekärer...«
    »Warum ist sie dann überhaupt hier?«, platzte Henry heraus. »Warum bringen Sie sie nicht irgendwohin, wo keiner sie findet — weg aus der Stadt?«
    »Ich war weg«, sagte ich, »und was hat es genützt? Drei Leute haben gewusst, wohin ich wollte, und der Kerl war prompt zur Stelle. Verdammt, er hat es sogar geschafft, vor mir auf dem ersten Rastplatz zu sein.« Ich schilderte ihm kurz, wie ich meinen Angreifer auf dem Rastplatz in der Nähe von Cabazon angetroffen hatte.
    »Irgendeinen Ort muss es geben«, sagte Henry eigensinnig.
    »Offen gesagt, ich denke, dass wir hier besser aufgehoben sind, wenn wir ein paar einfache Sicherheitsmaßnahmen beachten«, sagte Dietz. »Ich habe eine tragbare Alarmanlage dabei — Empfänger, Sirene, >Panikknopf< — , für den Fall, dass jemand in meiner Abwesenheit einzubrechen versucht. Wir können natürlich die einzelnen Türen noch zusätzlich sichern, hier und bei Ihnen drüben. Dann möchte ich, dass wir uns alle Fremden sehr genau ansehen, die hier auftauchen. Und dazu gehören der Postbote, der Gasmann, Lieferanten, Politessen — einfach alle.« Er wandte sich zu mir um und sah mich an.
    »Wir werden Ihren Stundenplan so viel wie möglich variieren. Nehmen Sie jeden Tag eine andere Route ins Büro und nach Hause. Ich werde Sie zwar meistens begleiten, möchte jedoch, dass Sie unsere grundsätzliche Strategie begreifen. Halten Sie sich von öffentlichen Plätzen und öffentlichen Veranstaltungen fern. Meiden Sie aber auch einsame oder entlegene Orte.«
    »Und wie steht es mit dem Jogging oder dem Fitness-Center?«
    »Beides lassen Sie vorläufig schön bleiben. Zum Fitness-Center hat wahrscheinlich jeder mit einer Sporttasche Zutritt.«
    »Soll ich mir eine Pistole besorgen?«, fragte Henry in schönster Räuber-und-Gendarm-Manier.
    »Henry, du verabscheust Feuerwaffen!«
    »Es könnte notwendig werden, doch das bezweifle ich«, sagte Dietz zu Henry, ohne mich auch nur im Geringsten zu beachten. »Wir reden über Vorbeugung. Wenn wir Glück haben, brauchen wir niemanden zu erschießen.«
    »He, Verzeihung! Habt ihr Typen was dagegen, wenn ich ebenfalls meine Meinung äußere?«
    Dietz drehte sich zu mir um.
    Ich sagte: »Wenn der Kerl in dem Lieferwagen mich töten will, wird er es tun. Ich bin natürlich bereit, vorsichtig zu sein, aber wir wollen doch nicht gleich hysterisch werden.«
    Dietz schüttelte den Kopf. »Da kann ich Ihnen nicht zustimmen. Er wird Sie töten, wenn Sie unvorsichtig genug sind, ihm die Gelegenheit zu geben. Aber er bekommt nicht genug bezahlt, um sich besonders anzustrengen.«
    »Er tötet zu herabgesetzten Preisen«, erklärte ich Henry. »Für fünfzehnhundert Dollar pro Mann und Nase.«
    »Für diese Summe wird er sich nicht lange hier herumtreiben«, ergänzte Dietz. »Wenn er den Auftrag schnell erledigen kann, lohnt es sich vielleicht trotzdem für ihn. Wenn es länger dauert, können Sie ihn vergessen. Dann ist die Sache nicht mehr kosteneffektiv.«
    »O ja«, sagte ich. »Wir wollen doch nicht, dass sein Steuerberater ihm Vorhaltungen macht.«
    »Passen Sie auf«, entgegnete Dietz. »Der Kerl will Profit machen. Jeder Tag, den er hier in Santa Teresa verbringt, kostet ihn was. Essen, Unterkunft, Benzin. Wenn er ein Kind bei sich hat, werden die Spesen noch höher.« Er rasselte mit seinen Wagenschlüsseln. »Ich fahre jetzt zum Polizeirevier und unterhalte mich ein bisschen mit den Beamten. Haben Sie heute Abend etwas vor?«
    Ich wollte antworten, doch dann wurde mir klar, dass Dietz mit Henry sprach, und ich meldete mich wie ein Schulkind. »Ich will ja nicht dreinreden, aber würden Sie mir das Wort erteilen?« Ich wollte mich nicht unbeliebt machen, doch die Kerle trieben mich zum Wahnsinn. Sie übergingen mich völlig.
    Dietz lächelte mir kurz zu. »Tut mir Leid. Sie haben Recht. Mein Fehler — ich überorganisiere immer.«
    Ich murmelte etwas vor mich hin, gab natürlich klein bei. Die Wahrheit war, dass ich keine Ahnung hatte, was zu tun war. Ich wollte mich nur nicht herumschubsen lassen.
    Dietz steckte die Schlüssel ein. »Wie steht es mit Lebensmitteln? Sagen Sie mir, was wir brauchen, dann kann ich’s auf dem Rückweg in einem Supermarkt besorgen.«
    Ich brauchte nicht nachzudenken. Der Kühlschrank und die Vorratsschränke waren leer.
    »Irgendwelche besonderen Wünsche?«
    »Suchen Sie sich aus, was Sie wollen. Ich kann nicht kochen.«
    »Ich auch

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