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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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befand sich ein neunstelliges Tastenfeld. Sie musterte es einen Moment, ehe sie zögerlich die Hand hob.
    »Wissen Sie den Code?«
    »Schon möglich. Ich sag’s Ihnen gleich.«
    »Wenn Sie falsch liegen, lösen Sie dann nicht die Alarmanlage aus?«
    »Ach, kommen Sie. Es ist wie im Märchen — man hat drei Versuche, bevor das Ding durchdreht. Wenn ich es vermassle, erzählen wir Willie, wir hätten einen kleinen Fehler gemacht.«
    »Lassen Sie’s lieber. Sie strapazieren Ihr Glück.«
    Natürlich überhörte sie das. »Sein Geburtsdatum kann es jedenfalls nicht sein — nicht einmal Beck ist so blöd, dass er dieselben Zahlen noch mal benutzt. Aber vielleicht ist es eine Variante davon. Er ist ein Narzisst. Alles, was er tut, bezieht sich auf ihn.«
    »Reba...«
    Sie funkelte mich an. »Wenn Sie mir vielleicht mal helfen könnten, statt die ganze Zeit zu jammern, kämen wir schneller voran und wären bald wieder weg. Ich darf mir diese Chance nicht entgehen lassen. Es könnte die einzige sein, die wir haben.«
    Ich verdrehte die Augen und versuchte, die Panik unter Kontrolle zu bringen, die immer massiver in mir aufwallte. Reba würde nicht locker lassen, bis wir der Sache auf den Grund gegangen waren oder erwischt wurden. »Mist«, sagte ich. »Versuchen Sie’s mit dem gleichen Datum rückwärts.«
    »Nicht dumm. Das gefällt mir. Und wie lautet das?«
    »9-4-9-1-9-1-4.«
    Sie überlegte kurz, verzog dann aber das Gesicht. »Ich glaube nicht. Das ist zu kompliziert, als dass er die Nummer aus dem Gedächtnis herunterrasseln könnte. Probieren wir es mal damit...«
    Sie gab 1949-19-4 ein.
    Nichts.
    Sie gab 19-4-1949 ein.
    Mir klopfte das Herz bis zum Hals. »Das macht zwei.«
    »Nerven Sie mich nicht. Ich weiß, dass das zwei waren. Schließlich tippe ich hier die Zahlen ein. Überlegen wir mal kurz. Was gibt es noch für Möglichkeiten?«
    »Was ist mit Onnis Geburtsdatum?«
    »Will ich nicht hoffen. Ich weiß, dass sie am elften November hat, aber nicht, in welchem Jahr. Außerdem bumst er sie noch nicht so lange, da hat er wahrscheinlich selbst keine Ahnung.«
    »Der elfte Elfte ist immer achtstellig, nicht siebenstellig.«
    Sie zeigte auf mich, offenbar beeindruckt von meiner Fähigkeit zu zählen.
    »Wann ist seine Frau geboren?«
    »3-17-1952. Aber das hat er schon so oft vermasselt, dass er dem Datum wahrscheinlich nicht mehr traut. Außerdem bevorzugt er Zahlen mit inneren Zusammenhängen oder Abfolgen. Wissen Sie, was ich meine? Wiederholungen oder Muster.«
    »Haben Sie nicht gesagt, dass er auch schon mal Ihr Geburtsdatum benutzt hat?«
    »Stimmt. Das wäre 5-15-1955.«
    »Hey, meines ist 5-5-1950«, jubilierte ich. Ich hörte mich an wie eine Irre.
    »Sagenhaft. Wir feiern gemeinsam, wenn es nächstes Jahr so weit ist. Und was soll ich jetzt ausprobieren? Sein Geburtsdatum rückwärts oder meines vorwärts?«
    »Also, sein Geburtsdatum rückwärts besitzt eine innere Logik, wenn man die Ziffern so gruppiert: 949-191-4. Würde er es so aufteilen?«
    »Möglich.«
    »Geben Sie einfach das eine oder das andere ein, ehe ich einen Herzinfarkt bekomme.«
    Sie tippte 5-15-1955. Nach einem Moment der Stille glitten die Türen auf. »Mein Geburtsdatum. Nett. Glauben Sie, ihm liegt noch etwas an mir?«
    Ich drückte den Halteknopf und sah Reba zu, wie sie die Fingerabdrücke vom Tastenfeld wischte, immer auf der Hut, nicht den Alarm auszulösen. »Es soll ja niemand erfahren, dass wir hier waren«, sagte sie fröhlich.
    Ich musterte unterdessen meine Umgebung. Der Raum war schätzungsweise zweieinhalb mal drei Meter groß, also nicht viel größer als ein Wandschrank. Der Putzwagen, den wir gesehen hatten, stand dicht vor der linken Wand. Ein U-förmiger Tresen nahm einen großen Teil der restlichen Bodenfläche ein. Ich blickte nach oben. Der Raum schien gut belüftet zu sein, und die Wände waren dick gepolstert. Ein Rauchmelder und ein Hitzedetektor waren in den dunkleren oberen Regionen der Decke installiert, wo auch Sprinklerdüsen zu erkennen waren. In die Wand eingelassene Sprossen bildeten eine Leiter, die gerade nach oben führte. An den Rändern der Decke sah ich Rechtecke aus Tageslicht, die ungefähr den Lüftungsschlitzen in dem falschen Gärtnerschuppen auf dem Dach entsprachen. Reba hatte Recht gehabt. Im Notfall konnte man sich wahrscheinlich vom Dach aus Zugang zu dem Raum hier verschaffen. Oder auf diesem Weg flüchten.
    Auf dem einen Schenkel des Tresens standen drei Geldzählmaschinen und

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