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Kirchweihmord

Kirchweihmord

Titel: Kirchweihmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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schon.«
    »Und du, Katinka?«
    »Ich traute es Johannes Herzing nicht zu«, sagte Katinka.
    »Es erschien mir unmöglich, dass jemand mit seiner lethargischen Persönlichkeitsstruktur komplizierte Giftmorde plant.«
    »Aber wie kamst du auf Denninger?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Katinka und sah Hilfe suchend zu Uttenreuther. »Ich glaube, es war Intuition. Als ich mich im Stilbruch mit ihm traf, war er sehr bemüht, die Sache mit dem Streit abzuwiegeln. Das hat mich irritiert, obwohl ich es zuerst nicht richtig merkte. Dann die Klebezettel. Er imitierte Claudias Handschrift, und er hatte ja auch die Möglichkeit dazu. Er arbeitet bei den Herzings im Garten. Einkaufszettel, irgendwelche Notizen … es liegt bei allen Leuten irgendwo was Handschriftliches herum.«
    Sie schwieg und dachte nach. »Ich glaube, ich brauche noch ein Bier.«
    »Ich gehe schon.« Hardo erhob sich und ging zum Ausschank hinüber. Britta warf Katinka einen bohrenden Blick zu. Katinka lächelte kurz.
    »Dann hat mir Melissa erzählt, dass Eagle einen Garten gemietet hat. Sie formulierte es so, dass er dort alles ausprobieren würde, was ihn interessiert. Ihre Interpretation lief auf Rosenzüchten hinaus. Aber ich dachte an Ricin. Außerdem prahlte er vor Melissa mit seinen vielen sportlichen Aktivitäten: Bogenschießen war dabei. Danke!«, sagte sie zu Uttenreuther, der drei Bier auf den Tisch stellte. »Wir wussten ja bis heute nicht, dass er ein Blasrohr konstruiert hat mit genau eingepassten Giftpfeilen.«
    »Für einen Autodidakten ziemlich talentiert«, sagte Britta.
    »Viele Berühmtheiten waren Autodidakten«, meldete sich Uttenreuther zu Wort. »Ferdinand Porsche hat schon als Halbstarker die Wohnung seiner Eltern mit elektrischem Licht ausgestattet, und das vor mehr als hundert Jahren.«
    »Meine Hochachtung.« Britta nahm einen Schluck Bier. »Ich weiß nicht, wie ich mit all dem Alkohol im Blut noch meinen Artikel schreiben soll«, sagte sie. »Aber warum hat er dich auf seine Fährte gelockt?«
    »Ich glaube nicht, dass er mich auf ausgerechnet SEINE Fährte locken wollte«, überlegte Katinka. »Ich denke eher, er wollte mich irritieren oder mich sogar als Versuchskaninchen benutzen. Er kapierte natürlich, dass Melissa mit ihm ausging, weil ich etwas über ihn erfahren wollte. Vielleicht, um es mir so richtig zu zeigen, klebte er mir die anonymen Zettel an die Tür. Er hatte Melissa von seinem Garten erzählt. Womöglich hat er sich an den Fingern einer Hand ausgerechnet, dass ich der Sache nachgehen würde. Ich hoffe, bei den Verhören wird sich noch herausstellen, ob er gestern Abend in seiner Hütte oder irgendwo in dem Garten lauerte oder nicht. Aber eigentlich will ich es gar nicht wissen. Wenn der Hauptkommissar mir nicht seinen Kollegen hinterhergeschickt hätte …«
    Uttenreuther verdrehte die Augen. »Schreiben Sie das nicht«, sagte er zu Britta. »Aber die Frau Privatdetektivin neigt zu eigenmächtigen, riskanten Unternehmungen.«
    Britta lachte. »Bloß: Warum? Warum wollte er die ganze Stadt vergiften? Und was war mit der Drohung, das Baby umzubringen?«
    Uttenreuther zuckte die Schultern: »Wegen des Babys sind wir nicht sicher. Womöglich war das nur ein morbider Scherz. Aber das Motiv ist wohl, dass er fasziniert von seinem technischen Können Aufsehen erregen wollte.«
    »Er ist wahnsinnig«, sagte Katinka überzeugt. »Hatte die Absicht, sich ein Denkmal zu setzen. Litt an Minderwertigkeitskomplexen kombiniert mit Größenwahn und einer desillusionierten Weltsicht. Er fühlte sich missachtet, und bestimmt nicht nur, weil keiner seine tolle Komposthaufentheorie teilte.« Sie schüttelte den Kopf. »Was tut ein kranker Geist, der sich für ein Genie hält, wenn er sich kritisiert und weggeschubst fühlt? Eagle hat sich eingeredet, ein Opfer von Diskriminierung zu sein. Er dachte wohl wirklich, er käme damit durch, Hunderte oder gar Tausende umzubringen, ohne jemals entlarvt zu werden.«
    »Er hat die einzelnen Sprengsätze als Rätselkette durch das gesamte Sandkirchweihgebiet gelegt …«
    »Wenn die Päckchen in den Schelchen hochgegangen wären«, sagte Katinka, »dann wären die Wettkämpfer als erste drangewesen, aber vermutlich auch die Leute, die nah am Ufer standen. In der Panik hätten sich die Menschen totgetreten. Als nächstes wäre der Sprengsatz am Katzenberg explodiert, mittendrin im Betrieb. Und die zehn Stück unmittelbar in der Sandstraße...«
    »Er glaubte also, die Polizei an der Nase

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