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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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ich.
    »Denkst du, du bist die Einzige, die gelitten hat?«, fragte er.
    Ich schnaubte. »Wer denn bitte noch? Bist du auf eine Ameise getreten, als du mir mein Herz rausgerissen hast?«
    »Wie wär’s vielleicht mit mir, du blöde Kuh?«, antwortete er. »Schon mal daran gedacht, dass ich vielleicht selbst über eineinhalb Jahre in dich verliebt war?«
    »Pah … wer’s glaubt«, entgegnete ich abfällig.
    »Glaub’s oder glaub’s nicht – Es war so.«
    Er wollte mir jetzt nicht gerade ernsthaft weismachen, damals genauso in mich verknallt gewesen zu sein wie ich in ihn, oder?
    »Wenn das wirklich stimmt, Elyas, … dann … dann …«
    »Dann?«
    »Dann bist du noch dümmer, als ich gedacht habe!«
    »Was soll das jetzt wieder heißen?«
    »Weil du somit absolut selbst schuld an dem Ganzem bist!«
    »Was hättest du denn gemacht?« Er wartete nicht auf eine Antwort. »Der blöde Vogel Simon-«
    »Sören«, besserte ich aus.
    »Ist doch scheiß egal, wie der hieß!«, regte er sich auf und setzte neu an. »Dieser blöde Vogel Sören lief dir doch schon jahrelang hinterher! Egal wann ich dich in der Schule gesehen habe, immer hattest du diesen Dackel dabei! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie eifersüchtig ich war?«
    Ich sagte nichts dazu, was ihn allerdings nicht davon abhielt, weiter zu sprechen.
    »Aber«, ergänzte er in einem etwas ruhigeren Tonfall. »Als du dich von mir hast küssen lassen … Da habe ich Hoffnung geschöpft. Ich dachte wirklich, wir wären jetzt zusammen …
    »Und dann erfahre ich am nächsten Morgen noch vor der Schule von diesem Penner höchstpersönlich, dass er offiziell dein Freund ist und ihr euch auf einen romantischen Kino-Nachmittag freut.« Er zuckte mit den Schultern. »Natürlich habe ich ihm das geglaubt, verdammt! Und da ist bei mir eben eine Sicherung durchgebrannt.«
    So langsam drang zu mir durch, was er mir vermitteln wollte und ich fand es, umso länger ich darüber nachdachte, einfach nur unglaublich.
    Sicher, die Geschichte lag schon viele Jahre zurück, aber ich hatte zu jener Zeit wirklich die Hölle durchlebt. Es war ein merkwürdiges Gefühl, sieben Jahre später zu erfahren, dass all das vollkommen umsonst gewesen war. Lediglich ein blödes Missverständnis, was uns beiden das Leben unnötig erschwert hatte.
    »Sprichst du jetzt nicht mehr mit mir?«, fragte Elyas nach einer Weile vorsichtig.
    »Ich sollte ernsthaft darüber nachdenken …«, seufzte ich und war selbst überrascht, wie sehr meine Wut inzwischen verraucht war. Ich zuckte mit den Schultern. Jetzt im Nachhinein könnte man ohnehin nichts mehr ändern. »Scheiß drauf, Elyas, es ist lange her und vorbei …«
    Er erwiderte nichts, was ich als stille Zusage auffasste. So leicht, wie ich es vorgegeben hatte, ließ sich das Thema allerdings doch nicht aus meinem Kopf verbannen. Es schwirrte weiterhin umher und versetzte mich in eine seltsame Stimmung.
    Der wunderschöne Kuss damals war echt gewesen. Mein Eindruck, Elyas hatte ihn ebenso sehr genossen wie ich, stimmte im Nachhinein womöglich doch … Was wäre passiert, wenn Sören diesen Schwachsinn nicht erzählt hätte oder wenn Elyas nicht so dumm gewesen wäre, es ihm tatsächlich zu glauben? Hätten wir vielleicht sogar eine glückliche Beziehung gehabt?
    Dieser Gedanke löste ein mulmiges Gefühl in meinem Magen aus.
    »Emely?«
    »Hm?«
    »Wegen meiner Bemerkung«, fing er an. »Nun ja, tut mir wirklich leid. Ich fand deine Brüste gar nicht zu klein, sondern eigentlich … ganz in Ordnung.«
    Ich wollte es mir verkneifen, aber weil das wirklich süß von ihm war, entlockte er mir ein Lächeln. »Das kommt zwar ein bisschen spät … Aber danke, ich werde es ihnen ausrichten.«
    »Was ist es eigentlich? Ein Minus A-Körbchen?«, scherzte er.
    »Nein, Elyas, B. – B wie Blödmann!« Dass man in Wahrheit noch ein A vor das B machen könnte, ging ihn nichts an.
    Er lachte leise und auch ich musste schmunzeln. Aber verdammt, langsam bekam ich Heißhunger – eine blöde Nebenwirkung des Kiffens. Ich brauchte unbedingt etwas Süßes. Irgendwo musste doch hier etwas zu finden sein?
    Mein Blick fiel auf Elyas‘ Nachtschränkchen und ich drehte mich auf die Seite, um die oberste Schublade zu öffnen. Leider war es zu dunkel, um etwas zu entdecken, deswegen musste ich mit meiner Hand darin herum tasten.
    »Suchst du Kondome?«, fragte Elyas. »Die sind eine Schublade tiefer.«
    Was für ein Blödmann!
    Ich knurrte und fasste mit der Hand hinter

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