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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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meinen Rücken, um ihn mit den Fingern in die Rippen zu stechen. Doch leider war er dieses Mal schneller gewesen und hatte noch rechtzeitig und lachend davon rutschen können.
    »Der Gummi, der mich vor dir schützt, muss erst noch erfunden werden«, seufzte ich. »Und jetzt erspar mir bitte den erbärmlichen Spruch, dass es Übergröße bereits gäbe.«
    »Das hätte ich nicht gesagt«, entgegnete er jedoch souverän. »So was sagen nur Männer, die einen kleinen Schwanz haben.«
    Gott! Wie ich diesen Großkotz hasste!
    »Außerdem«, fuhr er schmunzelnd fort, »mögen es Frauen eigentlich gar nicht, wenn er zu groß ist.«
    Klugscheißer!
    »Du glaubst aber auch alles, was in Männerzeitschriften steht«, sagte ich stattdessen und machte mich weiter auf die Suche nach etwas Süßem, fand aber zu meiner Enttäuschung nichts, was sich danach anfühlte.
    »Hast du hier keine Schokolade?«
    »Wer hat denn bitte Schokolade im Nachtschrank?«
    Ehm, ich? »Keine Ahnung … War nur so ‘ne Idee.«
    »Hier wirst du keine finden, aber vorne im Kühlschrank ist welche. Meinst du, die beiden haben sich mittlerweile verzogen?«
    Laut Wecker war es mitten in der Nacht. »Kommt darauf an, wie Sebastian sich anstellt«, überlegte ich.
    »Oder wie viel Alex redet«, ergänzte er.
    Wo er Recht hatte, hatte er Recht.
    »Ich schau mal«, sagte er und begab sich aus dem Bett. Der Flur, den ich einsehen konnte, war stockdunkel und um sich zu vergewissern, wie die Lage im Wohnzimmer war, schlich sich Elyas noch ein paar Schritte hinaus.
    »Sieht gut aus«, kehrte er zurück und gab mir das Zeichen zum Aufstehen.
    Ich folgte ihm durch den finsteren Gang bis in den vorderen Wohnbereich, wo er schließlich das Licht anmachte. Weil unsere Augen lange Zeit an die Dunkelheit gewöhnt waren, mussten wir beiden erst einmal blinzeln. Irgendwie sah das bei Elyas ziemlich niedlich aus.
    Das fand ich allerdings nur so lange, bis ich mich fragte, was ich hier gerade für einen Müll dachte, die Augenbrauen zusammenzog und Elyas hinterherlief, der den Kühlschrank ansteuerte. Als er diesen öffnete, schwang ich mich hinter ihm auf den freistehenden Küchenblock und lugte ihm über die Schulter.
    »Hm …«, machte er, während er verschiedene Fächer öffnete, die sich als leer herausstellten.
    »Sag nicht, es ist keine Schokolade mehr da?« Ich klang verzweifelt.
    »Nein, leider nicht – anscheinend hat Alex schon wieder alles weg gefressen.«
    Mir fiel wieder ihre Theatralik ein, die sie wegen Sebastian an den Tag gelegt hatte. Vermutlich war ihr ohnehin schon hoher Schokoladenkonsum in dieser Zeit um das Dreifache angestiegen. Na super.
    »Aber warte mal.« Er bekam eine Idee und öffnete das kleine Gefrierfach.
    »Aaaaaahh!«, quiekte ich, als ich zwei Packungen Häagen Dasz -Eis identifizieren konnte. Lass Baileys dabei sein, lass Baileys dabei sein …
    Elyas nahm eine Packung heraus und sah auf den Deckel. »Magst du Baileys?«
    Vor Begeisterung wäre ich ihm am liebsten um den Hals gefallen, was ich tunlichst unterdrückte. Stattdessen streckte ich quietschend die Arme aus und gestikulierte wie ein kleines Kind mit den Händen. Mit einem Lächeln drückte er mir das Eis in die Hand.
    Ich löste den Deckel der Eisdose, während Elyas eine Schublade öffnete und einen kleinen Löffel herausfischte, den er mir anschließend entgegenhielt.
    Ich zog eine Augenbraue hoch. Sollte das ein Scherz sein?
    »Bin ich ein Vogel oder was?«, fragte ich mit schiefem Blick auf den kleinen Löffel. »Gib mir ’nen richtigen!«
    Elyas lachte und suchte kopfschüttelnd nach einem Esslöffel. Als er einen fand und ihn mir übergab, quittierte ich das mit einem »Schon besser«-Augenausdruck und nickte. Gleich danach belud ich den Löffel mit Eis und lutschte daran. Genau wie das Eis auf meiner Zunge, so schmolz auch ich dahin und schloss die Augen.Völlig versunken in dieses Geschmackserlebnis bemerkte ich erst einige Löffel später, von Elyas argwöhnisch bei meiner Schlemmerorgie beobachtet zu werden. »Gibst du mir vielleicht auch was ab?«, fragte er.
    Zugegeben, er sah mit seinem Löffel in der Hand ziemlich dämlich aus. Aber sollte ich ihm deshalb etwas abgeben?
    »Hm, lass mich überlegen – Nö!« Ich grinste und schob mir die nächste Ladung in den Mund. Elyas‘ Blick wurde von Sekunde zu Sekunde grimmiger.
    »Nimm dir doch ein eigenes«, sagte ich.
    »Emely, das ist mein eigenes!«
    »Meins, deins …« Ich schnaubte. »Hast du schon mal was von

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