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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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entgegnete Victoria mit einem energischen Kopfschütteln. »Fähigkeiten. Von
Kräften
zu sprechen, würde etwas implizieren, das außerhalb der Spezies liegt, so wie bei Comicfiguren.« Meine Verwirrung musste mir anzusehen gewesen sein, denn Victoria schmunzelte. »Du weißt schon, wie Feuer aus den Fingern schleudern, Spinnweben bilden können, Stahl mit dem Blick verbiegen oder fliegen können. Du weist schlicht ein außergewöhnlich hohes Maß an bestimmten Fähigkeiten auf. Nehmen wir ein Beispiel: Jeder kann singen, okay?« Ich nickte, denn ich ahnte bereits, worauf sie hinauswollte, weil ich mit demselben Beispiel Intuition vor meinen Klienten erklärte. »Also, die meisten Leute können durchschnittlich gut singen, manche halten beim besten Willen keinen Ton, und ein paar sind auffallend talentiert. Das gilt für alle möglichen Dinge. Vampire haben die Fähigkeiten, die zu ihrer Spezies gehören – Gedankenlesen, Teleportation, Unsterblichkeit. Devereux besitzt darüber hinaus die Talente, die aus seinem magischen Erbe hervorgehen. Keine von ihnen sind per se
Kräfte

    Sie trank von ihrem Tee. »Auch Hexen werden missverstanden. Oft wirft man uns vor, wir besäßen Kräfte, obgleich wir eigentlich nur Fertigkeiten, Fähigkeiten, Talente, Weisheit und – in einigen Fällen – eine gemeinsame Religion besitzen. Du hast mir einmal erzählt, dass du an der Uni in einem vergleichenden Religionskurs von Wicca gehört hast. Siehst du? Daran ist nichts Ungewöhnliches.«
    »Okay, aber was heißt das jetzt? Empathisch und intuitiv zu sein, ist bei meiner Arbeit sehr praktisch. Manchmal ist es allerdings auch ein Fluch, Dinge zu spüren, die ich nicht wissen will. Wieso interessieren sich so viele Vampire für meine sogenannten
Fähigkeiten?
«
    Victoria zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nur, was Devereux mir erzählt hat. Als er dir zum ersten Mal begegnete, sagte er, du wärst ein begabter Mensch. Dass etwas an der Ausprägung deiner angeborenen Talente ungewöhnlich wäre, ohne dass es dir bewusst ist. Er vermutete, dass du sie über mehrere Leben hinweg ausgebildet hast, ähnlich wie Akkorde, die man einem Grundthema hinzufügt.« Meine hochgezogenen Brauen entlockten ihr ein Lachen. »Ja, ich weiß, dir gefällt der Gedanke an Reinkarnation nicht! Doch nach allem, was du gesehen hast, müsstest du eigentlich einsehen, dass es albern ist, ein solch weithin akzeptiertes Phänomen wie Vorleben von der Hand zu weisen. Viele uralte Religionen nahmen Reinkarnation für selbstverständlich.« Sie wies mit dem Finger auf mich. »Lass die Wissenschaftlerin in dir daran arbeiten und ein bisschen recherchieren«, forderte sie mich auf, und ich musste lachen. »Wie dem auch sei: Devereux sagte, da wäre etwas an der Textur deiner Fähigkeiten, das ihn bezaubert. Als würdest du wie ein Kristall funktionieren, der Energie konzentriert und ausdehnt. Oder wie eine Stimmgabel, die sämtliche Töne seines Auralspektrums enthält. Frag ihn! Er wird es dir erzählen.«
    Kristalle, Reinkarnation, Vampire, Zauberer? Stimmgabel? Auralspektrum? Die Textur meiner Fähigkeiten? Wie viel Seltsamkeit gab es noch? Sicher schmissen sie mich demnächst aus dem Psychologenverband.
    Mein Magen knurrte und erinnerte mich daran, dass ich vor lauter verlockenden Gerichten saß, ohne von ihnen zu essen. Also nahm ich mir einen Bagel und ein bisschen Obst und kaute nachdenklich vor mich hin. Es gab noch eine Frage, die ich Victoria bisher nicht gestellt hatte.
    »Bevor ich Maxie tötete und Hallow dahin ging, wo immer er hinging … Ich weiß.« Ich hielt eine Hand in die Höhe, um Victoria zu stoppen, die den Mund öffnete. »Ich habe sie nicht absichtlich getötet, aber dennoch getötet. Damit muss ich leben.« Ich setzte mich gerader hin und versuchte, meinen Herzschlag zu beruhigen, der meine aufsteigende Angst ankündigte. »Doch davor hast du mich aufgefordert, sein Blut in meinen Adern zu nutzen. Maxie sagte, dass ich mehr von dem Blut trank, als ich wusste. Bedeutet das, weil er fort ist, ist es die Wirkung seines Blutes auf mich auch?«
    Ich musste reichlich verängstigt ausgesehen haben, denn Victoria lächelte mitfühlend. »Ich wünschte, ich wüsste es. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, die Veränderungen, die sein Blut in deiner Psyche, deiner Physiologie und bei deinen Fähigkeiten bewirkt hat, sind dauerhaft. Aber du bestimmst immer noch, wie sie sich in deinem Leben manifestieren. Ich hasse es, wie eine

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