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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Kreaturen schwammen und trieben in einer Art dickem Schleim – oder vielleicht dicker giftiger Luft. Die Augen all der verlorenen Seelen, die in Hallows metaphysischer Hölle gefangen waren, starrten verzweifelt nach draußen und vermittelten ihr Entsetzen, ohne dass sie richtige Gesichter besaßen, die Gefühle hätten ausdrücken können. Blitzähnliche Energie zuckte durch den eitrigen Beutel.
    Dann weitete sich das ganze Energiefeld, gleich einer absurden Schockwelle bei einer Atomexplosion. Mein Herz raste, als die Ränder der giftigen Todeshülle auf mich zurollten. Ich hob die Arme, um mein Gesicht zu schützen, und bereitete mich auf den Aufprall vor. Doch anders als erwartet, wurde ich nicht in Hallows Abgrund gesogen. Nichts geschah.
    Als ich meine Arme wieder herunternahm, stellte ich fest, dass die gruselige Aura in sich zusammengefallen war. Der Übergang von einer Dimension zur anderen, bei dem sich das Gebilde durch einen unsichtbaren Spalt drückte und dabei transparent wurde, ließ mich an Geburtswehen denken. Ein Gesicht – das einzige, das ich drinnen sehen konnte – trieb in den verbleibenden Teil des Beutels. Vor meinen Augen erschien Maxies Gestalt, die mir traurig zulächelte, bevor sie sich wieder in dem Todesmeer auflöste.
    Mit einem tiefen Rumpeln verschwand das Hallow-Gebilde endgültig.
    Bleierne Stille legte sich über das unterirdische Irrenhaus.
    Was war gerade passiert? Wären die anderen nicht gewesen, die das unbegreifliche Delirium bezeugen konnten, hätte ich ernstlich um meinen Verstand gefürchtet. Ein kalter Schauer lief mir über den Körper. War es wirklich vorbei?
    Eine tiefe Stimme dröhnte: »Meister, der Mensch liegt im Sterben. Soll ich ihn zum Penthouse bringen?«
    Der Mensch?
    Ich schnappte nach Luft und wandte mich zu dem Vampir, der neben dem sehr blau angelaufenen Tom auf dem frostigen Boden hockte.
    »Tom! Nein, bitte nicht!«
    Ich löste mich aus Devereux’ Umarmung und rannte zu Tom. Selbst durch den Nebel, von dem ich in meinem zeitweise veränderten Zustand umgeben gewesen war, hatte ich den Kampf zwischen meinem selten couragierten Freund und dem Monster mitbekommen. Er hatte versucht, mich zu retten.
    Devereux kniete sich zu mir und nahm mich in seine Arme. »Ich kann kaum noch seinen Herzschlag hören. Ihm bleibt wenig Zeit.«
    Trotz der warmen Decke wurde mir eiskalt. Ich packte Devereux’ Arm. »Kannst du etwas tun? Ihn in ein Krankenhaus bringen? Einen Heilzauber wirken?« Zum zweiten Mal heute Nacht weinte ich. Diese Tränen aber waren nicht von jemand anders beeinflusst, sondern entsprangen purer Trauer.
    Devereux lehnte seinen Kopf an meinen. »Ich kann keine Toten wiedererwecken, meine Liebste. Es tut mir leid.«
    Ich wich zur Seite und sah ihn an. Zugleich drückte ich seinen Arm und rüttelte ihn. »Doch, du kannst! Du kannst die Toten wiedererwecken. Er wollte ein Vampir sein, und du kannst ihn wandeln. Du kannst! Bitte, Devereux, ich will ihn nicht auf diese Weise verlieren. Heute Nacht gab es genug Tod und Elend.«
    Devereux legte eine Hand auf Toms Brust und schloss seine Augen. Als er sie wieder wegnahm, sah er mich kopfschüttelnd an. »Ich würde das nicht tun, nicht einmal für dich, hätte ich nicht gesehen, welchen außergewöhnlichen Mut er deinetwegen gezeigt hat. Du musst dennoch wissen, dass es keine Garantie gibt. Nicht jeder überlebt eine solche Wandlung. Er ist schwach. Die Prozedur könnte zu viel für ihn sein.« Er strich mir über die Wange. »Willst du wirklich, dass ich deinen Freund zu einem der Untoten mache? Er wird nicht mehr der Mann sein, den du seit langem kennst – vielleicht nie wieder.«
    Nein, ich wollte nicht, dass er meinen ältesten Freund in eine blutsaugende Nachtkreatur wandelte. Doch nachdem Tom seinen Wunsch mehr als deutlich gemacht hatte – und bereits dem Tode nahe war –, blieb mir wohl keine andere Wahl. Ich konnte ihn einfach nicht gehen lassen.
    »Ja, ich will es wirklich.«
    Devereux stand auf und sprach mit dem Vampir, der noch neben Toms Kopf hockte. »Es ist keine Stunde mehr bis Sonnenaufgang. Bring ihn ins Penthouse und bereite ihn vor! Ich komme gleich nach.«
    Der Vampir nickte, hob Tom in seine Arme und verschwand.
    Nun wandte Devereux sich an den Vampir, der Victoria hielt. »Bring sie auch weg!«
    Die beiden waren ebenfalls fort.
    Ich blickte zu dem Ritualkreis hinab, in dem Victoria gefangen gehalten worden war. Die farbenfrohen Symbole und Lettern wirkten in dem restlichen

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