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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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ich nie irgendwelche Beweise für die Existenz von Vampiren oder anderen paranormalen Wesen gesehen habe.«
    Er lächelte. »Ah, Sie sind Wissenschaftlerin. Wollen Sie Beweise sehen?«
    Ich hatte schon wieder dieses klaustrophobische Gefühl. Vielleicht war dieser attraktive Mann wirklich ein Verrückter, und ich hatte mich von seinen sehr offensichtlichen äußeren Vorzügen ablenken lassen, statt auf meinen professionellen Instinkt zu hören. Ich ging zu dem sehr ruhigen Tonfall über, den ich einsetzte, um psychisch verwirrte Patienten zu beschwichtigen. »Ist es Ihnen denn wichtig, ob ich an Vampire glaube?«
    Er warf seinen Kopf zurück und lachte in purem Entzücken auf. »Ich bin noch nie in meinem Leben auf eine so nette Art als wahnsinnig bezeichnet worden! Ich kann Ihnen versichern, dass es vollkommen unwichtig ist, ob Sie an Vampire glauben oder nicht, aber ich glaube, die Information könnte für Sie von Bedeutung sein. Was, wenn ich Ihnen jetzt sagte, dass alles, was Midnight erzählt hat, vollkommen wahr ist?«
    Oh verdammt!
    »Da wir nicht über das reden können, was Midnight mir berichtet hat, kann ich nur vorschlagen, dass Sie mir einfach sagen, was ich Ihrer Ansicht nach wissen sollte.«
    »Ich bin ein Vampir.«
    Selbstverständlich bist du das
. »Erzählen Sie mir davon.«
    Er lachte wieder. »Wie Sie wünschen. Solange ich Sie nicht von der Wahrheit meiner Worte überzeugen kann, werde ichein musterhafter Therapiepatient sein und mich an die Regeln halten.«
    Er schien mich ausgesprochen amüsant zu finden.
Hm. Unangebrachter Humor. Das ist ein Symptom bei mehreren Störungen.
    Ich frage mich, woher er das Vorbild für seine Rolle hat. Ich habe noch nie einen Filmvampir gesehen, der herumrennt und den Leuten erzählt, dass er ein Vampir ist. Das war doch der springende Punkt, oder? Um das mit dem Pflock im Herzen zu vermeiden. Vielleicht kann ich den Wahn ein bisschen unterminieren.
    »
Warum wollen Sie mich wissen lassen, dass Sie ein Vampir sind? Hält man das normalerweise nicht geheim?«
    »Ich möchte, dass Sie über mich Bescheid wissen, weil ich bei Ihnen ein bestimmtes Gefühl habe. Ich glaube, dass Sie in meinem Leben eine wichtige Rolle spielen werden.«
    Eine wichtige Rolle in seinem Leben?
    Das hier geriet entschieden außer Kontrolle. Vielleicht sollte ich meine Idee, Möchtegernvampire zu therapieren, noch einmal überdenken. Diese Typen nahmen ihre Hirngespinste sehr viel ernster, als ich erwartet hatte, und es würde nicht so einfach sein, wie ich mir zunächst vorgestellt hatte. Ich war davon ausgegangen, dass all meine Vampirfans so sein würden wie meine Außerirdischen-Entführungsopfer – mit einer lebhaften Fantasie gesegnet, die sie auszuleben versuchten, emotional bedürftig, aber harmlos. Ich war nicht auf die Idee gekommen, dass die Vampirszene von Psychotikern wimmeln könnte. Das würde eine vollkommen andere Vorgehensweise erfordern.
    Kein Problem! Das ist sogar gut so. Ich muss wissen, womit ich es zu tun habe.
    Ich warf einen Blick zur Uhr hinüber und versuchte, mir eine Methode einfallen zu lassen, wie ich dies taktvoll zu Ende bringen konnte.
    »Soll ich Ihnen eine meiner vampirischen Fähigkeiten zeigen?«, fragte er; seine Stimme klang tief.
    Ich verspannte mich. »Ich weiß nicht – welche Sorte Fähigkeit?«
    »Ganz einfache Telepathie. Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, was Sie gerade gedacht haben.«
    Er zählte mir meine eigenen Überlegungen auf – dass die Unterhaltung außer Kontrolle geriet, meine Vermutung, dass ich meinen Ansatz bei den Möchtegernvampiren würde ändern müssen, dass er Wahnvorstellungen hatte, dass ich die Sitzung zu Ende bringen wollte. Wort für Wort.
    Ich wusste kaum noch, was ich denken und empfinden sollte.
    Zunächst und augenblicklich war es mir peinlich, dass er wusste, wie ich wirklich über ihn dachte – und es wurde noch schlimmer angesichts der demütigenden Möglichkeit, dass er auch meine frühere Würdigung seines Äußeren bemerkt hatte. Aber dann wurde ich ärgerlich. Aus dem Summen in meinen Ohren hatte sich ein ausgewachsener Kopfschmerz entwickelt, und wir näherten uns rasch dem Punkt, an dem ich ganz einfach genug haben würde. Ich hatte ihm nicht erlaubt, in meinen Gedanken spazieren zu gehen oder mich mit seinem unangekündigten Besuch oder seinen Kunststückchen zu belästigen. Und weil ich nicht vorhatte, ihn als Patienten anzunehmen, gestattete ich mir, ihn meine Reaktionen merken zu lassen.
    Ich

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