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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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während er uns durch die Masse der Tanzenden steuerte.
    Er zuckte, schwang die Hüften von einer Seite zur anderen und zwang mich, jede seiner Bewegungen mitzumachen.
    Seit wir auf der Tanzfläche gelandet waren, war ich so beschäftigt gewesen – mit Bryce, mit dem Versuch, Brother Luther zu bemerken, sobald er auftauchen sollte, mit dem Bemühen, Kontakt zu Devereux aufzunehmen –, dass mir ein paar interessante Entwicklungen ringsum vollkommen entgangen waren.
    Ich war schon immer der Ansicht gewesen, dass die meisten Männer eine Spur zu angetan von ihrem Penis sind. Sie sind jederzeit willens, bereit und in der Lage, über ihn zu reden, ihn vorzuzeigen, einen damit zu berühren und zu versuchen, ihn an jeden warmen feuchten Ort zu schieben, der sich gerade anbietet.
    Jetzt hatte ich den Eindruck, dass die Vampire die Penisfixierung regelrecht zu einer Kunst weiterentwickelt hatten.
    Überall auf der Tanzfläche herrschte sexuelle Aktivität. Ringsum wurden Penisse gestreichelt, entweder von ihren Besitzern oder von willigen Partnern beiderlei Geschlechts.
    Ich war offenbar in die Dreharbeiten für einen Vampirporno geraten.
    War das die wahre Bedeutung der Unsterblichkeit? Blutsaugen und Masturbieren? Und warum waren es nur die männlichen Vampire?
    Machte das Testosteron bei der Wandlung zum Vampir seine eigene merkwürdige Wandlung durch?
    War das wirklich alles, was sie mit dem ewigen Leben anzufangen wussten? Ein ewiger Zustand sexueller Unreife?
    Ich war so in Gedanken versunken, dass ich zusammenfuhr, als eine Frau wenige Schritte von mir entfernt aufschrie. Ich konnte es nur deshalb hören, weil der Schrei schriller war als die Musik.
    Ich drehte den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, und sah eine Frau auf dem Boden liegen; sie wurde dort von einem Vampir festgehalten, dessen Reißzähne sich in ihren Hals gesenkt hatten.
    Ich hätte wetten können, dass sie keine freiwillige Spenderin war.
    Keiner der Umstehenden versuchte, ihr zu helfen. Im Gegenteil – die Gewalttätigkeit schien die Leute noch zusätzlich zu erregen.
    Ich versuchte, mich aus Bryces Griff freizukämpfen, aber er packte mich fester, rieb sich an mir und stöhnte leise.
    Es war idiotisch von mir zu glauben, dass ich irgendetwas tun konnte, um den Vampir dazu zu zwingen, dass er von seinem Opfer abließ, aber ich konnte ganz einfach nicht dabeistehen und zusehen.
    Ich stampfte Bryce mit einem hohen Absatz hart auf den Fuß, und sein Griff lockerte sich so weit, dass ich mich herauswinden konnte. Ich glaube nicht, dass er mich gehen ließ, weil ich ihm Schmerzen zugefügt hatte – eher weil er überrascht war. Eine Sekunde lang war er unverkennbar abgelenkt.
    Ich warf mich über den Rücken des saugenden Vampirs, der sich als sehr großer, muskulöser und übelriechender Blutsauger herausstellte; er schüttelte mich ab, ohne auch nur seinen Mund vom Hals der Frau zu nehmen.
    Gelächter hallte rings um mich wider, als ich rückwärts aufdem Boden landete. Eine Hand streckte sich aus einem langen Kapuzengewand zu mir herunter, um mir auf die Beine zu helfen, und ich konnte einen kurzen Blick auf ein bekanntes Gesicht im Schatten der Kapuze werfen.
    Selbst das fast clownhafte vampirische Make-up konnte Lieutenant Bullocks charakteristische Züge nicht ganz verbergen.
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber sie hielt mich mit einem winzigen Kopfschütteln davon ab.
    Bryces Arm legte sich wieder um meine Taille, er riss mich hoch und hielt mich mit dem Rücken an seine Brust gedrückt fest.
    »Unter normalen Umständen würde ich dich für deine albernen Reaktionen bestrafen, aber eine Weile brauche ich dich noch. Du hast Glück, dass Luzifer dich will. Genug gespielt jetzt! Gehen wir wieder hinauf!«
    Die Frau auf dem Fußboden hatte aufgehört zu schreien und war zweifellos tot.
    Die Zuschauermenge begann allen Ernstes zu applaudieren.
    Es gelang mir, Lieutenant Bullocks Blick aufzufangen und mit den Augen kurz zu der obersten Galerie hinaufzuzeigen, um sie wissen zu lassen, wo wir sein würden.
    Sie antwortete mit einem fast unsichtbaren Nicken, zog sich die Kapuze über das Gesicht und verschmolz mit der Menge.
    Unmittelbar bevor Bryce uns zurückteleportierte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie mehrere Gestalten in langen Gewändern sich auf eine Tür zubewegten.
     

     
    Das Musikzimmer war zu einer Art Satanskapelle umgestaltet worden. Es hätte auch als Bühne für ein Konzert von BlackSabbath dienen

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