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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Ecke zu drängen begann.
    Bryces Stimme zitterte etwas. »Luzifer, ich habe nicht vorgehabt, sie wirklich zu bumsen. Ich hätte sie für dich aufgehoben, so wie wir es besprochen haben.«
    Luzifer packte Bryce an der Kehle und durchbohrte ihm dabei mit seinen langen schmutzigen Fingernägeln die Haut. Bryce zappelte erfolglos, während Rinnsale von Blut an seinem Hals hinunterzulaufen begannen. Luzifer leckte sie mit seiner langen Zunge ab.
    Bryce schrie: »Verdammt noch mal, Raleigh! Das Stück! Spiel das Stück!«
    Raleigh stürzte zu einem CD-Player hinüber, der auf einem Stuhl wartete. Er drückte auf eine Taste, und Brahms’
Wiegenlied
begann leise aus den Lautsprechern zu plätschern.
    Luzifer saugte weiter an den Wunden an Bryces Hals, während er mit der freien Hand sein Lieblingsorgan streichelte.
    »Mach das lauter!«, brüllte Bryce.
    Raleigh drehte die Musik auf ohrenbetäubende Lautstärke, und Luzifer wich zurück, ließ seine Hand von Bryces Hals herabsinken und Bryce auf den Boden fallen. Er nahm die andere Hand von seinem geschwollenen Geschlechtsteil und schlurfte zu dem Gerät hinüber. Dann ließ er sich davor auf den Boden sinken, begann, sich im Rhythmus der Musik zu wiegen und tonlos vor sich hin zu summen.
    Bryce sprang auf und rieb sich den Hals.
    Raleigh stürzte zu ihm hinüber. »Ich hab’s richtig gemacht, oder nicht, Meister?«
    Bryce versetzte dem kleineren Mann einen Tritt in die Magengrube, bei dem dieser sich krümmte.
    »Du hast mich fast umgebracht, du Trottel! Du hättest die verdammte CD anwerfen sollen, sobald unser Bizarromann hier aufgetaucht ist. Du weißt genau, dass das die einzige Methode ist, ihn zu kontrollieren. Sonst rastet der doch komplett aus!«
    Raleigh umarmte ihn. »Es tut mir leid, Meister. Bitte bestraf mich nicht!«
    Bryce zögerte sekundenlang und schien die Möglichkeiten abzuwägen; dann schob er den kleineren Vampir von sich.
    Im allgemeinen Chaos hatte ich mich aufgerappelt und hinter einen spektakulären Mahagoniflügel zurückgezogen. Von dort aus beobachtete ich den kahlköpfigen Vampir, der auf so unerklärliche Weise seinen Angriff abgebrochen hatte und jetzt wie hypnotisiert vor dem CD-Player saß.
    Ich glaube das nicht! Luzifer lässt sich von der Musik beeinflussen – nicht einfach nur beeinflussen, sondern manipulieren … kontrollieren. Ich habe im ganzen Leben noch keine so starke Reaktiongesehen. Er hat sich von einem gefährlichen Raubtier in etwas beinahe Kindliches verwandelt. Darauf wäre ich wirklich nicht gekommen. Das wäre ein Fall für die Fachzeitschriften – wenn man dort an Vampire glaubte natürlich
.
    Meine stillschweigende Diagnose wurde jäh unterbrochen.
    Bryce stieß Raleigh aus dem Weg, sah sich im Raum um und entdeckte mich sofort. Er kam auf mich zu, packte mich so hart am Oberarm, dass seine Finger blaue Flecken hinterlassen würden, und zerrte mich in den Kreis. Seine Finger gruben sich mir wie Messer ins Fleisch; der Schmerz war so heftig, dass ich keuchte und einen Moment lang um Atem rang.
    Er bellte: »Das reicht jetzt mit den Spielchen! Machen wir weiter!«
    Mehrere Vampire hatten in der Zwischenzeit weiter daran gearbeitet, Gegenstände innerhalb des Kreises anzuordnen und geometrische Formen rings um den äußeren Rand zu zeichnen. In einem anderen Teil des Raums waren weitere von ihnen damit beschäftigt, den Inhalt kleiner Flaschen in einen silbernen Kessel zu schütten, unter dem ein Feuer brannte.
    Aber alle hielten inne, als sie Bryces Befehl hörten.
    Mir war zuvor nicht aufgefallen, dass sie alle lange schwarze Gewänder trugen. Vampirische Mönche? Vampirische Teufelsanbeter?
    Luzifer wiegte sich sachte vor und zurück, ohne auf uns zu achten.
    Mit Ausnahme eines einzigen bärtigen Vampirs, der eine dicke Flüssigkeit aus dem Kessel in einen schwarzen Becher schöpfte, nahmen alle Anwesenden ihren Platz am Rand des Kreises ein und stimmten einen Gesang an.
    Der Klang war völlig anders als bei dem Ritual, das ich mit Devereux erlebt hatte. Dort hatte der Gesang melodisch geklungen;hier hatte er eher etwas von einem tiefen Grollen. Es erinnerte mich an eine Vorführung durch eine Gruppe buddhistischer Kehlsänger, die ich einmal besucht hatte. Diese Leute erwerben sich durch jahrelange Übung die Fähigkeit, zwei, drei oder vier klar getrennte tiefe Töne zugleich zu singen. Der Kehlgesang wird in der Meditation eingesetzt; man kann ihn dazu verwenden, sich selbst in Trance zu versetzen.
    Unheimlich

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