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Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`

Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`

Titel: Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär` Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B.
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Kopf, sie würde es nicht zu ertragen brauchen, wenn sie Morgen früh gar nicht mehr hier wäre. Genau, das ist es. Wieso soll sie hier bleiben und darauf warten, von ihm nochmals gekränkt zu werden? Euphorisch, weil sie einen Entschluss gefasst hatte, schlüpfte sie flink in ihr Kleid und kramte ihr Handy hervor. Sie musste nicht überlegen wen sie anrufen sollte, sie kannte nur eine Person, die um halb vier Uhr morgens, mitten in der Woche, noch wach war und ihr ihre Störung nicht übel nehmen würde. Mit fahrigen Fingern durchsuchte sie ihr Telefonbuch nach der Nummer und drückte dann auf die Wähltaste. Lautstark räuspernd wartete sie, dass am anderen Ende abgehoben wurde.

    Nach dem zweiten Klingeln rief eine sonore Stimme: „Caro? Was ist los?“, in den Apparat und sie schluckte zweimal, weil sie so froh war, dass ihr ausgeklügelter Plan zu funktionieren schien. „Hey Nik. Ich brauch deine Hilfe“, trällerte sie, wobei sie etwas zu schrill klang und sich erneut räusperte, um danach etwas weniger zappelig fortzufahren.
    „Nik, könntest du mich bitte, bitte hier abholen?“, flehte sie in den Hörer und biss sich auf die Unterlippe, weil diese anfing unkontrolliert zu zittern.
    „Ja klar, Caro. Wo bist du denn? Ist was passiert?“, erwiderte Nik sanft. Seine freundliche und hilfsbereite Art löste den Knoten ihn ihrem Hals und sie fing jämmerlich an zu weinen. „Ich … bin … Ben … hat … gesagt …“, schluchzte sie zusammenhanglos und erst nach einigen Minuten hatte sie sich so weit gesammelt, dass sie auf seine Frage, wo sie denn sei, eine vernünftige Antwort geben konnte. Fünf Minuten später verabschiedeten sie sich und Caroline schlich mit ihrer Tasche und ihren Schuhen unter dem Arm, möglichst lautlos nach unten, um vor der Tür auf Niklas Ankunft zu warten.

31. Kapitel
    Vollkommen durchgefroren krabbelte sie eine gute Stunde später, im schwachen Licht der Morgendämmerung, in Niklas mattschwarzen Jeep.
    „Hi“, murmelte sie zittrig und beugte sich vor, um Nik einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu geben.
    „Hey“, entgegnete er und musterte sie intensiv.
    „Alles Okay?“, fragte er und seine Husky Augen zwinkerten ihr aufmunternd zu.
    „Ja Danke, alles okay“, wiederholte sie seine Worte monoton und zwang sich zu einem kleinen Lächeln, obwohl ihre Stimmung alles andere als zuversichtlich war. In den letzten fünfzig Minuten hatte sie genügen Zeit gehabt, über die Situation, ihre Empfindungen für Ben, sowie seine Reaktion auf ihren Ausbruch nachzudenken und war immer wieder zu dem gleichen vernichtendem Urteil gekommen. Er war schlicht und ergreifend ein gefühlskalter Trottel, der es nicht verdient hatte, dass sie ihn auch nur eine Sekunde lang, mit ihrer kostbaren Aufmerksamkeit bedachte. Ja genau, redete sich Caroline immer wieder selbst sein. Ben war ein gefühlsblinder Alexithyme, der nicht in der Lage war, seinen Emotionen Ausdruck zu verleihen, oder die Gemütszustände Anderer zu deuten.
    Warum war ihr nicht viel früher aufgefallen, das Bens verdammte Reserviertheit und sein ach so cooles, herablassendes Wesen, Zeichen seines mangelnden Einfühlungsvermögens war? Fast verspürte sie so etwas wie Mitleid mit ihm, schließlich war der Gute ja Arzt und als solcher sollte er zumindest ein Mindestmaß an Empathie besitzen. Carolines Überlegungen wurde von Nik jäh unterbrochen, weil dieser, nachdem er sie zwei Mal aufgefordert hatte, sich anzuschnallen, sich einfach über sie beugte und es selbst tat.
    In dem Moment, in der sein Kopf dem ihren ganz nah war und er den Gurt ergriff, nahm Niklas ihren betörend blumigen Duft war, den ihre Haut ausstrahlte. Unwillkürlich presste er, auch wenn er normalerweise eher der zurückhaltende Typ war, seine Lippen auf Carolines, ohne ihr auch nur die Chance zu lassen, zu erahnen was er vor hatte.

    Doch als es passierte war Caro nicht verwundert über den Kuss. Im Gegenteil sie hatte die Spannung zwischen ihnen, die dieses Szenario heraufbeschworen hatte, von ihrer ersten Begegnung an gespürt. Gleichwohl war sie über ihre eigene Reaktion darauf überrascht.
    Der Kuss war süß und zart, aber dennoch schrie jede Faser ihres Körpers, es ist nicht richtig. Es fü hlte sich falsch an. Es war nämlich nicht Ben, der sie an sich drückte. Innerlich verkrampfte sie sich und wollte sich gerade von Nik losmachen, als mit einem kräftigen Ruck die Autotür auf ihrer Seite, von außen aufgerissen wurde. Verwirrt, sowie von dem

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