Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`
und Ratlosigkeit. Dennoch empfand er Caroline in diesem Moment mit ihren glänzenden Augen, vor Zorn geröteten Wangen und in der hochmütigen Haltung, noch bezaubernder als sonst.
Verbissen unterdrückte er sein Verlangen, sie ein zweites Mal auf dem Boden zu werfen und sich in ihr zu versenken.
Stattdessen sagte er harsch, um seine erneute Erregung zu überspielen: „ich hab keinen Schimmer, wo von du sprichst. Rede endlich Klartext.“
„Ben du bist wirklich unglaublich dreist. Hast du IHR von mir erzählt? Weiß SIE von mir? Schämst du dich eigentlich gar nicht? Und was noch viel wichtiger ist WANN ZUM TEUFEL wolltest du mir von IHR erzählen?“, keifte Caro.
Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel, die sie nicht hatte unterdrücken können. Krampfhaft schluckte sie, weil sich eine weitere Träne ihren Weg nach draußen bahnte und ihr über die Wange rollte. Fassungslos fixierte Ben den Vorgang, überbrückte dann die Distanz zwischen ihnen mit einem einzigen riesigen Schritt und schloss die sich sträubende Caroline in die Arme.
„Bitte weine nicht Engel. Sag mir einfach was ich getan haben soll? Sag es mir, bitte?“, hauchte er in ihr noch feuchtes Haar und hielt sie beständig fest, bis sie ihren Widerstand aufgab und seine tröstende Umarmung annahm. Sie barg ihren Kopf an seine Halsbeuge und ein herzerweichendes Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Angeschmiegt in seine straken Arme, löste sich der Knoten in ihrem Inneren und die Verzweiflung der letzten Stunden.
Bitterlich fing sie an zu weinen. Mit tränensickernder Stimme, die von Schluchzern immer wieder unterbrochen wurde, presste sie mühsam hervor.
„Auf de/dem Fot/Foto warst du mit ihr. D/du bist mit ihr verheiratet“, stotterte sie so schlimm, dass er sie kaum verstand.
Ruckartig hob Ben den Kopf und drückte Caroline mit beiden Händen ein Stück von sich weg Mit einer Hand umfasste er ihr Kinn, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte.
„Was bin ich? Verheiratet? Wie kommst du denn darauf?“, sagte er gleichermaßen geschockt, wie belustigt.
„Na, du bist auf dem Foto mit ihr . In Paris.“, schnappte sie.
„Mit wem?“ In der nächsten Sekunde riss er ungläubig die Augen auf.
„Meinst du etwa Anna?“
Caroline konnte nur nicken, weil der Stich, den sie in ihrem Herzen verspürte, als sie den Namen aus Bens Mund vernahm, unfassbar schmerzhaft war.
Dadurch verpasst sie allerdings, wie Ben amüsiert die Augenbrauen hochzog und wie es anfing, um seinen Mund belustigt zu zucken.
Demzufolge erschrak Caro fürchterlich und riss entsetzt die Augen auf, weil Ben in schallendem Gelächter ausbrach.
„Was ist so witzig daran, dass du mich belügst?“, zischte sie und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
Ben machte nicht einmal den Versuch sich zu beruhigen. Er war Dankbar über den Heiterkeitsausbruch, der die Angst, die in ihm gelodert hatte, sie zu verlieren, vertrieb. Carolines lethargische Stimmung verging schlagartig und die Empörung, darüber dass er sich anscheinend, über sie lustig machte gewann die Oberhand.
Wortlos warf sie einen letzten grimmigen Blick, auf den höhst erheiterten Ben, der sich mit einer Hand den Kopf hielt, während sein wohlklingendes tiefes Lachen, über den See hinaus getragen wurde. Übertrieben würdevoll marschierte sie immer noch nackt an ihm vorbei, hob dabei das Kinn so hoch, dass sie nicht mehr auf den holprigen Boden unter ihren Füßen achten konnte und verschränkte automatisch schützend die Arme vor der nackten Brust.
Diesmal blieb sie nicht stehen, als sie Bens lautes : „Heeeeee.“, hinter sich hörte, sondern verfiel in einen zügigeren Gang. Instinktiv spürte sie, dass er ihr nachhetzte und sie fing an so schnell zu laufen, wie es für sie mit ihren bloßen Füßen möglich war. Japsend flitzte sie, in das düstere Unterholz, ohne auf seine Rufe zu reagieren. Sie rannte immer weiter, fluchte weil sich ihr Fuß, in einer Wurzel verfing und sie ins straucheln geriet. Unbeirrt sprintete sie einfach weiter durch den stockfinsteren Wald und wusste bald nicht mehr, ob sie vor ihm oder ihren Gefühlen davon lief.
29. Kapitel
H inkend, weil sie vor einer Weile auf einen spitzen Stock getreten war, kam sie auf einer Lichtung an. Vollkommen außer Atem und mit tauben Füßen, setzte sie sich frierend auf die dunkle Wiese. Der Mond spendete ihr ein schwaches Licht. Als sie ihren Kopf zum Nachthimmel hob, spiegelte sich der Mondschein glitzernd in den
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