Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`
weil sie Ben gegenüber nicht zeigen wollte wie sie durch den harten pieksigen Waldboden litt.
Schließlich war sie mindestens genauso taff wie er und Ben trug seine Schuhe ebenfalls unter dem Arm.
Außerdem war es genau genommen ja ihre Schuld, dass sie jetzt wie zwei begossene Pudel, mitten in der Nacht zu einem Auto stapften, um es hoffentlich aus einer Böschung herausholen zu können.
Oh Verflixt, hätte sie nur genauer nachgefragt wer diese Frau war. Besser noch, sie hätte ihr Gehirn benutzt, haderte sie leise murmelnd mit sich selbst.
Erschreckt darüber, dass sie es laut gesagt, statt nur gedacht hatte, warf sie Ben einen raschen Blick zu. Doch er hatte sich mittlerweile ein paar Schritte von ihr abgesetzt und ging kommentarlos vor ihr her.
Grollend funkelte sie seinen bloßen Rücken an, und hätte ihm am liebsten in seinen knackigen Hintern getreten. Verstimmt dachte sie, dass sie es viel besser fände, wenn er sie anschreien oder wenigstens sauer, über ihr Verhalten bei seinen Freunden wäre. Ja, sie so richtig anmeckern würde.
Dadurch hätte sie Gelegenheit gehabt, selbst zu brüllen und hätte so ihre angestauten Emotionen raus lassen können. Stattdessen schwieg er unentwegt und machte sie damit rasend. Abgelenkt von ihrem hitzigen inneren Zwiegespräch, stolperte sie über eine Wurzel und konnte gerade im letzten Moment ihr Gleichgeweicht wieder finden.
Dennoch keuchte sie vor Unmut, weil die Zehen ihres rechten Fußes unter dem Zusammenstoß gelitten hatten. Abrupt drehte sich Ben zu ihr um, kaum dass der Ton ihre Kehle verlassen hatte und ging beherzt auf sie zu. Ehe sie auch nur ahnte, was er vor hatte, hob er sie behände, auf seine straken Arme und trug sie davon.
Verblüfft legte Caro schnell einen Arm um seinen Hals und klammerte sich an ihm fest. Sie wollte sich lieber nicht ausmalen was passierte, wenn er auf dem unwegsamen Gelände mit ihr Stürzte, aber sie vertraute ihm uneingeschränkt.
Ja, überlegte Caro, sie konnte ihm vertrauen. Verdammt, hätte sie ihm nur vertraut, anstatt wie eine eifersüchtige Furie, eine riesen Show abzuliefern.
Himmelherrgott, was hatte sie sich nur dabei gedacht? War sie so vor Eifersucht zerfressen, bei dem Gedanken eine andere Frau könnte zu ihm gehören, dass sie ihn am liebsten, körperlich Wehgetan hätte? Zum Glück hatte sie ihrem ersten Impuls nicht nachgegeben und hatte ihm vor allen Leuten in seinen Schoß getreten. Nicht auszudenken, was er dann gemacht hätte und vor allem, sie hätte sich nie wieder im Spiegel ansehen können.
Geräuschvoll schnaubte sie und war so in Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, dass sie wieder laut gesprochen hatte und kehrte erst in die Wirklichkeit zurück, als Ben sie liebevoll auf die Stirn küsste.
Der Schauer, der ihr über ihren Rücken lief, ließ ihre Gefühle überschwappen und Tränen stiegen in ihre Augen. Verflixt, mit seinem Zorn konnte sie umgehen, aber seine Sanftheit raubte ihr schlicht den Verstand.
„Bitte!“, flüsterte Caro mehr zu sich selbst, als zu ihm, aber Ben verstand sofort, blieb stehen und legte seinen einladend geöffneten Mund auf ihre weichen Lippen.
Der Kuss war stürmisch und hart, dennoch war Caroline unendlich erleichtert, als seine Zunge ihre drängend massierte. Nur ungern löste sie sich von ihm, und barg das Gesicht sofort an seiner Schulter, als er ihr schlagartig seinen Mund entzog. Bens Lippen strichen über ihr Haar, bis er Millimeter vor ihrem Ohr verharrte. Jetzt konnte sie seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spüren und sie bekam eine Gänsehaut am ganzen Leib, während sie erschauderte.
„Ich verzeihe dir, also verzeihe dir auch selbst“, raunte er ihr kaum hörbar zu. Ihr Herz geriet ins Stolpern.
Ben suchte ihre Augen und blickte sie wartend an. Caroline war so ergriffen, dass sie nur kaum merklich nicken konnte. Ben nickte zurück und seine Augen versanken einen Herzschlag lang in ihren und schritt dann mit seiner kostbaren Fracht, weiter den Pfad entlang.
Caro schloss die Augen und genoss seine warmen Arme um sich, die sie sicher hielten und wurde eingelullt, von den schaukelnden Bewegungen.
Erst am Auto erwachte sie aus ihrem Dämmerzustand und öffnete ihre dunkelblauen Augen. Vorsichtig setzte Ben sie ab. Nachdem er sich vergewisserte hatte, dass sie wach war, schlang er einen Arm um sie, damit sie nicht umfiel. Ihr Blick wurde langsam klarer und sie registrierte, dass sie nicht bei Bens Auto waren, sondern bei einem silbernen, ihr
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